Thea Rosenbaum geb. 1940

Thea Rosenbaum ist Journalistin und Kriegsreporterin. Sie ist die erste Frau, die als Börsenmaklerin an der Frankfurter Börse arbeitet. Während des Vietnamkriegs berichtet sie für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) als Kriegsberichterstatterin. Anschließend arbeitet sie als USA-Korrespondentin und TV-Producerin für die ARD in Washington. Sie lernt fünf der amerikanischen Präsidenten bei Interviews und Reportagereisen kennen.

  • 1940

    5. August: Thea Rosenbaum wird als Thea Krieger in Berlin geboren.

  • 1945

    In Berlin erlebt sie im Bunker mit ihrer Mutter Luftangriffe der Alliierten. Das Haus, in dem sie wohnen, brennt nieder. Mutter und Tochter fliehen zu den Großeltern aufs Land. Rosenbaums Vater ist als Soldat im Einsatz und kehrt einige Monate nach Kriegsende zur Familie zurück.

  • 1953

    Die Familie zieht nach Frankfurt. Rosenbaum besucht das Gymnasium Bettinaschule.

  • 1958-1959

    Als Au Pair geht Rosenbaum für ein Jahr nach London.

  • 1960

    Nach ihrer Rückkehr nach Frankfurt belegt sie Weiterbildungskurse an der Goethe-Universität. Rosenbaum arbeitet bei der Investment-Bank Oppenheimer & Co. als Sekretärin.

  • 1961

    Sie legt die Börsenprüfungen für die New Yorker Börse ab, die die Universität in Frankfurt am Main abnehmen darf, und beginnt als Börsenmaklerin an der Frankfurter Börse zu arbeiten. Im gleichen Jahr folgt ihr erster großer Deal im Umfang von zwei Millionen Dollar. Mit 21 Jahren ist sie die jüngste Person, die diesen Beruf ausübt, und zugleich die erste Frau überhaupt in Deutschland. Dies zieht die Aufmerksamkeit der Medien auf sich: Unter anderem wird sie für den US-Radiosender AFN von Dick Rosenbaum interviewt.

  • 1963

    Thea Krieger heiratet Dick Rosenbaum und nimmt seinen Namen an.

  • 1964

    Rosenbaum folgt ihrem amerikanischen Ehemann und wandert in die USA aus. Sie reist per Schiff nach New York.

  • 1966

    Rosenbaum und ihr Ehemann gehen nach Südvietnam und sie fängt an, als Reporterin zu arbeiten.

  • 1967-1969

    Einsatz als Kriegsreporterin in Vietnam für die Deutsche Presse Agentur (dpa). Sie berichtet über ihre persönlichen Erfahrungen im Vietnamkrieg und nimmt für ihre Recherchen an einem militärischen Training bei der südvietnamesischen Armee teil. Ihre Reportagen sind in allen großen deutschen Zeitungen und Zeitschriften zu finden. 1968 ist sie in schwere Kämpfe verwickelt bei der Tet-Offensive in Khe Sanh, Hue und Da Nang.

  • 1968

    10. Oktober: Ihr Sohn Peter wird in Hongkong geboren.

  • 1969-1977

    Rosenbaum geht zurück in die USA und wohnt bis 1974 in Chicago. Sie arbeitet als freie Journalistin für die dpa und mehrere US-amerikanische Zeitschriften.

  • 1974

    Rosenbaum zieht nach Los Angeles. Dort trifft sie für ihre Reportagen viele Schauspieler, aber auch US-Präsident Richard Nixon in San Clemente. Sie schreibt hauptsächlich für Quick, Hörzu und andere Magazine.

  • 1975

    Ihre Tochter Petra wird in Hollywood geboren. Die Familie zieht nach Washington D.C.

    Rosenbaum interviewt Gouverneur Jimmy Carter während seiner Präsidentschaftskandidatur und begleitet US-Präsident Gerald Ford auf Wahlreisen.

  • 1977-2007

    Rosenbaum wird von der ARD angeworben und arbeitet als Produzentin in Washington. Unter anderem ist sie für die tägliche Berichterstattung bei Großereignissen wie Wahlen zuständig und produziert Dokumentationen. Peter Merseburger ist ihr Mentor, Fritz Pleitgen arbeitet mit ihr bei vielen Live-Sendungen zusammen und Claus Kleber ermöglicht es ihr, mit Präsident Bill Clinton nach Vietnam zu reisen. Sie steigt schnell zum Senior Producer auf. Nach ihrer Pensionierung kehrt Rosenbaum nicht nach Deutschland zurück.

  • 1981

    Scheidung von Dick Rosenbaum

  • 1993

    Rosenbaum heiratet Jens Heik, den ersten Kameramann beim NDR.

  • 2001

    11. September: Rosenbaum befindet sich für einen Dreh auf Cape Cod. Nachdem sie von den Terroranschlägen erfährt, fährt sie umgehend nach New York und von dort weiter nach Washington D.C., direkt in das Pentagon.

  • 2005

    Rosenbaum kauft ein Haus in Florida, in dem sie bis heute wohnt.

  • 2007

    Tod ihrer Mutter und ihres Ehemanns Jens.

  • 2013

    Rosenbaum nimmt die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.

  • 2014

    Ihr autobiografisches Buch "No place for a lady" erscheint in den USA.

  • 2015

    September: Die deutsche Version ihrer Autobiografie "No Place for a Lady. Mein ganz normales Leben" erscheint in Deutschland. Rosenbaum, ihre zwei Kinder und vier Enkelkinder, wohnen nach wie vor in den USA.

 

(vvg) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 05.08.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Vargas Gonzalez, Veronica: Biografie Thea Rosenbaum, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/thea-rosenbaum.html
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