Jahreschronik 1979

JANUAR
  • 01.01.

    Das von den Vereinten Nationen proklamierte "Internationale Jahr des Kindes" beginnt.

  • 05. - 06.01.

    Auf der französischen Antilleninsel Guadeloupe beginnt eine zweitägige informelle Gipfelkonferenz der Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien, den USA und der Bundesrepublik. Es werden vor allem Fragen der Entspannungspolitik im Zeichen des Ost-West-Konflikts und die Entwicklung der Nord-Süd-Beziehungen erörtert.

  • 16.01.

    Nach fast 38-jähriger größtenteils unumschränkter Herrschaft verlässt der Schah von Persien, Mohammad Resa Pahlawi (1919-1980), den Iran. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem autokratischen Herrschaftssystem war Ende 1978 in bürgerkriegsähnlichen Unruhen eskaliert. Als am 10./11. Februar in Teheran Kämpfe zwischen der kaiserlichen Garde und meuternden Luftwaffenkadetten, unterstützt von bewaffneten Anhängern des Schiitenführers Ajatollah Ruhollah Khomeini (1902-1989) beginnen, löst sich die Armee praktisch auf. Der Schah flieht nach Ägypten.

  • 17.01.

    Die Bundesregierung verabschiedet neue Grundsätze, die sich auf das Verfahren zur Überprüfung der Verfassungstreue im öffentlichen Dienst beziehen. Danach entfällt künftig die Regelanfrage beim Verfassungsschutz.

    Im Ruhrgebiet wird zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik wegen zu hohen Schwefeldioxidgehalts in der Luft Smogalarm ausgelöst.

  • 19.01.

    Aufgrund der Hinweise des in den Westen übergelaufenen DDR-Geheimdienstleutnants Werner Stiller werden in der Bundesrepublik fünf mutmaßliche DDR-Spione festgenommen. Bis zum Monatsende gelingt es der Spionageabwehr, insgesamt 14 Spione zu enttarnen. In Bremen startet der Rock-Sänger Udo Lindenberg seine "Rock-Revue '79", mit der er anschließend in 15 weiteren deutschen Städten auftritt.

  • 22.01.

    Die Dritten Programme des Deutschen Fernsehens ARD beginnen mit der Ausstrahlung der vierteiligen US-Fernsehserie "Holocaust" über die Verfolgung und den Mord an den Juden in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Reihe löst bundesweit Betroffenheit und eine neue Debatte über den Umgang mit der NS-Vergangenheit aus.

  • 24.01.

    In Genf beginnt eine neue Runde der UN-Abrüstungskonferenz. Unter den 40 Teilnehmerstaaten ist erstmals nach 16jähriger Abwesenheit auch Frankreich vertreten. Weil China eine Beobachterdelegation entsendet, sind erstmals alle fünf Atommächte in Genf präsent.

  • 29.01.

    Der Hamburger Senat entscheidet, dass der Lehrer Peter Gohl trotz seiner Mitgliedschaft in der DKP weiterhin im öffentlichen Dienst beschäftigt bleiben darf. Damit wird eine Wendung in der bisherigen Praxis des sogenannten Radikalenerlasses vollzogen.

  • 30.01.

    Uraufführung des Theaterstückes "Die Hamletmaschine" von Heiner Müller in Paris. Hamlet und Orphelia reflektieren in Zitatmontagen die Unfreiheit ihrer Rolle in der Shakespeare-Tragödie und im realen Leben.

FEBRUAR
  • 01.02.

    Der iranische Schiitenführer Ajatollah Ruhollah Khomeini (1902-1989) kehrt nach 15 Jahren Exil aus Paris in den Iran zurück. Am 5. Februar proklamiert er eine "Revolutionsregierung" unter der Führung von Mehdi Bazargan (1907-1995).

  • 11.02.

    In der Bundesrepublik läuft der Film "Die Abfahrer" von Adolf Winkelmann an: In Dortmund entdecken arbeitslose Jugendliche einen Möbelwagen und machen sich für ein paar Tage auf die große Reise.

  • 12.02.

    In Genf beginnt die erste Welt-Klima-Konferenz. Im Mittelpunkt steht die Beeinflussung des Klimas durch die menschliche Zivilisation.

  • 16.02.

    Das Landgericht Stuttgart verurteilt den ehemaligen RAF-Anwalt Klaus Croissant (1931-2002) wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe und einem vierjährigen Berufsverbot.

  • 17.02.

    Im Münchner Haus der Kunst beginnt eine umfassende Ausstellung mit Werken des Malers Max Ernst.

  • 20.02.

    In der Bundesrepublik läuft der Film "Die Ehe der Maria Braun" von Rainer Werner Fassbinder an. Das Melodrama über die Emanzipation der Maria Braun wird der erste Teil eines Zyklus über die Bundesrepublik und der erfolgreichste Film des Regisseurs.

MÄRZ
  • 01.03.

    Das Bundesverfassungsgericht erklärt das Mitbestimmungsgesetz von 1976, gegen das die Arbeitgeberverbände Anklage erhoben hatten, für verfassungszulässig.

  • 06.03.

    Laut einer Meldung der DDR-Nachrichtenagentur ADN hat sich die deutsche NATO-Sekretärin Ursel Lorenzen am Vortag in die DDR abgesetzt.

  • 08.03.

    Im Teheran/Iran demonstrieren rund 15.000 Frauen gegen die von der Revolutionsregierung erlassenen Vorschriften, die eine Beschneidung ihrer bürgerlichen Rechte darstellen. Unter anderem wird ihnen das Tragen von Schleiern vorgeschrieben.

  • 13.03.

    Der Europäische Rat setzt das Europäische Währungssystem EWS in Kraft. An dem Währungsverbund mit festen Wechselkursen innerhalb vereinbarter Bandbreiten beteiligen sich alle EG-Partner bis auf Großbritannien.

  • 17.03.

    In Frankfurt/Main beginnt ein zweitägiges Treffen von Parteien, Bürgerinitiativen und Umweltschutzorganisationen, bei dem die politische Vereinigung Die Grünen gegründet wird.

  • 19.03.

    Im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet die 1977 in die Bundesrepublik geflohene frühere DDR-Sprinterin Renate Neufeld über Doping im DDR-Sport.

  • 21.03.

    Die Bundesregierung beschließt eine Lockerung der Ausländerpolitik. Danach sollen Kinder und Ehegatten von Gastarbeitern aus Nicht-EG-Ländern nach bestimmten Wartefristen in der Bundesrepublik Arbeitserlaubnis erhalten.

  • 26.03.

    Als Ergebnis der amerikanisch-ägyptisch-israelischen Verhandlungen wird in der US-amerikanischen Hauptstadt Washington ein israelisch-ägyptischer Friedensvertrag unterzeichnet.

  • 28.03.

    Im Kraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg/Pennsylvania, ereignet sich der bisher schwerste Störfall in der Geschichte der Kernenergie. Daraufhin beschließt am 4. April das Bundeskabinett die Überprüfung des Sicherheitskonzepts für die deutschen Kernkraftwerke.

  • 31.03.

    Bei der bislang größten Demonstration von Kernkraftgegnern in der Bundesrepublik protestieren in Hannover mindestens 40.000 Teilnehmer gegen die geplante Atommüll-Deponie Gorleben.

APRIL
  • 03.04.

    Bundeskanzler Helmut Schmidt reist zum ersten Besuch eines Regierungschefs der Bundesrepublik nach Lateinamerika.

  • 11.04.

    Die DDR-Regierung verschärft die Arbeitsbedingungen für westliche Korrespondenten in der DDR. Unter anderem werden alle geplanten Interviews genehmigungspflichtig.

    Ugandische Exiltruppen übernehmen mit Hilfe tansanischer Militärs die Macht in Uganda. Der Diktator Idi Amin Dada (1928-2003) flieht nach Libyen. Während seiner achtjährigen Gewaltherrschaft wurden nach Angaben der Gefangenenhilfsorganisation "Amnesty International" mindestens 300.000 Menschen umgebracht.

  • 15.04.

    Der Philosoph Wolfgang Harich, der 1957 in der DDR wegen der Gründung einer "staatsfeindlichen Gruppe" zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war, verlässt die DDR und siedelt nach Wien über.

  • 17.04.

    In West-Berlin erscheint die erste Ausgabe der überregionalen alternativen "Tageszeitung" ("taz"). Als linke Tageszeitung will die "taz" das "Meinungsbildungsmonopol" der sogenannten bürgerlichen Presse brechen.

  • 26.04.

    Der Bundesgerichtshof verschärft durch ein Grundsatzurteil die bisherige Rechtsprechung bei Verwendung nationalsozialistischer Embleme: Wer künftig Kinderspielzeug oder Modellflugzeuge mit NS-Symbolen verkauft, macht sich strafbar.

MAI
  • 02. - 04.05.

    Als erster Regierungschef der Bundesrepublik besucht Bundeskanzler Helmut Schmidt die Volksrepublik Bulgarien.

  • 03.05.

    Bei den britischen Unterhauswahlen erringen die Konservativen einen überwältigenden Wahlsieg. Ihre Parteivorsitzende Margaret Thatcher wird erste Premierministerin Großbritanniens.

    In der Bundesrepublik läuft der Film "Die Blechtrommel" von Volker Schlöndorff nach dem Roman von Günter Grass an.

  • 08. - 09.05.

    In Castrop-Rauxel kündigt die nordrhein-westfälische Landesregierung ein Fünfjahresprogramm für das Ruhrgebiet an: Mit insgesamt fünf Milliarden D-Mark sollen bis 1985 Strukturprobleme und Arbeitslosigkeit im Revier überwunden werden.

  • 20.05.

    Die zur documenta 1977 entwickelte Schmiedestahlskulptur "Terminal" des Bildhauers Richard Serra wird auf dem Bochumer Bahnhofsvorplatz installiert. Die Aufstellung der Monumentalplastik löst öffentliche Proteste aus.

  • 23.05.

    Der bisherige Bundestagspräsident, Karl Carstens (CDU), wird zum fünften Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt.

  • 31.05.

    Der Bundestag wählt Richard Stücklen (1916-2002) (CSU) zum Bundestagspräsidenten.

    In Stuttgart wird die Terroristin Irmgard Möller wegen Mord und Mordversuchs in mehreren Fällen zu lebenslanger Gefängnisstrafe verurteilt.

JUNI
  • 07.06.

    Wegen angeblicher Verletzungen der Statuten werden in Ost-Berlin neun Autoren aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen.

  • 07. - 10.06.

    Das Europäische Parlament wird erstmals direkt gewählt. Die Sozialisten werden mit 112 Sitzen die stärkste Fraktion im Parlament, gefolgt von Christdemokraten mit 106, den Konservativen mit 63 und den Kommunisten mit 44 Sitzen.

  • 18.06.

    In Wien unterzeichnen der US-amerikanische Präsident Jimmy Carter und der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid I. Breschnew (1906-1982) den SALT-II-Vertrag (Strategic Arms Limitation Talks).

  • 21.06.

    In West-Berlin beginnt unter dem Titel "1. Festival der Weltkulturen: Horizonte '79" eine bis zum 15. Juli dauernde Veranstaltung, zu der rund 800 Künstler aus Afrika, Lateinamerika und Asien anreisen.

  • 28. - 29.06.

    Der fünfte Weltwirtschaftsgipfel findet in Tokyo statt.

  • 28.06.

    Die DDR-Volkskammer beschließt das 3. Strafrechtsänderungsgesetz, das erhebliche Verschärfungen des politischen Strafrechts und Änderungen des Wahlgesetzes enthält. Unter anderem wird die bisherige Entsendung der Abgeordneten von Ost-Berlin durch die Stadtverordnetenversammlung durch deren direkte Wahl in die Volkskammer ersetzt.

JULI
  • 02.07.

    Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion entscheidet sich für den bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß als Kanzlerkandidaten der Union bei den Bundestagswahlen 1980.

  • 03.07.

    Der Bundestag hebt die Verjährungsfrist für Mord auf, so dass auch neu entdeckte NS-Verbrechen verfolgt werden können.

  • 07.07.

    Der österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky (1911-1990) und der SPD-Vorsitzende Willy Brandt treffen in Wien mit dem PLO-Chef Jassir Arafat (1929-2004) zu Gesprächen über den Nahostkonflikt zusammen.

  • 10.07.

    In dem durch Bundesinnenminister Gerhart Baum vorgelegten Verfassungsschutzbericht werden erstmals auch terroristische Aktivitäten von Rechtsextremisten registriert.

  • 17.07.

    Nach einem blutigen Bürgerkrieg zwischen Somoza-Anhängern und Sandinisten flieht Nicaraguas Diktator Anastasio Somoza Debayle (1925-1980) ins Exil nach Florida. Damit endet die 42jährige Gewaltherrschaft der Somoza-Familie.

  • 23.07.

    Unter dem Titel "Homolulu" beginnt in Frankfurt/Main das bisher größte Homosexuellentreffen in der Bundesrepublik. Eingeladen hat eine "Nationale Arbeitsgruppe Repression gegen Schwule" mit Sitz in West-Berlin. Außer rund 60 deutschen Homosexuellen- Organisationen sind unter anderem auch Teilnehmer aus Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden nach Frankfurt/Main gekommen.

  • 29.07.

    Der Philosoph Herbert Marcuse stirbt während eines Deutschlandbesuchs in Starnberg.

AUGUST
  • 16.08.

    Als letztes Mitglied der europäischen Gemeinschaft nimmt die Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen zur Volksrepublik Angola auf.

  • 18.08.

    Der schiitische Religionsführer Ajatollah Ruholla Khomeini (1902-1989) erklärt den rebellierenden Kurden im westlichen Iran den Krieg.

  • 23.08.

    Erstmals seit zehn Jahren wenden sich die evangelischen Kirchen der Bundesrepublik und der DDR mit einem "Wort zum Frieden" in einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit. Anlass ist der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vor 40 Jahren am 1. September 1939.

    In Nordrhein-Westfalen wird ein Umweltskandal bekannt. Eine Zementfabrik in Lengerich hat mit ihrem Produktionsstaub hochgiftiges Thallium in einer gefährlichen Konzentration ausgestoßen. Obst und Gemüse werden im Umkreis von zwei Kilometern für ungenießbar erklärt.

SEPTEMBER
  • 05.09.

    In Leipzig wird ein Energievertrag zwischen der DDR und der Bundesrepublik unterzeichnet.

  • 06.09.

    Der Tod eines achtjährigen Jungen in Hamburg löst den sogenannten Stoltzenberg-Skandal aus. Der Junge hatte auf dem stillgelegten Gelände der Chemiefabrik Dr. Hugo Stoltzenberg mit liegengebliebenen Chemikalien gespielt, die explodierten. Die Polizei findet auf dem Gelände rund 80 Tonnen hochgiftige Chemikalien, Kampfstoffe und Munition, die offen herumliegen.

    In der Neuen Nationalgalerie in West-Berlin wird die Ausstellung "Max Liebermann in seiner Zeit" mit 500 Werken des Künstlers eröffnet.

  • 09.09.

    Der israelische Außenminister Moshe Dayan (1915-1981) trifft zu Gesprächen in Bonn ein. Zu den Themen gehören unter anderem das in Israel auf Kritik gestoßene Eintreten von bundesdeutschen Politikern für das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser.

  • 13.09.

    Das Oberlandesgericht Celle verurteilt im ersten großen Prozess gegen Neonazis sechs junge Rechtsextremisten zu Freiheitsstrafen zwischen vier und elf Jahren. Unter den Verurteilten ist der frühere Bundeswehr-Leutnant Michael Kühnen (1955-1991). Er wird wegen Verwendung und Verbreitung von NS-Propaganda zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Fünf der Verurteilten werden der Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung beschuldigt, die 1977/78 in Köln, Reinbek, Hamburg und Bergen-Hohne bewaffnete Raubüberfälle verübte und dabei Geld, Waffen und Munition erbeutete.

  • 16.09.

    Zwei Familien gelingt in einem selbstgebastelten Heißluftballon die Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik. Die abenteuerliche Fahrt der beiden Familien sorgt weltweit für Schlagzeilen.

  • 18.09.

    Der Bundesgerichtshof entscheidet, dass eine Leugnung der Ermordung von Millionen Juden im Nationalsozialismus ("Auschwitz-Lüge") einen Beleidigungstatbestand darstellt.

  • 19.09.

    Vor dem Bonner Bundeskanzleramt wird die Großplastik "Large Two Forms" des britischen Bildhauers Henry Moore (1898-1986) aufgestellt.

  • 23.09.

    Zum Abschluss einer als "Woodstock Revival on Tour" angekündigten Vier-Städte-Tournee durch die Bundesrepublik treten die Rock-Größen Joe Cocker (1944-2014), Arlo Guthrie und Country Joe McDonald in Düsseldorf auf.

  • 27.09.

    In Bremen wird der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club gegründet. Er fordert mehr Fahrradwege und die Einführung einer Kilometerpauschale für Fahrradfahrer.

OKTOBER
  • 03.10.

    Die Hamburger Bürgerschaft beschließt die Einführung der Gesamtschule als Regelschule.

  • 06.10.

    Der sowjetische Staats- und Parteichef Breschnew kündigt während seines Besuchs in Ost-Berlin den Abzug von 20.000 sowjetischen Soldaten und 1.000 Panzern aus der DDR an.

  • 07.10.

    Die Partei "Die Grünen" erringt bei den Bürgerschaftswahlen in Bremen erstmals Mandate in einem Landesparlament.

  • 11.10.

    Anlässlich des 30. Jahrestages der Gründung der DDR gewährt die DDR-Regierung dem Regimekritiker Rudolf Bahro Amnestie. Am 17. Oktober reist Bahro in die Bundesrepublik aus.

  • 14.10.

    Rund 100.000 Menschen demonstrieren im Bonner Hofgarten friedlich gegen die Kernenergienutzung.

  • 21. - 28.10.

    Der chinesische Partei- und Regierungschef Hua Guofeng (1920-2008) besucht die Bundesrepublik Deutschland. Am 24. Oktober wird ein Kulturabkommen zwischen beiden Ländern abgeschlossen.

  • 31.10.

    Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR werden neue Vereinbarungen über Verkehrsfragen getroffen. So tritt statt der bisherigen Straßenbenutzungsgebühren eine Pauschale von jährlich 50 Millionen D-Mark in Kraft.

NOVEMBER
  • 02.11. - 02.01.
    1980

    Das New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum zeigt eine Joseph Beuys-Retrospektive.

  • 04.11.

    In Teheran besetzen Demonstranten und Revolutionäre Garden die amerikanische Botschaft und nehmen die Botschaftsangehörigen als Geiseln. Die Besetzer fordern die Auslieferung des gestürzten Schahs.

  • 19.11.

    Das von dem Österreicher Eckart Witzigmann gegründete Schlemmerlokal "Aubergine" erhält als erstes deutsches Restaurant im renommierten Gourmet-Reiseführer "Michelin" drei Sterne. Diese höchste kulinarische Ehrung wurde in Frankreich bislang 19 und in Belgien zwei Köchen zuteil.

  • 26.11.

    Die Bundesrepublik Deutschland eröffnet ein Kulturinstitut in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Es ist die erste Einrichtung dieser Art in Osteuropa.

  • 29.11. - 20.01.
    1980

    Die West-Berliner Neue Nationalgalerie präsentiert die Ausstellung "Ernst Ludwig Kirchner 1880 - 1938".

DEZEMBER
  • 05.12.

    In West-Berlin öffnet das Bauhaus-Archiv seine Pforten.

  • 05. - 06.12.

    Auf der Tagung der Außenminister der Warschauer Pakt -Staaten in Ost-Berlin wird das Abrüstungsabkommen SALT II (Strategic Arms Limitation Talks) befürwortet und ein SALT III Abkommen gefordert.

  • 10.12.

    Der Friedensnobelpreis wird an die in Indien wirkende gebürtige Albanerin, Mutter Theresa (1910-1997), verliehen. Die Ordensschwester hatte 1950 in Kalkutta/Indien den katholischen Orden "Missionarinnen der Nächstenliebe", der sich um die Ärmsten der Armen kümmert, gegründet.

  • 11.12.

    Der Politiker Carlo Schmid (SPD) stirbt im Alter von 83 Jahren in Bonn.

  • 12.12.

    14 Außen- und Verteidigungsminister der NATO vereinbaren den NATO-Doppelbeschluss, der die Modernisierung der NATO-Mittelstreckenraketen in Westeuropa durch Raketen vom Typ Pershing II und Cruise-Missile vorsieht. Alternativ bieten sie der sowjetischen Regierung Verhandlungen über eine kontrollierte Begrenzung der strategischen Waffen in Ost und West an.

  • 13.12.

    Das Zentralkomitee der SED wendet sich gegen den NATO-Doppelbeschluss. Der DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker bekräftigt jedoch gleichzeitig seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit im Rahmen der friedlichen Koexistenz.

  • 15.12.

    Die vatikanische Glaubenskongregation entzieht dem Tübinger Theologieprofessor Hans Küng die Lehrbefugnis. Die Kongregation begründet ihren Schritt damit, dass Küng in seinen Schriften von der vollständigen Wahrheit des katholischen Glaubens abweiche. Küng hatte unter anderem in seinem 1970 erschienenen Buch "Unfehlbar? Eine Anfrage" das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit angezweifelt.

  • 24.12.

    Der frühere Anführer der Studentenbewegung Rudi Dutschke stirbt in Aarhus/Dänemark an den Spätfolgen des im Jahr 1968 auf ihn verübten Attentats.

  • 27.12.

    Sowjetische Truppen überschreiten die Grenze nach Afghanistan und erobern die Hauptstadt Kabul.

(iz/cwg) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 12.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard/Wagner, Claudia: Jahreschronik 1979, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1979.html
Zuletzt besucht am: 25.12.2024

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