Karin Baal geb. 1940

Karin Baal ist eine deutsche Schauspielerin, die besonders in den 1950er und 1960er Jahren große Erfolge mit verschiedenen Kino- und Fernsehfilmen hat. In Dramen wie „Die Halbstarken“ und „Das Mädchen Rosemarie“ verkörpert sie besonders oft die Rolle der jugendlichen Rebellin. Ab den 1970er Jahren spielt Karin Baal vor allem in Fernsehserien mit und kann auch auf einige erfolgreiche Theaterproduktionen zurückblicken.

  • 1940

    19. September: Karin Baal (eigentlich Blauermel) wird als Tochter einer Schneiderin in Berlin geboren.

    Im Berliner Arbeiterviertel Wedding wächst sie zusammen mit ihrem Bruder bei der Großmutter auf.

    Nach dem Realschulabschluss macht Baal eine Ausbildung als Modezeichnerin.

  • 1956

    Karin Baal bewirbt sich zusammen mit 700 anderen Mädchen für den Film "Die Halbstarken", sie erhält die Hauptrolle und einen dreijährigen Ausbildungsvertrag.

  • 1958-1960

    Infolge ihres ersten Films ist ihr Image in den nächsten Jahren das der aufmüpfigen, rebellischen Heranwachsenden: Sie spielt die Rolle einer Prostituierten in dem Film "Das Mädchen Rosemarie" (1958) und in "Arzt ohne Gewissen" (1959), eine jugendliche Verbrecherin in "Der Jugendrichter" (1959) und eine junge Verführerin in "Die junge Sünderin" (1960).

  • 1959

    Erstes Theaterengagement in München, seitdem ist sie regelmäßig im Theater zu sehen.

  • 1960

    Heirat mit ihrem Filmpartner aus "Die Halbstarken" Karlheinz Gaffkus. Aus der Ehe geht 1960 ein Sohn hervor.

    1961 wird das Paar wieder geschieden.

  • 1961 und 1967

    In den Filmen "Die Toten Augen von London" (1961) und "Der Hund von Blackwood Castle" (1967) verlieren ihre Rollen den selbstständigen Charakter.

  • 1961

    Auszeichnung mit dem "Bambi in Silber" und dem Preis der deutschen Filmkritik als "Beste Nachwuchsschauspielerin".

  • 1962

    Heirat mit dem Schauspieler Helmut Lohner. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor.

  • 1966

    Verleihung der "Goldenen Kamera" der Zeitschrift "Hörzu".

  • ab 1975

    Baal spielt in verschiedenen deutschen Krimiserien wie "Der Kommissar (1975), "Tatort" (1979 und 1990), "Derrick" (1980 und 1981), "Die Männer vom K3" (1987 und 1991), "Ein Fall für Zwei" (1990 und 1995), "Der Alte" (1990), Doppelter Einsatz (1994), "Rosa Roth" (1995) und "Polizeiruf 110" (1996).

  • 1977

    Tournee mit dem Theaterstück "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" nach dem Roman von Heinrich Böll.

    Scheidung von Helmut Lohner

  • 1979-1981

    In den 1970er Jahren ist Karin Baal zunehmend im Fernsehen in Nebenrollen zu sehen.

    Der neue deutsche Film entdeckt sie erst spät und legt sie auf Nebenrollen als Mutter, Haushälterin oder ältere Freundin der Heldin fest.

    Fassbinder besetzt sie in "Berlin Alexanderplatz" (1979/80) als Biberkopfs Schwägerin, in "Lili Marleen" (1980) als Widerstandskämpferin und als Mutter in "Lola" (1981).
  • 1982

    Auszeichnung mit dem Iffland-Taler des "Clubs der Theatergänger" in West-Berlin.

  • ab 1985

    Baal spielt in verschiedenen Fernsehserien wie "Liebling Kreuzberg" (1985), "Schwarzwaldklinik" (1985), "Ein Heim für Tiere" (1985) und "Praxis Bülowbogen" (1990) mit.

  • 1986

    Baal spielt in Magarethe von Trottas Film "Rosa Luxemburg" mit.

  • 1986/87

    Tournee mit den Theaterstücken "Geschlossene Gesellschaft" von Jean-Paul Sartre und "Mord um Mitternacht" von Francis Durbridge.

  • 1993

    Baals dritter Ehemann, Volker Eckstein, stirbt an Krebs.

  • 2000/01

    Heirat mit dem Kurden Cevdet Celik.

    Baal wirkt in dem Film "Der Tunnel" mit.

  • 2006

    Bühnen-Comeback in dem Düsseldorfer Theater "Komödie" mit dem Stück "8 Frauen".

    Das Filmmuseum Düsseldorf zeigt eine Sonderausstellung über Baal. Schwerpunkt ist ihr Filmschaffen in den 1950er und 1960er Jahren.

 

(db) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 15.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Blume, Dorlis: Biografie Karin Baal, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/karin-baal.html
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