Josef „Sepp“ Herberger ist ein deutscher Fußballspieler und -trainer. Herberger hat seine ersten fußballerischen Erfolge in Mannheim und Berlin, beendet seine aktive Spielerlaufbahn 1930 und wird von 1936 bis 1964 als Reichs- bzw. Bundestrainer der Nationalelf berühmt. Den Höhepunkt seiner Karriere erlebt Herberger mit dem Gewinn des Titels bei der Weltmeisterschaft 1954.
- 1897
28. März: Josef (Sepp) Herberger wird in Mannheim-Waldhof als Sohn eines Arbeiters geboren.
- 1911-1916
Hilfsarbeiter auf dem Bau, anschließend "Büroarbeiter" in der Metallverarbeitung.
- 1914
Erstes Fußballspiel in der Seniorenmannschaft des Sportvereins (SV) Waldhof.
- 1916-1918
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg.
- 1919-1921
Spieler des SV Waldhof.
- 1921
April: Berufung in die "Süddeutsche Auswahl".
30. April: Heirat mit Eva Müller.
September: Erstes Spiel in der Nationalmannschaft, Herberger erzielt zwei Tore.
Oktober: Wechsel zum VfR Mannheim.
November: Anstellung bei der Dresdner Bank in Mannheim.
Dezember: Herberger wird wegen Verstoßes gegen den Amateurparagraphen des Deutschen Fußball-Bundes das "Recht als Amateur" abgesprochen. Er wird für ein Jahr gesperrt.
Ab Oktober steht er wieder für den VfR Mannheim auf dem Rasen.
- 1924
Herberger spielt für die Nationalmannschaft gegen Italien in Duisburg. Er bricht sich den Arm und wird in der zweiten Halbzeit ausgewechselt.
- 1925
Februar: Der VfR Mannheim wird Süddeutscher Meister, Herberger erzielt das spielentscheidende Tor.
März: Herberger spielt zum dritten und letzten Mal für die Nationalmannschaft gegen Holland in Amsterdam.
- 1926-1930
Spieler für "Tennis Borussia Berlin".
- 1926
Anstellung beim Bankhaus Fürstenberg und Klocke in Berlin.
- 1927-1930
Studium an der Deutschen Hochschule für Leibesübungen in Berlin, Abschluss als Diplomsportlehrer und Auszeichnung als Jahrgangsbester mit der August-Bier-Plakette.
Seine Diplomarbeit hat den Titel "Der Weg zur Höchstleistung im Fußballsport".
- 1930-1932
Trainer bei "Tennis Borussia Berlin".
- 1932
Verbands-Sportlehrer beim "Westdeutschen Spielverband" in Duisburg.
- 1933
Mai: Herberger tritt der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) bei.
- 1936
November: Herberger wird "Reichstrainer des Fachamtes Fußball". Das erste Länderspiel als Alleinverantwortlicher gegen Italien endet 2:2.
- 1943/44
Nach der Einstellung des Länderspielbetriebes wird Herberger zur "Truppenbetreuung" in Dänemark und Schweden herangezogen.
- 1944
Einzug zur Wehrmacht. Herberger wird aus gesundheitlichen Gründen bereits nach wenigen Tagen wieder entlassen.
- 1945
Herberger engagiert sich nach Kriegsende für den Aufbau einer Sporthochschule.
Er lehnt Angebote verschiedener Vereine, als Trainer tätig zu werden, ab.
Obwohl ab Mai 1945 offiziell kein deutscher Fußball-Bund mehr besteht, hält er den Kontakt mit den verbliebenen Nationalspielern aufrecht.
- 1946
Die Spruchkammer Weinheim stuft Herberger im Entnazifizierungsverfahren, dem sich alle bedeutenden Sportfunktionäre der Zeit des Nationalsozialismus unterziehen müssen, als "Mitläufer" ein. Er wird zu einer Geldstrafe verurteilt, seinem beruflichen Wiederaufstieg steht damit von offizieller Seite nichts mehr im Wege.
- 1947
Dozent an der Sporthochschule Köln für das Fußballspiel. Außerdem übernimmt er die Trainerausbildung.
- 1949
Oktober: Berufung Herbergers zum Bundestrainer durch den "Deutschen Fußball-Ausschuss"; ab diesem Zeitpunkt läuft offiziell der Wiederaufbau der Nationalmannschaft an.
- 1950
31. Januar: Nach Gründung des Deutschen-Fußballbundes (DFB) in Stuttgart wird Herberger offiziell zum Bundestrainer ernannt.
- 1954
4. Juli: Das Endspiel um die Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Ungarn in Bern gewinnt Deutschland mit 3:2, die deutsche Nationalmannschaft wird Fußballweltmeister.
- 1957
Zu seinem 60. Geburtstag Verleihung des "Goldenen Verdienstordens" des DFB.
- 1962
Herberger erhält das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.
- 1964
Rücktritt als Bundestrainer, insgesamt hat die deutsche Nationalmannschaft 167 Länderspiele unter Herbergers Leitung gespielt, von denen 94 gewonnen, 27 unentschieden und 46 verloren wurden.
Ernennung zum Ehrenmitglied des DFB.
- 1977
(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 02.06.2020
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Sepp Herberger, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/sepp-herberger.html
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