Kurt Georg Kiesinger 1904 - 1988

  • 1904

    6. April: Kurt Georg Kiesinger wird in Ebingen/Württemberg als Sohn eines kaufmännischen Angestellten geboren.

  • 1925

    Beginn des Studiums der Philosophie und Geschichte in Tübingen.

  • 1926-1931

    Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin.

  • 1932

    Heirat mit Marie-Luise Schneider. Aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor.

  • 1935

    Rechtsanwalt beim Kammergericht in Berlin und Tätigkeit als privater Rechtslehrer.

  • 1933-1945

    Mitglied der NSDAP.

  • 1940

    Dienstverpflichtung als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter in der Rundfunkabteilung des Reichsaußenministeriums.

  • 1943

    Stellvertretender Abteilungsleiter der Rundfunkabteilung des Reichsaußenministeriums. Vor allem diese Tätigkeit wird ihm später zum Vorwurf gemacht. Entlastung findet er durch ein aus dem "Spiegel"-Archiv stammendes Protokoll des Reichssicherheitshauptamtes der SS, in dem es heißt, Kiesinger habe während seiner Tätigkeit in der rundfunkpolitischen Abteilung antijüdische Aktionen gehemmt und verhindert.

  • 1945-1946

    Haft im Internierungslager Ludwigsburg.

  • 1946

    Leiter eines Repititoriums für Jurastudenten an der Universität Würzburg.

  • 1947

    Ehrenamtlicher Landesgeschäftsführer der Christlich Demokratische Union (CDU) Südwürttemberg-Hohenzollern.

  • 1948

    Vollständige Entlastung durch ein Spruchkammergericht, danach Tätigkeit als Rechtsanwalt in Tübingen und Würzburg.

  • 1949-1958

    Mitglied des Bundestages.

  • 1950-1957

    Vorsitzender des Vermittlungsausschusses im Bundestag.

  • ab 1950

    Mitglied des erweiterten Parteivorstandes, ab 1951 Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes der CDU.

  • 1950-1958

    Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates.

  • 1954-1958

    Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im Bundestag.

  • 1958-1966

    Ministerpräsident von Baden-Württemberg.

  • 1960

    Auszeichnung mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

  • 1966

    November: Nach dem Bruch der Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP wird Kiesinger als Kandidat für die Nachfolge Bundeskanzler Erhards nominiert.

    30. November: Erhard tritt von seinem Amt als Bundeskanzler zurück.

    1. Dezember: Kiesinger wird zum neuen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Es kommt zur Bildung einer Großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD.

  • 1966-1969

    Bundeskanzler der Großen Koalition.

    Ungeachtet der Problematik der Großen Koalition können die wirtschaftliche Rezession und die Misere der Bundesfinanzen durch eine mittelfristige Finanzplanung überwunden werden.

    Gemeinsam mit der SPD werden die Stabilitätsgesetze und die umstrittenen Notstandsgesetze verabschiedet.

    Im Zuge der Verbesserung der Ostkontakte werden 1967/68 diplomatische Beziehungen mit Rumänien, der CSSR und Jugoslawien aufgenommen und damit der Bruch mit der Hallstein-Doktrin eingeleitet.

    Nicht zuletzt der Streit um den Atomwaffensperrvertrag und die andauernde Kontroverse zwischen CDU/CSU und SPD um die weitere Konjunktur- und Währungspolitik leiten den "Machtwechsel" 1969 und das Ende der Kanzlerschaft Kiesingers ein.

  • 1967-1971

    Parteivorsitzender der CDU, danach Ehrenvorsitzender.

    Trotz der Enttäuschung über die Bildung einer Sozialliberalen Koalition, die gegen die CDU-Mehrheit nach den Bundestagswahlen 1969 durchgesetzt wird, bleibt Kiesinger zunächst Parteivorsitzender, verliert aber zunehmend den Rückhalt der eigenen Partei.

    Im Juli 1971 verzichtet er schließlich auf die erneute Kandidatur zum Parteivorsitz.

  • 1969-1980

    Mitglied des Bundestages.

  • 1980

    Bei den Bundestagswahlen 1980 verzichtet Kiesinger auf eine erneute Kandidatur und scheidet zum Ende der Legislaturperiode aus dem Bundestag aus.

  • 1984

    Zu seinem 80. Geburtstag erscheinen mehr als 1000 Vertreter des öffentlichen Lebens, darunter die Parteivorsitzenden der CDU, CSU, SPD und FDP.

  • 1988

    9. März: Kurt Georg Kiesinger stirbt in Tübingen.

 

(nc/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 26.02.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Chmura, Nadine/Zündorf, Irmgard: Biografie Kurt Georg Kiesinger, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/kurt-georg-kiesinger.html
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