Angela Merkel geb. 1954

Angela Merkel ist eine deutsche CDU-Politikerin und ist von 2005 bis 2021 die erste Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Die in der DDR aufgewachsene promovierte Physikerin engagiert sich schon früh politisch und tritt im Zuge des Zusammenbruchs des Regimes der politischen Gruppierung „Demokratischer Aufbruch“ (DA) bei. Als 1990 der DA in der CDU aufgeht, wird Merkel Bundestagsmitglied und erhält in den Kabinetten Kohls der Jahre 1990-1998 Posten als Familienministerin und Umweltministerin, bevor sie weitere Positionen als CDU-Generalsekretärin (1998–2000), CDU-Vorsitzende (2000-2018) und Oppositionsführerin (2002–2005) übernimmt. Sie prägt als Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland auch die Politik in Europa. Merkel ist eine der mächtigsten Frauen weltweit.

  • 1954

    17. Juli: Angela Merkel wird als Angela Dorothea Kasner in Hamburg als erstes Kind des Theologiestudenten Horst Kasner und der Lehrerin Herlind Kasner (Geburtsname: Jentzsch) geboren. Horst Kasner tritt in Quitzow (Brandenburg) eine Pfarrstelle an.

  • 1957

    Die Familie zieht in die Nähe Templins, wo der Vater die Leitung des Pastoralkollegs Waldhof übernimmt.

  • 1961-1978

    Merkel verbringt ihre Kindheit, Jugend und frühe Erwachsenenzeit im Spannungsfeld zwischen den Anforderungen des sozialistischen Staates und der Kirche.

  • 1967

    Konfirmation.

  • ca. 1968

    Merkel wird aktives Mitglied der SED-Jugendorganisation "Freie Deutsche Jugend" (FDJ).

  • 1973

    Abitur an der Erweiterten Oberschule (EOS) "Hermann Matern" in Templin und Beginn des Physikstudiums an der Universität Leipzig. Kontakte zur Evangelischen Studentengemeinde.

  • 1977

    Heirat mit dem Physikstudenten Ulrich Merkel.

  • 1978

    Abschluss als Diplomphysikerin und Einstellung als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentralinstitut für Physikalische Chemie an der Akademie der Wissenschaften (AdW) in Berlin. Forschungsgebiet wird die Quantenchemie. Kulturfunktionärin der FDJ an der AdW. Der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) tritt sie jedoch nicht bei.

  • 1982

    Die Ehe mit Ulrich Merkel wird geschieden.

  • 1986

    Promotion zum Dr. rer. nat. mit einer Dissertation über die Berechnung von Geschwindigkeitskonstanten von Reaktionen einfacher Kohlenwasserstoffe.

  • 1989

    Eintritt in die Partei "Demokratischer Aufbruch" (DA) .

  • 1990

    Februar: Merkel wird Pressesprecherin des DA. Mit Blick auf die Volkskammerwahl im März gründen DA, "Deutsche Soziale Union" (DSU) und Christlich Demokratische Union (CDU) der DDR das Bündnis "Allianz für Deutschland".

    18. März: Bei der ersten und einzigen freien Volkskammerwahl der DDR wird die CDU stärkste Partei. Merkel übernimmt das Amt der stellvertretenden Regierungssprecherin in der Koalitionsregierung unter Lothar de Maizière.

    August: Eintritt in die CDU der DDR, die sich am 2. Oktober mit der westdeutschen CDU zusammenschließt.

    September: Im Bundestagswahlkreis Stralsund-Rügen-Grimmen wird Merkel als Direktkandidatin der CDU nominiert.

    Oktober-Dezember: Referentin im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung.

    2. Dezember: Bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl erhält die Koalition aus CDU/CSU und FDP 53,8 Prozent der Stimmen. Merkel wird per Direktmandat in den Deutschen Bundestag gewählt.

  • 1991

    17. Januar: Der Bundestag wählt Helmut Kohl zum ersten Bundeskanzler des wiedervereinigten Deutschlands. Merkel wird am folgenden Tag zur Bundesministerin für Frauen und Jugend ernannt.

    23. November: Merkel unterliegt Ulf Fink bei den Wahlen für den Vorsitz des Landesverbandes der CDU Brandenburg.

    Dezember: Als Nachfolgerin Lothar de Maizières wird Merkel auf dem CDU-Parteitag in Dresden zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.

  • 1992-1993

    Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU/CSU.

  • 1993

    Juni: Wahl zur Landesvorsitzenden der CDU in Mecklenburg-Vorpommern.

  • 1994

    17. November: Nach der Bestätigung der christlich-liberalen Regierungskoalition durch die Bundestagswahl am 16. Oktober wird Merkel zur Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ernannt.

  • 1995

    März/April: Präsidentin der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Berlin. Durch unermüdliche Verhandlungen trägt Merkel wesentlich zur Verabschiedung des "Berliner Mandats" zur Reduzierung von Treibhausgasen bei.

  • 1997

    Veröffentlichung des Buches "Der Preis des Überlebens - Gedanken und Gespräche über zukünftige Aufgaben der Umweltpolitik".

  • 1998

    27. September: Die Koalitionsregierung aus CDU/CSU und FDP verliert die Bundestagswahl. Merkel wird erneut per Direktmandat in den Bundestag gewählt.

    7. November: Wahl zur Generalsekretärin der CDU.

    30. Dezember: Heirat mit dem Chemieprofessor Joachim Sauer in Berlin.

  • 1999

    16. Dezember: Im Rahmen der CDU-Spendenaffäre wird Helmut Kohl vorgeworfen, zwischen 1993 und 1998 1,5 bis 2 Millionen D-Mark Spenden erhalten zu haben, die er nicht gemäß dem Parteiengesetz als solche deklariert hat. Die Namen der Spender nennt er nicht.

    22. Dezember: Merkel ruft ihre Partei in einem offenen Brief dazu auf, sich von ihrem Ehrenvorsitzenden Kohl zu lösen.

  • 2000

    März: Der Bundesvorstand der CDU nominiert Merkel einstimmig als Kandidatin für den Parteivorsitz. 10. April: Auf dem Parteitag in Essen wird Merkel zur Vorsitzenden der CDU Deutschlands gewählt.

  • 2002

    Im Vorfeld der Bundestagswahl verzichtet Merkel zugunsten von Edmund Stoiber auf eine Kanzlerkandidatur für die CDU.

    22. September: Die Koalition aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen gewinnt mit knapper Mehrheit die Wahl zum Bundestag.

    24. September: Merkel wird mit Unterstützung des bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber mit 93,7 Prozent der Stimmen als Nachfolgerin von Friedrich Merz zur Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und damit zur Oppositionsführerin gewählt.

  • 2003

    Frühjahr: Merkel stellt sich gegen Stimmen in der eigenen Partei im Dritten Golfkrieg demonstrativ an die Seite der USA. Es sei "unverantwortlich, den Einsatz militärischer Gewalt als das letzte Mittel kategorisch auszuschließen".

    November/Dezember: Auf dem Bundesparteitag in Leipzig präzisiert die CDU Merkels Reformvorschläge: Die Partei fordert u.a. ein radikal vereinfachtes Steuersystem und einschneidende Veränderungen im sozialen Sicherungssystem.

  • 2004

    Februar: Auf ihrer Türkei-Reise wirbt sie für das Modell der "privilegierten Partnerschaft" als Alternative zur Vollmitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union (EU).

    Merkel setzt "ihren" Kandidaten Horst Köhler für das Amt des Bundespräsidenten durch.

  • 2005

    30. Mai: Für die vorgezogenen Neuwahlen wird Merkel zur Kanzlerkandidatin der CDU/CSU nominiert.

    18. September: Die Union erringt bei den Wahlen zum 16. Deutschen Bundestag 35,2 Prozent der Stimmen. Sie kann ihr Wahlziel, eine absolute Mehrheit der Mandate für CDU/CSU und FDP, nicht erreichen.

    20. September: Wiederwahl zur Fraktionsvorsitzenden.

    10. Oktober: SPD, CDU und CSU veröffentlichen eine Vereinbarung, wonach Merkel zur Kanzlerin gewählt werden soll.

    17. Oktober: Beginn der Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD.

    22. November: Merkel wird mit 397 der 611 gültigen Stimmen zur Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Vizekanzler der großen Koalition wird der SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering.

    Merkel ist die erste Kanzlerin Deutschlands und mit 51 Jahren die bisher jüngste Amtsinhaberin. Sie ist außerdem die erste Ostdeutsche, die in dieses Amt gewählt wird.

  • 2006

    31. August: Zum ersten Mal kürt das US-Wirtschaftsmagazin Forbes die deutsche Bundeskanzlerin zur mächtigsten Frau der Welt. Den Spitzenplatz nimmt Merkel fast ununterbrochen bis 2020 ein. Nur im Jahr 2010 gilt die Frau des US-Präsidenten, Michelle Obama, als mächtiger.

  • 2007

    6.-8. Juni: Beim G-8-Gipfeltreffen im Juni in Heiligendamm sorgt Gastgeberin Merkel dafür, dass US-Präsident George W. Bush einer Wende im Klimakampf zustimmt.

  • 2008

    18. März: Als erste ausländische Regierungschefin darf Merkel vor dem israelischen Parlament sprechen. Ihre Rede anlässlich des 60. Jahrestags der Staatsgründung Israels hält sie in Deutsch.

    01. Mai: Angela Merkel erhält den Karlspreis für ihren Beitrag zur Überwindung der Euro-Krise und für ihren Einsatz zur Vertiefung der europäischen Integration.

    01. Dezember: Auf dem Stuttgarter Bundesparteitag der CDU wird Merkel als Parteivorsitzende mit 94,83 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.

    Im gleichen Monat bringt Merkel mit Bundesregierung und Parlament angesichts der weltweiten Finanzkrise eins von zwei großen Konjunkturpaketen mit einem Gesamtumfang von über 60 Mrd. Euro auf den Weg, um die Auswirkungen der Krise auf die reale Wirtschaft abzufedern.

  • 2009

    27. September: Bei der Bundestagswahl erreichen CDU/CSU mit 33,8 Prozent der Stimmen das zweitschlechteste Ergebnis seit Bestehen der Bundesrepublik, und auch der bisherige Koalitionspartner SPD fährt mit 23 Prozent ein schlechtes Ergebnis ein.

    26.-28. Oktober: Die Union kann eine Koalition mit der FDP bilden, ihrem „Wunschpartner“, die 14,6 Prozent erreicht hatte. Angela Merkel wird durch den Bundestag für eine zweite Amtszeit als Kanzlerin bestätigt.

  • 2010

    Juni: Merkel und Bundesfinanzminister Schäuble verkünden Eckpunkte für das größte Sparpaket in der Geschichte der Bundesrepublik, um dem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts entgegenzuwirken sowie der Schuldenbremse und dem europäischen Stabilitätspakt Rechnung zu tragen.

    Herbst: Die Euro-Länder verabschieden den ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus), einen dauerhaften Rettungsmechanismus für finanziell angeschlagene Euro-Staaten, der eine Erweiterung des bisherigen Euro-Schutzschirms „EFSF“(Europäische Finanzstabilisierungsfazilität) ist.

  • 2011

    17. März: Die Merkel-Regierung enthält sich im UN-Sicherheitsrat bei der Abstimmung zur Einrichtung einer Flugverbotszone in Libyen ihrer Stimme und erhält dafür viel Kritik von den westlichen Bündnispartnern.

    Juni: Nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im Frühjahr 2011 beschließt die Bundesregierung die "Energiewende“ und vereinbart die Abschaltung aller Atomkraftwerke bis 2022 und den Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Diese Politik wird von vielen Seiten kritisiert, da Merkel noch im Herbst 2010 eine Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke unterstützt hatte.

    07. Juni: Merkel wird bei einem Staatsbesuch in den USA von US-Präsident Obama mit der Freiheitsmedaille, der höchsten zivilen Auszeichnung der USA, ausgezeichnet.

  • 2012

    März: Ein von Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy vorgestellter europäischer Fiskalpakt, durch den Schuldenbremsen und Sanktionen im Falle von Verstößen gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt geplant sind, wird durch 25 der 27 EU-Staaten unterzeichnet.

    Mai: Beim G-8-Gipfeltreffen in Camp David betont Merkel erneut die Wichtigkeit eines Sparkurses. Andere Staatsführer hingegen, wie US-Präsident Barack Obama, plädieren eher für Investitionen und die Notwendigkeit, wirtschaftliches Wachstum zu erzeugen.

  • 2013

    17. Dezember: Merkel wird im Deutschen Bundestag mit 462 Stimmen bei 150 Nein-Stimmen und neun Enthaltungen für eine dritte Amtszeit als Bundeskanzlerin wiedergewählt.

    Aus der Bundestagswahl im September 2013 war die CDU als stärkste Partei hervorgegangen und hat sich mit CSU und SPD auf eine Koalitionsregierung verständigt.

  • 2014

    Februar: Im Zuge des Rücktritts von Bundeslandwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) wegen des Verdachts des Geheimnisverrates in der sogenannten „Edathy-Affäre“ gerät die schwarz-rote Koalition in eine Krise.

    27. Februar: Merkel ist eingeladen, eine Rede vor beiden Kammern des britischen Parlaments zu halten. Diese Ehrung wurde vor ihr als einzigen Deutschen nur Willy Brandt, Richard von Weizsäcker und Papst Benedikt XVI. zuteil.

    20. Oktober: In Dresden demonstrieren etwa 350 Anhänger der Pegida-Bewegung gegen eine angebliche Islamisierung Europas. Verantwortlich dafür machen sie die Einwanderungs- und Asylpolitik der Bundesregierung. An den Demonstrationen der "Patriotische(n) Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes", kurz Pegida, neehmen teilweise bis zu 25.000 Menschen teil. Merkel appelliert in ihrer Neujahrsansprache, die fremdenfeindliche Bewegung nicht zu unterstützen.

  • 2015

    Im Sommer 2015 suchen hunderttausende Menschen Zuflucht in Deutschland. Sie kommen vor allem aus den Kriegsgebieten Syrien, Afghanistan und dem Irak. Merkel entscheidet, die Menschen ins Land zu lassen. Bilder der deutschen "Willkommenskultur" gehen um die Welt. Das Land aber ist schlecht vorbereitet. Es fehlen Notunterkünfte, die Behörden kommen mit der Bearbeitung der Asylverfahren kaum hinterher. In der Bevölkerung, aber auch in der eigenen Regierung, wächst der Unmut über Merkels Entscheidung. Die sogenannte "Flüchtlingskrise" wird zur größten Herausforderung ihrer dritten Amtszeit.

    26. August: Im sächsischen Heidenau besucht die Bundeskanzlerin das erste Mal eine Flüchtlingsunterkunft. Die Stimmung ist aufgeheizt, Rechtsextreme demonstrieren vor dem Gebäude. Fünf Tage zuvor haben sie versucht, den Einzug von Geflüchteten in die Notunterkunft zu verhindern. Polizisten werden angegriffen und verletzt.

    31. August: In der Bundespressekonferenz geht es vor allem um die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. Merkel gibt sich entschlossen und sagt "Wir schaffen das!" Der Satz prägt daraufhin jahrelang die Diskussion um ihre Flüchtlingspolitik.

    04./05. September: In Ungarn sitzen seit Tagen tausende Geflüchtete unter menschenunwürdigen Bedingungen fest. Sie wollen sich über Österreich auf den Weg nach Deutschland machen. Merkel erklärt sich in Absprache mit dem österreichischen Bundeskanzler Faymann bereit, die Geflüchteten aus Ungarn aufzunehmen. An diesem Wochenende erreichen 12.000 Menschen München. Der freundliche Empfang prägt den Begriff der "Willkommenskultur". Bis zum Jahresende kommen knapp eine Million Geflüchtete nach Deutschland.

    10. September: Merkel besucht eine Erstaufnahmeeinrichtung in Berlin-Spandau. Die Selfies, die Geflüchtete mit der Kanzlerin machen, gehen um die Welt. Sie verändern das Bild Merkels, auch im Ausland. Immer mehr Menschen nehmen sie nicht mehr nur sachlich-rational wahr, sondern emphatisch.

    9. Dezember: Das US-amerikanische "Time-Magazine" erklärt Angela Merkel zur "Person of the Year 2015". Merkel sei mit ihrer Willkommenspolitik eine "Kanzlerin der freien Welt".

  • 2016

    Februar: Laut ARD-DeutschlandTrend meinen rund 81 Prozent der Bundesbürger, dass die Bundesregierung die sogenannte "Flüchtlingskrise" nicht im Griff habe.

    18. März: Die EU und die Türkei schließen den sogenannten Flüchtlingspakt. Er soll sicherstellen, dass weniger Geflüchtete in die EU kommen. Unter anderem werden die Grenzkontrollen verstärkt. Menschen, die illegal über die Türkei in die EU einreisen, werden zurückgeschickt. Im Gegenzug zahlt die EU der Türkei sechs Milliarden Euro.

    18. und 24. Juli: In Würzburg und Ansbach verüben zwei Geflüchtete offenbar islamistisch motivierte Anschläge. Kritiker machen Merkel wegen ihrer Asylpolitik dafür mitverantwortlich, an der sie weiterhin festhält.

    20. November: Merkel kündigt an, erneut als Kanzlerkandidatin bei Bundestagswahl 2017 anzutreten.

    7. Dezember: Auch innerhalb ihrer eigenen Partei ist Merkel mit ihrem Kurs in der Flüchtlingspolitik umstritten. Auf dem CDU-Bundesparteitag in Essen verabschieden die Delegierten einen Leitantrag, der strengere Regeln in der Asylpolitik vorsieht.

  • 2017

    24. September: Bei der Bundestagswahl verzeichnen die Unionsparteien deutliche Verluste. Mit 33 Prozent bleiben CDU/CSU aber mit Abstand stärkste Kraft. Merkel steht vor ihrer vierten Amtszeit.

  • 2018

    14. März: Fast ein halbes Jahr nach der Bundestagswahl wählt der Deutsche Bundestag Merkel erneut zur Bundeskanzlerin. Sie bekommt 364 der 692 abgegebenen Stimmen. Merkel erhält 35 Stimmen weniger als die Große Koalition aus Union und SPD Sitze hat. In der SPD gibt es erheblichen Widerstand gegen ein erneutes Bündnis mit der Union.

    Juni: Merkel unterstützt die auf dem EU-Gipfel getroffene Vereinbarung zur Verschärfung der Asylpolitik. Die EU-Außengrenzen sollen stärker bewacht und Asylbewerber in zum Teil geschlossenen Zentren registriert und überprüft werden.

    Oktober: Die Bundeskanzlerin kündigt ihren Rückzug aus der Politik an. Sie will zur nächsten Bundestagswahl nicht mehr anzutreten und das Amt der Parteivorsitzenden abgeben.

    7. Dezember: Nach 18 Jahren an der Parteispitze tritt Merkel als CDU-Vorsitzende zurück. Ihre Nachfolgerin wird Annegret Kramp-Karrenbauer.

  • 2019

    20. September: Die Bundesregierung bringt das Klimaschutzgesetz auf den Weg. Es soll sicherstellen, dass Deutschland seine Klimaziele beispielsweise die Senkung der CO2-Emissionen bis 2030 erreicht. Dafür wird der Ausstoß von klimaschädlichem CO2 bepreist und erneuerbare Energien wieder stärker ausgebaut. Während es in Deutschland heftig kritisiert wird, kann Merkel damit auf dem UN-Klimagipfel in New York punkten.

  • 2021

    26. September: Bei der Bundestagswahl verliert die CDU nach 16 Jahren Regierungszeit ihre Mehrheit im Bundestag. Die meisten Stimmen bekommt die SPD, die in den folgenden Wochen mit Bündnis 90/Die Grünen und FDP eine Ampelkoalition bildet.

    8. Dezember: Mit der Konstituierung des neuen Bundestages endet die Amtszeit von Merkel als Bundeskanzlerin. Ihr Nachfolger wird der SPD-Politiker Olaf Scholz.

 

(nc/reh/se) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 10.03.2022
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Chmura, Nadine/Eimermacher, Stefanie/Haunhorst, Regina: Biografie Angela Merkel, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/angela-merkel.html
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