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06.01.
In einer Rede vor Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) bezeichnet DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker die Bundesrepublik als "imperialistisches Ausland".
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10.01.
Im Nachrichtenmagazin "Spiegel" greift der Schriftsteller Heinrich Böll die "Bild"-Berichterstattung über die Baader-Meinhof-Gruppe an. Daraufhin gerät der Schriftsteller selbst ins Kreuzfeuer der Kritik.
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13.01.
Eine fünfstündige bundesweite Großfahndung nach Angehörigen der Baader-Meinhof-Gruppe endet ohne Erfolg. Tausende von Polizisten hatten an Autobahnen und in Großstädten Kontrollen durchgeführt.
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15.01.
Die Pass- und Visafreiheit für die Menschen in der DDR im Verkehr mit der Tschechoslowakei wird eingeführt.
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22.01.
In Brüssel werden die Beitrittsurkunden Großbritanniens, Norwegens, Dänemarks und Irlands zur EG unterzeichnet.
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28.01.
Auf dem Höhepunkt der Fahndung nach Mitgliedern der Rote Armee Fraktion (RAF) beschließen die Regierungschefs von Bund und Ländern unter Vorsitz von Bundeskanzler Willy Brandt die "Grundsätze über die Mitgliedschaft von Beamten in extremen Organisationen", den sogenannten Radikalenerlass. Danach können Mitglieder "extremer Organisationen" aus dem öffentlichen Dienst fern gehalten werden.
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30.01.
Im nordirischen Londonderry eröffnen britische Soldaten das Feuer auf katholische Bürgerrechtler, die an einer verbotenen Demonstration teilnehmen. Dabei werden 13 Zivilisten getötet. Die Irisch-Republikanische Armee (IRA) verstärkt seit diesem "Blutsonntag" ihre Terroranschläge gegen britische Einrichtungen auch in England.
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02.02.
Auf den britischen Yachtclub in Berlin-Gatow wird ein Sprengstoffanschlag verübt, bei dem ein Botschafter ums Leben kommt. Die terroristische "Bewegung 2. Juni" übernimmt die Verantwortung für die Tat. Am 2. Juni 1967 war der Studenten Benno Ohnesorg (geb.1940) auf einer Demonstration in West-Berlin von einem Polizisten erschossen worden.
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03. - 13.02.
Die Olympischen Winterspiele finden in Sapporo/Japan statt.
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04.02.
Bundeskanzler Brandt appelliert in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung und die Sicherheitsorgane, dem Terrorismus Einhalt zu gebieten. Der planmäßige Flugverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion wird durch die Aeroflot mit einem Flug Moskau - Frankfurt/Main aufgenommen.
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18.02.
In Münster wird das US-amerikanische Erfolgs-Musical "Jesus Christ Superstar" von Andrew Lloyd Webber (geb. 1948) erstmals in der Bundesrepublik aufgeführt. Die Broadway-Inszenierung wird zu einem überragenden Erfolg, den Kritiker mit dem anhaltenden Jesus-Boom und der Suche der jungen Generation nach Idolen erklären.
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21.02.
Richard M. Nixon (1913-1994) trifft als erster US-Präsident zu einem Staatsbesuch in der Volksrepublik China ein. Thema der Gespräche mit Ministerpräsident Chou En-lai (1898-1976) und dem Parteivorsitzenden Mao Tse-tung ist der Abbau der Spannungen zwischen beiden Staaten.
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23. - 25.02.
Bundestagsdebatte über die Verträge von Moskau und Warschau.
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23.02.
In Warschau unterzeichnen Vertreter Polens, der UdSSR, Ungarns, der DDR, Bulgariens und der CSSR ein Abkommen über die Gründung der internationalen Atomorganisation "Interatominstrument". Die Hauptaufgabe der Organisation liegt darin, die Teilnehmer mit hochqualifizierter atomarer Technik zu versorgen.
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09.03.
Die Volkskammer der DDR beschließt die Fristenlösung beim Schwangerschaftsabbruch. Danach ist die Abtreibung innerhalb der ersten drei Monate erlaubt. Erstmals seit Bestehen der Volkskammer ist ein Volkskammerbeschluss nicht einstimmig; 14 Abgeordnete stimmen gegen den Beschluss und acht enthalten sich.
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20.03.
KPdSU-Chef Leonid I. Breschnew (1906-1982) erkennt in einer Rede auf dem 15. Gewerkschaftskongress in Moskau erstmals die Existenz der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) als eine Realität an.
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22.03.
Der US-Senat in Washington billigt einen Zusatzartikel zur Verfassung der USA, der die Gleichberechtigung der Frau festschreibt. Die Ratifizierung kommt jedoch nicht zustande.
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24.03.
Das nordirische Parlament wird aufgelöst, der bisherige nordirische Premierminister Brian Faulkner (1921-1977) tritt mit seiner Regierung zurück. Die britische Regierung übernimmt ab dem 1. April die direkte Regierungsgewalt über Nordirland.
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30.03.
Nach dem Umzug von Darmstadt nach West-Berlin beginnt das Bauhaus-Archiv seine Ausstellungstätigkeit mit einer Werkschau des Künstlers László Moholy-Nagy (1895-1946).
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06.04.
Der frühere Bundespräsident Heinrich Lübke stirbt im Alter von 77 Jahren in Bonn.
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07.04.
In Moskau wird ein langfristiges deutsch-sowjetisches Handelsabkommen paraphiert. Es ist der erste Vertrag mit der Sowjetunion, der entsprechend dem Berlin-Abkommen von 1971 West- Berlin in seinen Geltungsbereich einbezieht.
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10.04.
In Washington, London und Moskau unterzeichnen Vertreter der USA, der Sowjetunion, der Bundesrepublik und der DDR sowie von insgesamt über 70 Staaten die UN-Konvention über das Verbot der Entwicklung, Produktion und Lagerung bakteriologischer (biologischer) und toxischer (chemischer) Waffen sowie über deren Vernichtung.
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12.04.
Verkündung der 30. Änderung des Grundgesetzes. Danach erhält der Bund die Kompetenz zur konkurrierenden Gesetzgebung gegenüber den Ländern auf den Gebieten der Abfallbeseitigung, Luftreinhaltung und Lärmbekämpfung.
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19. - 20.04.
Unter Vorsitz von Bundeswirtschafts- und -finanzminister Karl Schiller tritt in Bonn die deutsch-sowjetische Kommission für wirtschaftliche und wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit zusammen.
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24.04.
Die sozial-liberale Koalition verliert mit dem Austritt von Wilhelm Helms (geb. 1923) aus der Freien Demokratischen Partei (FDP) die absolute Mehrheit im Bundestag.
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27.04.
Im Bundestag scheitert das angestrebte Konstruktive Misstrauensvotum der CDU/CSU gegen Bundeskanzler Willy Brandt. Der Antrag verfehlt um zwei Stimmen die notwendige absolute Mehrheit. Das Zentralkomitee (ZK) der SED, der Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) und der Ministerrat beschließen gemeinsame sozialpolitische Maßnahmen in der DDR. Dabei werden vor allem Verbesserungen für berufstätige Mütter, kinderreiche Familien und Rentner festgelegt.
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04.05.
Die Komödie "Die Hebamme" von Rolf Hochhuth wird gleichzeitig in München, Essen, Göttingen, Wiesbaden, Kassel und Zürich uraufgeführt. Mit dem Theaterstück will Hochhuth auf das Problem der Außenseiter in der bundesdeutschen Wohlstandsgesellschaft aufmerksam machen.
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08.05.
Der US-amerikanische Präsident Richard M. Nixon kündigt die Verminung der nordvietnamesischen Häfen an. In der Bundesrepublik reagiert die RAF mit einer Reihe von Bombenanschlägen.
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10.05.
Der Bundestag verabschiedet ein Abfallbeseitigungsgesetz, in dem die Notwendigkeit der Wiederverwertung von Altstoffen betont wird.
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11.05.
Bombenanschlag auf das V. US-Korps im IG-Farben-Haus in Frankfurt/Main. Eine Person kommt ums Leben, dreizehn weitere werden verletzt. Das "Kommando Petra Schelm" der RAF übernimmt die Verantwortung.
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15.05.
In Karlsruhe explodiert das Auto des Bundesrichters Wolfgang Buddenberg. Der Bundesrichter ist mit Ermittlungen gegen die Baader-Meinhof-Gruppe beschäftigt. Nach einem Erlass des Bundesverteidigungsministeriums darf das Haar der Bundeswehrsoldaten künftig weder "Uniform noch Hemdkragen berühren". Die Regelung ersetzt den "Haar-Erlass" vom Februar 1971, der langhaarigen Soldaten das Tragen eines Haarnetzes vorschrieb.
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17.05.
Die CDU/CSU-Fraktion entscheidet sich bei der Abstimmung über die Ostverträge für Enthaltung. Der Bundestag beschließt die Ratifizierung des Moskauer und des Warschauer Vertrages. Am 3. Juni treten beide Verträge zusammen mit dem Berlin-Abkommen in Kraft.
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18.05.
Uraufführung des Dramas "Die neuen Leiden des jungen W." von Ulrich Plenzdorf in Halle. Das moderne Drama nach Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) "Die Leiden des jungen Werthers" erfasst die Sprache, Mentalität und Konflikte junger Menschen in der DDR.
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19.05.
Bombenanschlag auf das Hamburger Springer-Hochhaus. Der Anschlag wird der Baader-Meinhof-Gruppe zugeschrieben.
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22.05.
Richard M. Nixon trifft zum ersten offiziellen Besuch eines US-Präsidenten in der Sowjetunion ein. Am 26. Mai unterzeichnen Nixon und der sowjetische Parteichef Leonid I. Breschnew das Abrüstungsabkommen SALT I (Strategic Arms Limitation Talks).
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24.05.
Bombenanschlag auf das europäische Hauptquartier der US-Armee in Heidelberg, drei Soldaten kommen ums Leben. Ein Kommando der RAF übernimmt die Verantwortung.
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26.05.
Die Staatssekretäre Egon Bahr und Michael Kohl unterzeichnen in Ost-Berlin einen Verkehrsvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR.
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01.06.
Die RAF-Terroristen Andreas Baader, Holger Meins (1941-1974) und Jan Carl Raspe (1944-1977) werden nach einem längeren Schusswechsel mit der Polizei, bei dem Baader verletzt wird, in Frankfurt/Main festgenommen. In der Bundesrepublik gilt ab sofort auf Landstraßen "Tempo 100" außerhalb von geschlossenen Ortschaften.
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05.06.
Über 1200 Delegierte aus 112 Staaten treten in Stockholm zur ersten Konferenz der Vereinten Nationen über Umweltfragen zusammen und beraten über wirksame Schutzmaßnahmen für die Umwelt.
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06.06.
Beim Besuch Ost-Berlins erhalten Bundesbürger Visa anstelle der bisherigen Tagesaufenthaltsgenehmigungen.
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07.06.
Die RAF-Terroristin Gudrun Ensslin wird in Hamburg verhaftet.
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09.06.
Der Bildhauer Rudolf Belling (geb.1886) stirbt in Krailling bei München.
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13.06.
Vierzehn deutsche Schriftsteller solidarisieren sich mit Heinrich Böll, der sich im Januar gegen eine Vorverurteilung der Baader-Meinhof-Gruppe in der Presse ausgesprochen hatte und daraufhin selbst ins Kreuzfeuer der Kritik geraten ist.
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15.06.
Die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof wird in Hannover festgenommen. Erste Gespräche über einen deutsch-deutschen Grundlagenvertrag beginnen in Ost-Berlin.
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17.06.
Fünf Männer werden bei einem Einbruch in das Wahlkampfhauptquartier der US-amerikanischen Demokratischen Partei im "Watergate-Hotel" in Washington ertappt und festgenommen. Wie sich herausstellt, handelt es sich um Helfer des Komitees für die Wiederwahl des republikanischen Präsidenten Nixon. Im Laufe der "Watergate-Affäre" geraten immer mehr Mitarbeiter des US-Präsidenten - und schließlich er selbst - ins Zwielicht.
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18.06.
Durch einen 3:0-Sieg über die Mannschaft der UdSSR in Brüssel wird das deutsche Team Fußball-Europameister.
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23.06.
Der Bundestag beschließt die Verkürzung der Wehrdienstzeit von 18 auf 15 Monate.
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30.06. - 08.10.
Auf der documenta 5 in Kassel werden amerikanische realistische Künstler vorgestellt. Die Rolle des ersten alleinverantwortlichen künstlerischen Leiters einer documenta übernimmt der Schweizer Kunsthistoriker Harald Szeemann (1933-2005).
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05.07.
Unterzeichnung eines deutsch-sowjetischen Abkommens über Handel und Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern.
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07.07.
Karl Schiller (SPD) tritt wegen Meinungsverschiedenheiten über die Währungs- und Finanzpolitik innerhalb des Bundeskabinetts als Wirtschafts- und Finanzminister zurück. Sein Nachfolger wird der bisherige Verteidigungsminister Helmut Schmidt (SPD). Die Kultusministerkonferenz vereinbart die Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe. An die Stelle der alten Oberstufe soll ein System von Grund- und Leistungskursen treten.
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11.07.
Kuba wird als erster lateinamerikanischer Staat als Vollmitglied in den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) aufgenommen.
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14. - 28.07.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Gerhard Schröder (1910-1989) (CDU), reist als erster prominenter deutscher Politiker in die Volksrepublik China.
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01.08.
Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Hochschulreformpolitik wird die Gesamthochschule Essen eingerichtet.
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03.08.
Der Chef des schwedischen Automobilkonzern Volvo kündigt die Einführung der Arbeitsgruppen-Fertigung anstelle von Fließbandarbeit an. Mit der Konzeptänderung soll die Monotonie bei der Arbeit und die dadurch bedingte hohe Unzufriedenheit der Arbeiter beendet werden.
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14.08.
Beginn der deutsch-chinesischen Verhandlungen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen.
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16.08.
Die offiziellen Verhandlungen zu einem Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der DDR beginnen.
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26.08. - 11.09.
Die XX. Olympischen Sommerspiele finden in München und Kiel statt.
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01.09.
An der "Staatsgrenze West" der DDR werden Schutzstreifen und Sperrzonen festgelegt. Die Anwendung der Schusswaffe durch die DDR-Grenztruppen ist gemäß den Bestimmungen des Ministeriums für Nationale Verteidigung zulässig.
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05. - 06.09.
Mitglieder der arabischen Organisation "Schwarzer September" verüben im Olympischen Dorf in München ein Attentat auf die israelische Olympiamannschaft. Bei dem Anschlag sowie bei dem polizeilichen Versuch, die von den Terroristen als Geiseln genommenen Israelis zu befreien, werden elf Israelis, ein deutscher Polizist und fünf Terroristen getötet.
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13.09.
Nach Mitteilungen von Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher soll eine Spezialtruppe des Bundesgrenzschutzes (GSG 9)aufgestellt werden, um Terroranschlägen, wie sie in München stattgefunden haben, begegnen zu können.
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14.09.
Die Bundesrepublik Deutschland nimmt diplomatische Beziehungen zu Polen auf.
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20.09.
Bundeskanzler Willy Brandt stellt die Vertrauensfrage. Die Regierungsmitglieder enthalten sich der Stimme, so dass 233 Abgeordnete für und 248 gegen Brandt stimmen. Damit wird der Weg zu vorgezogenen Neuwahlen frei. Bundespräsident Heinemann löst noch am selben Tag den Bundestag auf.
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26.09.
Eröffnung des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg durch Bundesgesundheitsministerin Käte Strobel.
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05.10.
In Dresden wird die VII. Kunstausstellung der DDR (bisher: "Deutsche Kunstausstellung") eröffnet. Kulturpolitische Zugeständnisse nach dem Machtantritt Erich Honeckers ermöglichen die Einbeziehung einiger offiziell kritisierter Künstler.
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06.10.
Im Vorfeld des deutsch-deutschen Grundlagenvertrages beschließt der Staatsrat der DDR eine "umfassende Amnestie für politische und kriminelle Straftäter" und die Entlassung zahlreicher Häftlinge in die Bundesrepublik Deutschland.
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10.10.
Der Künstler und Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, Joseph Beuys, wird fristlos entlassen. Beuys hatte mit 60 Studenten das Sekretariat besetzt, um die Immatrikulation einiger bisher nicht zugelassener Studenten durchzusetzen. Beuys legt gegen die Kündigung Einspruch ein. Der Rechtstreit zieht sich bis 1978 hin und endet mit einem Vergleich.
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10. - 14.10.
Während des Besuchs von Bundesaußenminister Walter Scheel in der Volksrepublik China wird am 11.10. die Aufnahme diplomatischer Beziehungen vereinbart.
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16.10.
Ostdeutschen, die vor dem 1. Januar 1972 die DDR verlassen haben, wird die DDR-Staatsbürgerschaft aberkannt. Sie werden strafrechtlich nicht mehr verfolgt.
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18. - 19.10.
In Ost-Berlin findet ein offizieller Meinungsaustausch von Vertretern des FDGB der DDR unter Herbert Warnke (1902-1975) und des DGB der Bundesrepublik unter Heinz Oskar Vetter (1917-1990) statt. In Paris wird die erste Gipfelkonferenz der erweiterten Europäischen Gemeinschaft abgehalten. Die Staats- und Regierungschefs bekunden ihren Willen, bis 1980 die Europäische Union errichten zu wollen.
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20.10.
Die Ministerpräsidenten der Bundesländer unterzeichnen in Stuttgart einen Staatsvertrag über eine bundeseinheitliche Regelung des Hochschulzugangs. Das vorgesehene zentrale Zulassungsverfahren basiert im Wesentlichen auf den Abiturnoten.
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27.10.
Bundesfinanzminister Helmut Schmidt legt einen 15-Punkte-Katalog für eine gemeinsame europäische Stabilitätspolitik vor.
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29.10.
Arabische Terroristen entführen eine Lufthansa-Maschine mit 20 Insassen nach Libyen. Die an Bord befindlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder werden gegen drei an dem Anschlag auf die israelische Olympiamannschaft beteiligte Attentäter, die sich in deutscher Haft befinden, ausgetauscht. In Israel kommt es daraufhin zu heftigen antideutschen Reaktionen.
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30.10.
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland tritt der Ständige Ausschuss des Bundestages zusammen, der nach der Auflösung des alten Bundestages am 22. September bis zur Konstituierung des neuen Bundestages die Rechte des Parlaments gegenüber der Regierung wahren soll.
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07.11.
Richard M. Nixon wird als US-Präsident wiedergewählt.
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16.11.
Vertreter der Bundesrepublik Deutschland und Polens unterzeichnen in Genf ein Abkommen über die Entschädigung polnischer Staatsbürger, die in NS- Konzentrationslagern Opfer pseudomedizinischer Versuche wurden.
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19.11.
Bei den Bundestagswahlen wird die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) erstmals stimmstärkste Partei.
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22.11.
Alle Staaten Europas - mit Ausnahme Albaniens - sowie die USA und Kanada beginnen in Helsinki Vorgespräche für eine Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE).
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23.11. - 08.12.
SPD und FDP halten Koalitionsverhandlungen ab.
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30.11.
Das bekannteste politische Kabarett in der Bundesrepublik, die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, löst sich auf.
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10.12.
Heinrich Böll wird in Stockholm mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Der Friedensnobelpreis wird in diesem Jahr nicht vergeben.
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13.12.
Konstituierung des neuen Bundestages. Mit Annemarie Renger wird erstmals eine Frau Bundestagspräsidentin.
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14.12.
Willy Brandt wird erneut Bundeskanzler einer SPD/FDP-Koalition. Walter Scheel bleibt Vizekanzler und Außenminister.
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21.12.
Der Bundesminister Egon Bahr und der Staatssekretär der DDR, Michael Kohl unterzeichnen den Grundlagenvertrag: Darin wird die Anerkennung der Vier-Mächte-Verantwortung, die Unverletzlichkeit der Genzen, die Beschränkung der Hoheitsgewalt auf das jeweilige Staatsgebiet, der Austausch "ständiger Vertreter", die Beibehaltung des innerdeutschen Handels und der Antrag beider Staaten auf Aufnahme in die UNO festgeschrieben.
(iz/cwg) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 12.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard/Wagner, Claudia: Jahreschronik 1972, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1972.html
Zuletzt besucht am: 13.11.2024