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01.01.
Das erste Kabelfernsehprojekt der Bundesrepublik nimmt in Ludwigshafen im Rahmen eines Pilotprojektes seinen Sendebetrieb auf.
Die am 12. Dezember 1983 verhafteten Vertreterinnen der inoffiziellen Friedensbewegung der DDR, Bärbel Bohley und Ulrike Poppe, treten mit Jahresbeginn in einen Hungerstreik. Sie demonstrieren damit ihre feste Absicht, sich nicht in den Westen abschieben zu lassen.
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02.01.
Radio Luxemburg geht mit "RTL plus" (Radio Télé Luxembourg) in der Bundesrepublik auf Sendung.
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04.01.
Das Bonner Verteidigungsministerium bestätigt Meldungen von Presseagenturen, wonach der stellvertretende NATO-Oberbefehlshaber, General Günter Kießling (1925-2009), von Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner (1934-1994) (CDU) mit Wirkung vom 31. Dezember 1983 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden ist. Am 12. Januar teilt Wörner mit, der Vier-Sterne-General sei wegen seiner Homosexualität zu einem Sicherheitsrisiko geworden. Dabei beruft sich Wörner auf einen Bericht des Militärischen Abwehrdienstes (MAD), in dem Kontakte Kießlings zur Homosexuellen-Szene behauptet werden. Kießling weist die Behauptungen zurück, wird wieder in den Dienst aufgenommen und am 26. März mit allen militärischen Ehren verabschiedet.
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13.01.
Das von den Besuchern der DDR-Veranstaltung "Rock für den Frieden" mit Spannung erwartete Konzert der Kölner Gruppe "BAP" wird überraschend abgesagt. Die Musiker hatten sich nicht auf Zensurmaßnahmen eingelassen.
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17. - 19.01.
In Stockholm wird die Konferenz über Vertrauensbildung und Abrüstung in Europa (KVAE) eröffnet. Die Zusammenkunft dieses Gremiums wurde auf der KSZE-Folgekonferenz (Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) 1983 in Madrid beschlossen. Vertreten sind alle 35 Staaten, die die KSZE-Schlussakte von Helsinki unterzeichnet haben.
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19.01.
Der Regisseur Wolfgang Staudte stirbt bei Dreharbeiten in Zigarski/Jugoslawien an einem Herzinfarkt.
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24.01.
In einem Grundsatzurteil entscheidet der Bundesgerichtshof, dass für den Gesamtschaden einer Demonstration einzelne Teilnehmer nicht haftbar gemacht werden können.
Menschen aus der DDR, die in die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin geflüchtet waren, dürfen ausreisen.
Bundeskanzler Helmut Kohl trifft zu einem fünftägigen Besuch in Israel ein. In den Gesprächen mit der israelischen Regierung kommt es zu ernsten Auseinandersetzungen über die Nahostpolitik der Bundesregierung. Streitpunkt sind geplante Waffenverkäufe der Bundesrepublik an Saudi-Arabien.
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01.02.
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07. - 18.02.
Die Olympischen Winterspiele finden in Sarajevo/Jugoslawien statt. Erfolgreichste Mannschaft ist die der DDR mit neun Gold-, neun Silber- und sechs Bronzemedaillen.
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08.02.
Nachdem während des Besuchs von Bundeskanzler Kohl im Januar in Israel bereits die deutsche Nationalhymne öffentlich gespielt worden war, hebt der israelische Rundfunk nun auch den Boykott der Werke der deutschen Komponisten Richard Strauss und Richard Wagner auf.
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09.02.
Der sowjetische Staats- und Parteichef Jurij Andropow (1914-1984) stirbt in Moskau. Sein Nachfolger wird am 13. Februar der 72-jährige Konstantin Tschernenko (1911-1985). Am Vorabend der Beisetzungsfeierlichkeiten für Andropow am 13. Februar treffen Bundeskanzler Helmut Kohl und der Staats- und Parteichef der DDR, Erich Honecker, in Moskau erstmals persönlich zusammen.
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10.02.
Im Museum der bildenden Künste, Leipzig, wird die erste umfassende Max Beckmann-Ausstellung in der DDR aus Anlass des 100. Geburtstags des Künstlers eröffnet.
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23.02.
Im Volkswagenwerk in Wolfsburg wird der Öffentlichkeit eine vollautomatische Fertigungsstrecke für die Golfproduktion vorgeführt.
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24.02.
Die Ministerpräsidenten der Bundesländer kommen überein, am künftigen Satellitenfernsehen auch private Programmanbieter zu beteiligen.
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08.03.
Eine Delegation der SPD-Bundestagsfraktion hält sich zu einem Besuch der DDR-Volkskammer in Ost-Berlin auf. Es ist der erste offizielle Meinungsaustausch von Abgeordneten aus beiden deutschen Staaten.
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09.03.
Die von dem schottischen Architekten James Stirling (1926-1992) konzipierte Neue Staatsgalerie Stuttgart wird eröffnet.
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11.03.
Der Staats- und Parteichef der DDR, Erich Honecker, erklärt sich auf der Leipziger Messe bereit, im Herbst die Bundesrepublik zu besuchen.
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20.03.
Ingrid Berg, die Nichte des DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph, trifft mit ihrer Familie in Gießen ein, nachdem sie im Februar in der Prager Botschaft der Bundesrepublik Zuflucht gesucht hatte.
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22.03.
Das Bundeskabinett stimmt dem "Programm Umweltforschung und Umwelttechnologie 1984-1987" zu, nach dem umweltrelevante Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mit insgesamt zwei Milliarden D-Mark gefördert werden sollen.
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03.04.
In der westdeutschen Druckindustrie scheitert die Schlichtung am Streit um die 35-Stunden-Woche. Ab dem 12. April wird die Branche schwerpunktmäßig bestreikt.
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05.04.
Als erstes Land der Bundesrepublik verankert Bayern den Umweltschutz in der Verfassung.
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09.04.
In der Nähe der britischen Hauptstadt London wird "JET" (Joint European Torus), die größte Fusionsanlage der Welt, offiziell eingeweiht. Es ist das bisher aufwendigste Projekt der europäischen Gemeinschaftsforschung.
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10.04.
Auf Antrag von drei Klägerinnen aus der Bundesrepublik Deutschland legt der Europäische Gerichtshof fest, dass Frauen, die im Beruf Männern gegenüber diskriminiert werden, Anspruch auf Schadensersatz haben.
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12.04.
Die umstrittene Startbahn-West des Frankfurter Flughafens wird in Betrieb genommen. Am 14. April kommt es am Flughafen und in der Frankfurter Innenstadt erneut zu schweren Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei.
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18.04.
Durch den Selbstmord einer Patientin des Arztes Julius Hackethal (1921-1997) wird in der Bundesrepublik die Diskussion um humanes Sterben erneut entfacht. Hackethal hatte der Frau das notwendige Gift überlassen.
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23.04.
Im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (1926-2009) (FDP) wird in Tokyo die "Deutsche Leistungsschau Japan '84" eröffnet. Es ist die bisher größte deutsche Auslandsmesse.
An den Kundgebungen zum Abschluss der diesjährigen Ostermärsche für Abrüstung und Frieden in neun bundesdeutschen Großstädten nehmen etwa 600.000 Menschen teil.
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07.05.
Das Oberlandesgericht Stuttgart spricht mit dreimal lebenslanger Haft für den ehemaligen RAF-Angehörigen Peter-Jürgen Boock das bislang härteste Urteil in einem Terroristen-Prozess.
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08.05.
Die geplante DDR-Tournee des bundesdeutschen Rockmusikers Udo Lindenberg wird von den Organisatoren der Freien Deutschen Jugend (FDJ) abgesagt, da der Musiker sich weigert, sein Programm nach den Wünschen der Funktionäre auszurichten.
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10.05.
In der Metallindustrie beginnen die Streiks um die 35-Stunden-Woche. Die Automobil-Zulieferindustrie und später auch die Kfz-Produktion kommen zum Erliegen. Gegen Monatsende antworten die Arbeitgeber mit Aussperrungen.
Das Nationale Olympische Komitee (NOK) der DDR teilt mit, dass die DDR-Sportler an den Olympischen Spielen in Los Angeles nicht teilnehmen werden.
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23.05.
Der über die Parteigrenzen hinweg populäre Richard von Weizsäcker wird mit großer Mehrheit zum sechsten Bundespräsidenten gewählt.
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04.06.
Bei dem Besuch des südafrikanischen Ministerpräsidenten Pieter Willem Botha (1916-2006) in Bonn kommt es zu Protestkundgebungen gegen die Apartheidpolitik der weißen Minderheitsregierung in Südafrika.
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05. - 06.06.
Indische Regierungstruppen stürmen den Goldenen Tempel von Amritsar im Bundesstaat Punjab. Bei der Besetzung des Sikh-Heiligtums werden etwa 1.000 Menschen getötet.
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07.06.
Am Schaumainkai in Frankfurt/Main wird das Deutsche Filmmuseum eröffnet.
Die Lyrikerin Sarah Kirsch wird mit dem Hölderlin-Preis der Stadt Homburg ausgezeichnet.
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10.06.
In Venedig wird die Biennale eröffnet, auf der Künstler aus 32 Ländern ihre Werke präsentieren.
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14. - 17.06.
Bei der zweiten Direktwahl zum Europaparlament behaupten die konservativen, christdemokratischen und liberalen Parteien ihre gemeinsame Mehrheit.
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15.06.
Die Volkskammer wählt Egon Krenz und Günter Mittag zu stellvertretenden Staatsratsvorsitzenden.
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25.06.
In München beginnt die Multilaterale Umweltkonferenz mit Delegierten aus 31 Ländern einschließlich des Ostblocks.
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26.06.
Zur Eröffnung des Hauptverfahrens wegen Bestechlichkeit im Zusammenhang mit der Flick-Parteispendenaffäre tritt Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (1926-2009) (FDP) von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger wird am 28. Juni Martin Bangemann (FDP).
Die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin stellt den öffentlichen Besucherverkehr wegen "Überlastung" ein. Mehr als 50 Menschen aus der DDR halten sich in der Vertretung auf und wollen von dort ihre Ausreise erzwingen. Am 31. Juli wird die Vertretung unter verstärkten Sicherheitsmaßnahmen wieder geöffnet.
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27.06.
Mit einem 2:0-Sieg über Spanien wird die französische Nationalmannschaft in Paris Fußball- Europameister. Der Titelverteidiger Deutschland schied bereits in der Vorrunde aus.
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28.06.
Die Bundesregierung beschließt die Gründung einer Stiftung "Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens", die notleidenden Müttern im Einzelfall bis zu 5.000 D-Mark Unterstützung gewähren soll.
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29. - 30.06.
Staatsbesuch des schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme (1927-1986) in der DDR. In einer gemeinsamen Erklärung mahnen Palme und sein Gastgeber, Erich Honecker, die notwendige Fortführung der Entspannungspolitik zwischen Ost und West an.
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01.07.
In der Metallindustrie wird der Arbeitskampf beendet und eine Regelarbeitszeit von 38,5 Stunden unter Zulassung von Ausnahmeregelungen vereinbart. Am 6. Juli beendet auch die Druckindustrie den Arbeitskampf und übernimmt den Kompromiss der Metallbranche.
Mit knapper Mehrheit entscheiden sich die männlichen Wahlberechtigten im Fürstentum Liechtenstein für die Einführung des Frauenwahlrechts.
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02.07.
In einer Wohnung in Frankfurt/Main werden sechs mutmaßliche Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) festgenommen, unter ihnen Helmut Pohl, der von den Sicherheitsbehörden zu den führenden Köpfen der Terroristenvereinigung gezählt wird.
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04. - 06.07.
Staatsbesuch des griechischen Ministerpräsidenten Andreas Papandreou (1919-1996) in der DDR.
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07.07.
Vor dem Berliner Reichstagsgebäude im Tiergarten verfolgen Hunderttausende André Hellers "Feuertheater", das der Wiener Künstler im Rahmen des ersten Berliner "Sommernachtstraums" inszeniert.
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09. - 10.07.
Staatsbesuch des italienischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi (1934-2000) in der DDR.
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13.07.
Zwischen der Bundesrepublik und Frankreich wird ein Abkommen über den Abbau der Grenzkontrollen vereinbart.
In Mainz einigen sich das ZDF, der Österreichische Rundfunk (ORF) und die Schweizer Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) über ein Versuchsprojekt eines gemeinsamen Satellitenprogramms mit dem Titel "3sat".
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21.07.
Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher trifft zu einem zweitägigen Besuch in der iranischen Hauptstadt Teheran ein. Genschers Besuch, der erste eines westeuropäischen Außenministers seit der islamischen Revolution von 1979, stößt vielfach auf Kritik.
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25.07.
Wie schon 1983 verbürgt sich die Bundesregierung für einen 950 Millionen D-Mark-Kredit an die DDR. Gleichzeitig werden Erleichterungen im innerdeutschen Verkehr bekanntgegeben.
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28.07. - 12.08.
Die Olympischen Sommerspiele finden in Los Angeles/USA statt. Erstmals werden die Spiele gänzlich von der Privatwirtschaft finanziert. Mit Ausnahme Rumäniens sagen alle Ostblock-Staaten die Teilnahme ab, weil die Sicherheit der Sportler nicht gewährleistet sei. Inoffiziell wird das Ausbleiben als Revanche für den Boykott der Olympischen Spiele in Moskau 1980 gewertet.
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01.08.
In der Bundesrepublik wird das Anlegen von Sicherheitsgurten auf PKW-Rücksitzen Pflicht, das Nichtanlegen der Gurte auf Vordersitzen wird mit Bußgeld bestraft.
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04.08.
Während eines internationalen "Punker"-Treffens in Hannover kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit rechtsradikalen Skinheads.
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11.08.
Weltweites Aufsehen erregt ein von US-Präsident Ronald Reagan gemachter Scherz während einer Mikrofonprobe: "Die Bombardierung Russlands beginnt in fünf Minuten".
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19.08.
Knapp drei Wochen nach Beginn der Olympischen Spiele in Los Angeles, die von den Ostblockstaaten boykottiert wurden, finden in Prag und Moskau verschiedene internationale Sportfeste statt, die in ihrem äußeren Ablauf und ihrer Bewertung in der dortigen Öffentlichkeit den Olympischen Spielen gleichkommen.
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21.08.
Vor dem Hamburger Landgericht beginnt der Prozess der Illustrierten "stern" gegen Konrad Kujau (1938-2000), den Fälscher der 1983 veröffentlichten "Hitler-Tagebücher", und den ehemaligen "stern"-Journalisten Gerd Heidemann.
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30.08.
Der dritte Raumtransporter der NASA, die "Discovery", geht auf ihren Jungfernflug. Zum ersten Mal befindet sich unter der Besatzung ein zahlender Gast; er soll im Auftrag einer US-Firma physikalisch-biologische Experimente durchführen.
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04.09.
Der Staats- und Parteichef der DDR, Erich Honecker, sagt seinen für die Zeit vom 26.-30. September geplanten Besuch in der Bundesrepublik mit der Begründung ab, der Stil der Diskussion um seinen Besuch sei "äußerst fragwürdig" und im Verkehr zwischen souveränen Staaten "absolut unüblich".
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07.09.
Von der vatikanischen Glaubenskongregation in Rom wird ein Prozess gegen den brasilianischen Franziskanerpater Leonardo Boff eröffnet. Boff verteidigt eine nach seiner Auffassung vor allem in Lateinamerika notwendig gewordene "politisierte" Theologie.
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16.09.
Die ARD zeigt die erste Folge der elfteiligen Fernsehserie "Heimat" von Edgar Reitz. Geschildert wird der Alltag in dem fiktiven Hunsrück-Dorf Schabach zwischen 1919 und 1982. Die Schauspieler sind zumeist Laiendarsteller, die ihren Original-Hunsrück-Dialekt sprechen.
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18.09.
Das Bundeskabinett beschließt, dass Neuwagen ab 1989 mit Katalysatoren auszurüsten sind.
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22.09.
Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Staatspräsident François Mitterrand (1916-1996) gedenken in Verdun gemeinsam der Toten beider Weltkriege. Dabei kommt es zu einer international viel beachteten Szene: Während die Nationalhymnen erklingen, stehen beide Politiker minutenlang Hand in Hand nebeneinander und demonstrieren so die Verbundenheit beider Völker.
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01.10.
In Ost-Berlin wird das 1945 zerstörte Schauspielhaus am Gendarmenmarkt als Konzerthaus wiedereröffnet.
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04.10.
Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag, in der sich über 150 ausreisewillige Menschen aus der DDR aufhalten, wird wegen Überfüllung vorübergehend geschlossen. Auch in Bukarest, Warschau und Budapest haben Ostdeutsche in den diplomatischen Vertretungen Schutz gesucht.
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07.10.
In Begleitung zahlreicher Vertreter der deutschen Wirtschaft kommt Bundeskanzler Helmut Kohl zu einem sechstägigen Besuch der Volksrepublik China nach Peking. Im Verlauf der Visite werden eine Reihe von Vereinbarungen über eine intensivere Zusammenarbeit auf ökonomischem Gebiet getroffen.
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16. - 19.10.
Staatsbesuch des DDR-Staats- und Parteichefs Erich Honecker in Finnland.
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16.10.
Aus der Waldschadenserhebung 1984, die von Ignaz Kiechle (1930-2003) (CSU), Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, vorgelegt wird, geht hervor, dass jeder zweite Baum in der Bundesrepublik krank ist. Die Erhebung löst eine verstärkte Diskussion über Umweltverschmutzung aus.
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25.10.
Bundestagspräsident Rainer Barzel tritt von seinem Amt zurück, nachdem der Verdacht aufkommt, er stehe in Zusammenhang mit der Flick-Parteispendenaffäre. Sein Nachfolger wird Philipp Jenninger.
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30.10.
Elf Tage nach seiner Entführung wird in einem Stausee bei Wloclawek die Leiche des mit der Gewerkschaftsbewegung "Solidarnosc" sympathisierenden Priesters Jerzy Popieluszko (1947-1984) gefunden. Der Priester der Warschauer Stanislaw-Kostka-Kirche wurde von drei Mitgliedern des polnischen Geheimdienstes ermordet. Die Trauerfeierlichkeiten für den Priester, der zu einer Märtyrerfigur für die Polen wird, gleichen einer politischen Demonstration. Hunderttausende nehmen am 3. November an der Beisetzung des Priesters teil.
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31.10.
Die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi (1917-1984) wird von zwei Mitgliedern ihrer Leibwache erschossen. Die Täter gehören der Religionsgemeinschaft der Sikhs an, deren Nationalheiligtum, der Goldene Tempel in Amritsar, am 5./6. Juni von Regierungstruppen erstürmt worden war.
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05. - 06.11.
Staatsbesuch des österreichischen Bundeskanzlers Fred Sinowatz (1929-2008) (SPÖ) in der DDR.
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06.11.
Der Republikaner Ronald Reagan wird mit großer Mehrheit erneut zum Präsidenten der USA gewählt.
Das Dresdner Kupferstichkabinett eröffnet die erste in der DDR gezeigte Paul Klee-Ausstellung.
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20.11.
Die hessische Landesgruppe der Grünen gibt in Wiesbaden bekannt, dass sie nicht länger zu einer Zusammenarbeit mit der SPD-Landesregierung unter Holger Börner (1931-2006) bereit sei. Damit ist das rot-grüne Bündnis in Hessen zunächst gescheitert.
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30.11.
Die DDR baut die letzten Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze ab.
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03. - 04.12.
Tagung der Außenminister der Warschauer-Pakt-Staaten in Ost-Berlin.
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03.12.
In der indischen Stadt Bhopal sterben etwa 2.000 Menschen an den Folgen einer Giftgaskatastrophe. Das Ausströmen von hochgiftigen Gasen aus einem undichten Ventil einer Pflanzenschutzmittelfabrik führt zu dem Unglück, das Tausende von Menschen das Augenlicht kostet.
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04. - 20.12.
In Ost-Berlin findet die Ausstellung "Design - Vorausdenken für den Menschen" mit Exponaten aus der Bundesrepublik statt. Der Besucherandrang übertrifft alle vorherigen Erwartungen.
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10.12.
Bischof Desmond Mpilo Tutu aus Südafrika erhält für seine Anti-Apartheids-Bemühungen den Friedensnobelpreis. Tutu trug zur Bildung des Südafrikanischen Kirchenrats bei, in dem die meisten Kirchen des Landes zusammengeschlossen sind und der weltweit auf die politischen Zustände in Südafrika aufmerksam macht.
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13.12.
In der deutschen Botschaft in Prag treten 40 der dort auf ihre Ausreise in den Westen wartenden DDR-Flüchtlinge in den Hungerstreik. Sie brechen ihre Aktion ab, nachdem die DDR-Behörden eine wohlwollende Prüfung ihrer Ausreiseanträge zugesagt haben, und kehren im Januar 1985 in ihre Heimatorte zurück.
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17. - 19.12.
Offizieller Freundschaftsbesuch des Staats- und Parteichefs der DDR, Erich Honecker, in Algerien.
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18.12.
Das Bundesverfassungsgericht erklärt die Zustimmung der Bundesregierung zur NATO-Nachrüstung für verfassungskonform.
Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher besucht die Tschechoslowakei. Dabei spricht er auch mit den DDR-Flüchtlingen in der deutschen Botschaft in Prag.
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31.12.
Die USA treten zum Jahresende aus der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) aus. Der Austritt wird mit dem Vorwurf begründet, die Organisation ergreife politisch Partei, nehme gegenüber privaten Institutionen eine feindliche Haltung ein und halte sich wegen eines schlechten Managements nicht an das geforderte reale Nullwachstum des Haushalts.
(iz/cwg) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 12.09.2014
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard/Wagner, Claudia: Jahreschronik 1984, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/jahreschronik/1984.html
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