Bernd-Horst Sefzik, Berlin-Ost, Mai 1990
Vergangene Ausstellung

23.10.2019-23.08.2020

Deutschland wird eins

Der Abbau der innerdeutschen Grenze

Im November 1989 sind viele Deutsche überwältigt vom Fall der Berliner Mauer. Das SED-Regime in der DDR beugt sich dem Druck und beschließt noch im Dezember den Abriss der Grenzanlagen. Der Rückbau beginnt zunächst willkürlich und unkoordiniert. Während in Berlin die Arbeiten bereits im November 1990 abgeschlossen sind, dauert der Abbau der knapp 1.400 km langen innerdeutschen Grenze bis Mitte der 1990er Jahre.

Noch im Herbst 1989 entschließen sich die sechs Fotografen Bernd-Horst Sefzik, Gerhard Zwickert, Eberhard Klöppel, Peter Leske, Werner Schulze sowie Heinz Dargelis den Zustand der Grenze zu dokumentieren. Von der Ostsee, über Berlin bis zum Dreiländereck in Bayern entstehen beeindruckende Aufnahmen. Mit ihren jeweiligen Blickwinkeln fangen sie bis Mai 1990 Bilder von der Grenzanlage ein, wie sie zuvor von östlicher Seite nicht existieren.

Die Fotografen sind fasziniert von dem neu entstehenden Alltag an der Grenze, der technischen Seite der Grenzanlage sowie den neuen Aufgaben der Grenzsoldaten. Unvermittelt kehrt sich ihr Auftrag um: Sie sollen die Grenze nun nicht mehr bewachen, sondern abbauen. Trotz des beschlossenen Rückbaus und seiner Durchführung, haben Spuren der Grenzanlage die Zeit bis heute überdauert.

Der Luftbilddokumentar Klaus Leidorf hat die Veränderungen der Landschaft entlang der Grenzlinie festgehalten und zeichnet ein eindrucksvolles Bild des Grünen Bandes. Es erinnert heute an die ehemalige Grenze und verbindet Ost und West zugleich wieder.

 

Luftbilddokumentar Klaus Leidorf im Interview
Einblicke
Werner Schulze, Hirschberg, März 1990
Besucher vor Bernd-Horst Sefzik, Berlin-Ost, Mai 1990
Besucherinnen vor Gerhard Zwickert, Bezirk Schwerin, Februar 1990
Ausstellungsplakat