Thema der Karikatur von Horst Haitzinger ist der mit der Einführung des Solidaritätszuschlags erhoffte wirtschaftliche Aufschwung der neuen Bundesländer nach der Wiedervereinigung und die Hoffnung, dass Deutschland "nahtlos" zusammenwachsen werde. Dargestellt ist Bundeskanzler Helmut Kohl als Arzt, der seinem Patienten, dem aus zwei Hälften zusammengenähten deutschen Michel, eine "Eigenblut"-Spritze mit der Aufschrift "Solidar(itäts)zuschl(ag)" gibt. Die Behandlung findet am 3. Oktober statt, dem Tag der Deutschen Einheit.
Die Bundesregierung verabschiedet 1991 das "Gemeinschaftswerk Aufschwung Ost" und beschließt eine zunächst befristete Zusatzabgabe auf die Lohn-, Einkommens- und Körperschaftssteuer, den so genannten Solidaritätszuschlag. Haitzinger veröffentlicht als Student 1958 seine ersten Karikaturen für die satirische Zeitschrift "Simplicissimus". Seit 1964 ist er freiberuflich als Karikaturist tätig und arbeitet für verschiedene Zeitungen und Illustrierte, vor allem für die "Bunte" und die "tz".
- Ort und Zeit:
- Bundesrepublik Deutschland, 1995
- Objektart:
- Karikatur
- Bildnachweis:
- Stiftung Haus der Geschichte; EB-Nr. 1998/07/0036
- Urheber:
- Haitzinger, Horst