Carl Zuckmayer 1896 - 1977

Carl Zuckmayer ist ein deutscher Schriftsteller, der mit Werken wie „Der Hauptmann von Köpenick“ (1931) und „Des Teufels General“ (1946) sehr erfolgreich ist. Seine dramatischen Stücke sind meist lebensnah, volkstümlich und oft zeitkritisch. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung emigriert er 1938 zunächst in die Schweiz und dann in die USA. Zuckmayer gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts.

  • 1896

    27. Dezember: Carl Zuckmayer wird als Sohn eines Flaschenkapselfabrikanten in Nackenheim/Rheinhessen geboren.

  • 1903

    In Mainz besucht er das Gymnasium.

  • 1914-1918

    Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. Er wird Leutnant.

  • 1918/19

    Studium der Naturwissenschaften in Frankfurt/Main und in Heidelberg.

  • 1920

    Arbeit als Volontär und gelegentlicher Regieassistent in Berlin.

    Uraufführung seines ersten Dramas "Kreuzweg" in Berlin.

    Das Stück wird nach drei Tagen abgesetzt und Zuckmayer muss sich als freier Schriftsteller durchschlagen.

    Erfolglos bewirbt er sich bei Theatern.

  • 1924-1925

    Zusammen mit Bertolt Brecht Engagement am "Deutschen Theater" in Berlin.

  • 1925

    Erster Erfolg mit der Aufführung der Komödie "Der fröhliche Weinberg", eine derbe, übersprudelnde, lustige Komödie aus seiner rheinhessischen Heimat. Das Stück wird mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet und der größte deutsche Theatererfolg in den 1920er Jahren.

  • 1926-1938

    Wohnhaft in Henndorf bei Salzburg.

  • 1928

    Auszeichnung mit dem Georg Büchner-Preis. Veröffentlichung des rheinischen Räuberstückes "Schinderhannes" und der Zirkuskomödie "Katharina Knie".

    Er schreibt das Drehbuch für den berühmten Film "Der blaue Engel", in dem Marlene Dietrich die Kabarettsängerin Lola spielt.

  • 1930

    Großer Erfolg mit dem Theaterstück "Hauptmann von Köpenick". Zuckmayer wendet sich in diesem Stück mit historischen und sozialsatirischen Zügen gegen preußischen Bürokratismus und Militarismus.

  • 1933

    Zuckmayers Stücke bekommen auf Grund kritischer Aussagen gegen das NS-Regime Aufführungsverbot.

  • 1939

    Nachdem sein Haus von der Gestapo beschlagnahmt und er ausgebürgert wird, wandert Zuckmayer über die Schweiz und Kuba in die USA aus.

  • 1946

    Uraufführung des Dramas "Des Teufels General" in Zürich. Die Hauptperson des Stücks, General Harras, ist ein leidenschaftlicher Flieger. Zuckmayer zeigt mit diesem Stück, wie ein Mensch aufgrund seiner Flugleidenschaft den Nationalsozialisten verfällt, obwohl er die Partei eigentlich ablehnt. Das Stück lehnt sich an die Biografie des berühmten Fliegers Ernst Udet, Generalluftzeugmeister der Deutschen Wehrmacht, an, der 1941 Selbstmord begeht.

  • 1946-1947

    Zivilangestellter der amerikanischen Regierung zur Untersuchung des Kulturlebens in Deutschland und Österreich. Er reist nach Österreich und Deutschland, um einen Gesamtbericht über den Stand des kulturellen Lebens und dessen Auf- und Ausbaumöglichkeiten auszuarbeiten.

  • 1950-1959

    Veröffentlichung der Werke "Der Gesang im Feuerofen"(1950), "Herr über Leben und Tod" (1952), "Das kalte Licht" (1955), "Der trunkene Herkules" (1958) und "Die Fastnachtsbeichte" (1959).

  • 1955

    Auszeichnung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern.

  • 1957

    Ehrendoktor der Universität Bonn.

  • 1958

    Übersiedlung in die Schweiz.

  • 1960

    Auszeichnung mit dem "Großen Österreichischen Staatspreis" für sein Gesamtwerk.

  • 1966

    Veröffentlichung der Lebenserinnerungen "Als wär's ein Stück von mir".

  • 1977

    18. Januar: Carl Zuckmayer stirbt im Alter von 80 Jahren in Visp/Schweiz.

 

(at/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 19.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Tschierschke, Anja/Zündorf, Irmgard: Biografie Carl Zuckmayer, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/carl-zuckmayer.html
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