Ingeborg Bachmann 1926 - 1973

Ingeborg Bachmann ist eine österreichische Schriftstellerin und Lyrikerin. Sie gilt als eine der bedeutendsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts. In ihrem Werk beschäftigt sie sich beispielsweise mit der Rolle der Frau in einer patriarchalischen Gesellschaft, den Auswirkungen von Krieg und Frieden sowie individuellen menschlichem Leiden.

  • 1926

    25. Juni: Ingeborg Bachmann wird in Klagenfurt/Österreich als älteste Tochter eines Schuldirektors geboren.

  • 1945-1950

    Studium der Philosophie, Psychologie und Germanistik in Innsbruck, Graz und Wien, Promotion zum Dr. phil. mit dem Thema "Die kritische Aufnahme der Existenzialphilosophie Martin Heideggers".

    Während dieser Zeit steht Bachmann in Kontakt zu Paul Celan (1920-1970) und Ilse Aichinger.

  • 1951-1953

    Redakteurin und Lektorin am Wiener Sender Rot-Weiß-Rot. Bachmann verfasst ihr erstes Hörspiel "Ein Geschäft mit Träumen" (1952).

  • 1952

    Der literarische Durchbruch gelingt ihr mit ihrer Lyrik bei einer Lesung der "Gruppe 47" in Niendorf/Ostsee.

  • 1953

    Auszeichnung mit dem Literaturpreis der "Gruppe 47" für ihren Gedichtband "Die gestundete Zeit".

    Im Anschluss lebt Bachmann als freie Schriftstellerin in Italien, wo sie anfangs auch unter dem Pseudonym Ruth Keller als politische Korrespondentin der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" schreibt.

  • 1955

    Erstsendung des Hörspiels "Die Zikaden", mit Musik von Hans Werner Henze (geb. 1926).

  • 1955 und 1960

    Textfassungen für Hans Werner Henzes Ballettpantomime "Der Idiot" (1955) und seine Oper "Der Prinz von Homburg" (1960).

  • 1956

    Veröffentlichung des Gedichtbandes "Anrufung des Großen Bären".

    Ingeborg Bachmanns Lyrik, von der Literaturkritik lange nur nach ästhetischen Maßstäben bewertet, ist für sie Medium der Kritik an den restaurativen Kräften der Nachkriegszeit.

  • 1957

    Auszeichnung mit dem Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen.

    Bis 1958 Dramaturgin beim Bayerischen Fernsehen in München.

    Wahl zum korrespondierenden Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

  • 1958

    Beginn ihrer bis 1963 währenden Beziehung mit dem Schweizer Schriftsteller Max Frisch mit wechselnden Wohnsitzen in Zürich und Rom.

    Erstsendung des Hörspiels "Der gute Gott von Manhattan", für das Bachmann 1959 mit dem Hörspielpreis für Kriegsblinde ausgezeichnet wird.

  • 1959/60

    Gastdozentin für Poetik an der Universität in Frankfurt/Main mit der Vorlesungsreihe "Probleme zeitgenössischer Dichtung".

  • 1961

    Veröffentlichung des teilweise autobiografischen Erzählbandes "Das dreißigste Jahr".

    Auszeichnung mit dem Berliner Kritikerpreis.

  • 1964

    Verleihung des "Georg-Büchner-Preises".

  • 1965

    Veröffentlichung des Essays "Die geteilte Stadt", der Allegorie eines krankhaften Geschichtszustands.

  • 1968

    Verleihung des Großen Österreichischen Staatspreises für Literatur.

  • 1971

    Veröffentlichung ihres ersten Romans "Malina", der wie nachfolgende Romane und Erzählungen frauenspezifische Themen behandelt. In diesem Fall beschreibt sie eine Frau, deren Selbstverwirklichung an einem egozentrischen Partner scheitert.

  • 1972

    Veröffentlichung des Erzählbandes "Simultan".

    Auszeichnung mit dem "Anton-Wildgans-Preis".

  • 1973

    17. Oktober: Ingeborg Bachmann stirbt in Rom an den Folgen schwerer Brandverletzungen.

    Die letzte Erzählung der Schriftstellerin "Gier" bleibt Fragment.

 

(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 22.02.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Ingeborg Bachmann, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/ingeborg-bachmann.html
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