Joseph Frings ist in den Jahren 1942-1969 Erzbischof von Köln. Ab 1946 ist er zudem Kardinal. Frings ist Mitbegründer der kirchlichen Hilfswerke Adveniat und Misereor. Er ist für seine Volksverbundenheit bekannt und engagiert sich in den frühen Nachkriegsjahren als Sprecher und Anwalt der deutschen Bevölkerung bei den Besatzungsmächten.
- 1887
6. Februar: Richard Joseph Frings wird in Neuss als Fabrikantensohn geboren.
- ab 1905
Studium der Theologie in Innsbruck, München, Freiburg/Breisgau und Bonn.
- 1910
Priesterweihe in Köln.
- 1910-1913
Kaplan in Köln-Zollstock.
- 1913-1915
Studienaufenthalt in Rom und Freiburg/Breisgau.
- 1915-1922
Pfarrektor in Köln-Fühlingen.
- 1916
Promotion zum Dr. theol. in Freiburg/Breisgau mit einer Arbeit über "Die Einheit der Messiasidee in den Evangelien. Ein Beitrag zur Theologie des Neuen Testaments".
- 1922-1924
Rektor eines Waisenhauses in Neuss.
- 1924-1937
Pfarrer in Köln-Braunsfeld.
- 1935
Frings wird Prosynodalrichter.
- 1937
Ernennung zum Synodalrichter.
- 1937-1942
Regens des Kölner Priesterseminars.
- 1942-1969
Erzbischof von Köln.
- 1945-1965
Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenzen beziehungsweise nach deren Umbennennung Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
- 1946
Frings wird zum Kardinal der Römischen Kirche ernannt.
Er besucht deutsche Kriegsgefangene in England.
Frings hält seine berühmte Silvesterrede in der er die Hamsterfahrten und vor allem den Diebstahl von Briketts aus den Kohlenzügen der Alliierten moralisch rechtfertigt. Der Begriff "Fringsen" wird daraufhin zum Synonym für Notdiebstähle.
- 1947
Frings reist nach Kanada und Lourdes. Herausgeber der Schrift "Grundsätze katholischer Soziallehre und zeitnaher Folgerungen".
- 1948
Ernennung zum Protektor für das Flüchtlingswesen in Deutschland.
- 1949
Herausgeber der Schrift "Verantwortung und Mitbestimmung der Arbeitnehmer in der Gesamtwirtschaft und in den Betrieben".
- 1952
Verleihung des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
- 1953-1978
Protektor des Malteser-Hilfsdienstes.
- 1957
Frings reist nach Japan und Korea.
- 1958/59
Initiator des katholischen Spendenhilfswerks "Misereor". Von 1959 bis 1973 ist Frings Vorsitzender der Bischöflichen Kommission für "Misereor".
- 1960
Ernennung zum Ehrendomherr der Kathedralkirche in Essen.
- 1961
Initiator des katholischen Spendenhilfswerks "Adveniat".
- 1962-1965
Mitglied des Präsidiums des Zweiten Vatikanischen Konzils.
- 1962
Veröffentlichung des Fastenbriefes "Der Laie in der Kirche" und der Schrift "Das Konzil und die moderne Geisteswelt".
- 1967
Ernennung zum Ehrenbürger von Köln, Neuss und Bad Honnef.
- 1968
Frings ist der erster Bischof der verheiratete Männer zu Diakonen seiner Diözese weihen läßt.
- 1970
Veröffentlichung seiner Schrift "Das Verhältnis der Kirche zu den Juden im Lichte des Zweiten Vatikanischen Konzils".
- 1973
Veröffentlichung des autobiographischen Buches "Für die Menschen bestellt. Erinnerungen des Alterzbischofs von Köln"
- 1978
17. Dezember: Kardinal Joseph Frings stirbt in Köln.
(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 04.04.2022
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Joseph Frings, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/joseph-frings.html
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