- 1900
2. März: Kurt Julian Weill wird in Dessau als Sohn eines jüdischen Kantors geboren.
- 1912
Weill erhält Klavierunterricht.
- 1913
Arbeit an seinen ersten Kompositionen.
- 1916
Weill arbeitet als Klavierlehrer.
- 1918
Beginn des Studiums an der Hochschule für Musik in Berlin.
- 1920
Engagement als Kapellmeister am Stadttheater in Lüdenscheid.
- 1921-1923
Meisterschüler Ferruccio Busonis an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Er komponiert seine erste Symphonie und wird Mitglied der Musikabteilung der "Novembergruppe", einem Zusammenschluß oppositionell gesinnter Künster. Ihr Ziel ist die Demokratisierung des Kunstgeschehens.
- 1924-1929
Weill schreibt Vorschauen und Rezensionen zum Radioprogramm für die überregionale Programmzeitschrift "Der deutsche Rundfunk".
- 1926
Weill heiratet die Schauspielerin Lotte Lenya (1898-1981).
- 1926
Uraufführung seiner ersten Oper "Der Protagonist" in der Dresdner Staatsoper.
- 1927
Beginn der Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht mit dem "Mahagonny Songspiel". Lotte Lenya tritt hier zum erstenmal als Weill-Sängerin auf.
- 1928
Premiere der Opera buffa "Der Zar läßt sich photographieren" in Leipzig.
Während einer Reise mit Brecht, Lenya und Helene Weigel an die französische Riviera entsteht der größte Teil von Die Dreigroschenoper, die am 31.8.1928 mit großem Erfolg in Berlin uraufgeführt wird.
Hierin wird die kriminelle Seite der großstädtische Welt mit Bettlern, Prostituierten und Räubern in den Hauptrollen dargestellt. Die "Dreigroschenoper" kritisiert mit Satire und Spott die bürgerlich-kapitalistische Welt der Weimarer Republik.
Die Lieder enthalten Elemente des Jazz, der Unterhaltungsmusik sowie Kirchen- und Opernmelodien. Noch heute gehört das Lied der Seeräuber-Jenny zu den bekanntesten Melodien.
Weills Ehefrau Lotte Lenya spielt in der Uraufführung die Seeräuber-Jenny.
- 1930
Uraufführung der gemeinsam mit Brecht produzierten Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" in Leipzig. Mahagonny, die Goldstadt, wird als Stadt des Konsums und des Vergnügens für all jene gegründet, die in der Welt der Arbeit keinen Raum zum Genuss finden. Das Schicksal eines einfachen Holzfällers endet auf Grund einer Verwechslung und Geldmangels tödlich.
Das Stück provoziert aufgrund seiner Kapitalismuskritik rechtsradikale Krawalle und wird zu einem der größten Theaterskandale der Weimarer Republik.
- 1931
Nach langen juristischen Auseinandersetzungen findet in Berlin die Premiere der Verfilmung von "Die Dreigroschenoper" statt.
- 1933
Notenpapiere mit Weills Musikstücken gehen bei der Bücherverbrennung in Flammen auf.
Die nationalsozialistische Filmprüfstelle verbietet den Film "Die Dreigroschenoper".
Weill emigriert nach Paris und läßt sich von Lotte Lenya scheiden.
Uraufführung des Balletts "Die sieben Todsünden", einer Gemeinschaftsarbeit mit Brecht in Paris.
- 1935-1945
Auswanderung über London in die USA, dort Uraufführung des Bühnenstückes "Knickerbocker Holiday" (1938), des Musicals "Lady in the dark" (1941) und des Film-Musicals "Where do we go from here?" (1945).
Außerdem komponiert Weill unter anderem die Musik zu dem Film "You and me" von Fritz Lang (1938).
- 1937
Kurt Weill und Lotte Lenya heiraten zum zweiten Mal.
- 1943
Weill erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Uraufführung des Stückes "We will never die" im Madison Square Garden. Das Stück thematisiert den Mord an Millionen Juden im von den Nationalsozialisten besetzten Europa.
- 1945
15. August: In Berlin wird die "Dreigroschenoper" zum erstenmal in Deutschland nach dem Krieg aufgeführt.
- 1947
Mai/Juni: Besuch Europas und Palästinas. Bearbeitung der israelischen Nationalhymne "Hatikvah" für großes Orchester.
- 1950
3. April: Kurt Weill stirbt an den Folgen eines Herzinfarktes in New York.
(at/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 22.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Tschierschke, Anja/Zündorf, Irmgard: Biografie Kurt Weill, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/kurt-weill.html
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