- 1895
14. Februar: Max Horkheimer wird als Sohn eines jüdischen Fabrikanten in Stuttgart geboren.
- 1911
Er verlässt das Gymnasium und beginnt eine Handelslehre.
- 1916-1919
Horkheimer arbeitet in der Fabrik seines Vaters, nimmt 1917/18 am Ersten Weltkrieg teil und holt 1919 das Abitur nach.
- 1919-1922
Er studiert Psychologie und Philosophie in München, Freiburg im Breisgau und Frankfurt/Main und promoviert 1922 bei Hans Cornelius (1863-1947) in Frankfurt/Main über die "Antinomie der teleologischen Urteilskraft". Er schließt Freundschaft mit Theodor W. Adorno.
- 1925
Horkheimer habilitiert sich in Frankfurt/Main mit der Schrift "Kants Kritik der Urteilskraft als Bindeglied zwischen theoretischer und praktischer Philosophie".
- 1926
Horkheimer wird Privatdozent in Frankfurt/Main. Heirat mit Rosa Riekher.
- 1930
Horkheimer wird zum Ordinarius für Sozialphilosophie ernannt. Neben Erich Fromm und Herbert Marcuse gehört Horkheimer zu den Mitgründern des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt/Main, dessen Direktor er 1931 wird.
- 1932-1939
Herausgeber der "Zeitschrift für Sozialforschung".
- 1933
Nach der Schließung des Instituts für Sozialforschung durch die Nationalsozialisten emigriert Horkheimer zunächst in die Schweiz.
- 1934
Emigration in die USA, dort errichtet Horkheimer an der Columbia University in New York erneut das Institut für Sozialforschung.
- 1940
Horkheimer erhält die amerikanische Staatsbürgerschaft und siedelt nach Kalifornien über, wo er zwischen 1942 und 1944 zusammen mit Adorno an der "Dialektik der Aufklärung" arbeitet.
- 1940-1942
Herausgeber der "Studies in Philosophy and Social Science" als Fortsetzung der "Zeitschrift für Sozialforschung".
- 1943-1949
Direktor der wissenschaftlichen Abteilung des American Jewish Committee. Er leitet ein umfangreiches Forschungsprojekt zum Antisemitismus.
- 1947-1965
Die "Dialektik der Aufklärung", die Horkheimer zusammen mit Adorno verfasst hat, wird 1947 in den USA veröffentlicht, erscheint jedoch erst 1969 in Deutschland. In dem ebenso berühmten wie umstrittenen Werk suchen die Verfasser eine Antwort auf die Frage, "warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt" (Vorrede).
Veröffentlichung der Schriften "The Lesson of Fascism" (1949), "Ideologie und Wertgebung" (1951), "Invarianz und Dynamik" (1952), "Zum Begriff der Vernunft" (1952), "Survey of the Social Sciences in Western Germany" (1952), "Schopenhauer und die Gesellschaft" (1955), "Soziologische Exkurse" (1956 zusammen mit Adorno), "Zum Begriff des Menschen heute" (1961), "Soziologica II - Reden und Vorträge" (1962), "Theismus - Atheismus" (1963), "Über die Freiheit" (1965).
- 1949
Horkheimer kehrt nach Deutschland zurück und wird erneut zum Ordinarius für Sozialphilosophie an der Universität Frankfurt/Main ernannt.
Herausgeber der "Studies in Prejudice".
- 1950
Das Institut für Sozialforschung wird in Frankfurt/Main wiedereröffnet.
Horkheimer wird zu einer der prägenden Gestalten der sogenannten Frankfurter Schule und der Kritischen Theorie. Er betrachtet die Philosophie als Kulturkritik, die sich an der philosophischen Tradition orientiert, um zugleich als "Kraft des Negativen" sich gegen die unphilosophische Gegenwart zu wenden. Seine Grundhaltung ist pessimistisch angesichts der Erkenntnis, dass der aufgeklärte Geist sich durch das Streben nach einem angenehmen und gerechten Dasein selbst zerstöre; der Mensch, dessen Wünsche nahezu erfüllt seien, entledige sich des Denkens.
- 1951-1953
Rektor der Universität Frankfurt/Main.
- 1953
Auszeichnung mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt/Main.
- 1954-1959
Horkheimer hält Vorlesungen an der Universität Chicago.
- 1959
Nach der Emeritierung zieht Horkheimer nach Montagnola bei Lugano.
- 1960
Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Frankfurt/Main.
- 1970
Veröffentlichung der Schrift "Traditionelle und kritische Theorie".
- 1971
Verleihung des Lessing-Preises der Stadt Hamburg.
- 1973
7. Juli: Max Horkheimer stirbt in Nürnberg.
(bs/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 19.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Schmidt, Barbara/Zündorf, Irmgard: Biografie Max Horkheimer, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/max-horkheimer.html
Zuletzt besucht am 12.12.2024