Steffi Graf geb. 1969

Stefanie Graf ist eine deutsche Tennisspielerin. 1988 wird die damals 19-Jährige mit den Siegen bei den Grand-Slam Turnieren in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York und bei den Olympischen Spielen weltbekannt. Anschließend hält sie sich 377 Wochen auf Platz 1 der Tennis-Weltrangliste und dominiert den Frauen-Tennis jahrelang. Steffi Graf gilt bis heute als skandalfreie Sportlerin.

  • 1969

    14. Juni: Stefanie Maria Graf wird als erstes Kind des Ehepaars Heidi und Peter Graf in Mannheim geboren.

    Der Vater arbeitet als Versicherungskaufmann und Gebrauchtwagenhändler.

    Drei Jahre später kommt der Sohn Michael als zweites Kind zur Welt.

  • 1973

    Der vom Tennis begeisterte Vater schenkt Graf ihren ersten eigenen Tennisschläger und beginnt das Tennistraining mit ihr.

  • 1975

    Graf gewinnt als Sechsjährige ein traditionelles "Jüngsten-Turnier" in München.

  • 1977

    Nachdem Graf in München ein Nachwuchsturnier gewinnt, entschließt sich der Vater, seinen Beruf aufzugeben und sich ganz auf die Karriere seiner Tochter zu konzentrieren.

  • 1981

    Graf startet bei den deutschen Hallenmeisterschaften. Nach einem harten Kampf verliert sie gegen eine Spielerin, die zu den 80 besten Tennisspielerinnen der Welt gehört.

    Als erste Deutsche gewinnt sie beim Orange Bowl (Jugend Weltmeisterschaft) in Florida/USA.

  • 1982

    Als 13-Jährige gewinnt Graf die deutschen Jugendmeisterschaften in der Klasse der 18-Jährigen.

    18. Oktober: Graf wird im Alter von 13 Jahren und vier Monaten als Tennisprofi angemeldet. Der Weltranglisten-Computer setzt sie auf Rang 214.

  • 1983

    Beim Hallenturnier in Filderstadt spielt Graf ihr erstes Profispiel und verliert.

    Teilnahme an den French Open in Paris, bei denen sie eine Partie gewinnt und eine verliert.

    Sie verlässt die Realschule und nimmt künftig Privatunterricht.

    Der Weltranglisten-Computer setzt Graf auf Platz 98.

  • 1984

    Graf gewinnt das Einladungsturnier bei den Olympischen Spielen in Los Angeles/USA.

    Als bislang jüngste Tennisspielerin gelangt sie bis ins Achtelfinale der Tennismeisterschaft in Wimbledon/England.

    Beim Hallenturnier in Filderstadt gelangt Graf bis ins Finale. Sie unterliegt schließlich im Endspiel.

    Ende des Jahres steht Graf auf Platz 22 der Weltrangliste.

    Graf wird zur Botschafterin des World Wildlife Fund ernannt.

  • 1985

    Graf erreicht das Halbfinale der US Open. Ende des Jahres steht sie auf Platz 6 der Tennis-Weltrangliste.

  • 1986

    In Hilton Head Island/USA gewinnt sie im Frühjahr ihren ersten Titel als Profi.

    Beim Federation-Cup in Prag verletzt sich Graf auf dem Weg zu den Umkleidekabinen am großen Zeh und kann nicht mitspielen.

    Eine Virusinfektion verhindert ihren Start in Wimbledon.

    Bei den German Open-Meisterschaften besiegt sie die Nummer eins der Weltrangliste im Damentennis, Martina Navratilova (geb. 1956).

    Dezember: Wahl zur "Sportlerin des Jahres".

  • 1987

    Januar: Graf verzichtet zugunsten einer Ruhepause auf die Teilnahme bei den Australian Open in Melbourne.

    Sie besiegt Martina Navratilova bei den French Open und gewinnt ihren ersten Grand-Slam-Titel.

    17. August: Mit dem Sieg im Endspiel des Turniers von Manhattan Beach nahe Los Angeles über Chris Evert (geb. 1954) wird Graf Nummer eins im Damenwelttennis. Sie behauptet diesen Platz bis zum 10. März 1991.

    Graf verliert im Wimbledon-Finale gegen Martina Navratilova.

    Insgesamt gewinnt Steffi Graf in diesem Jahr 75 von 77 Spielen.

  • 1988

    Erster Sieg in Wimbledon und triumphiert zusammen mit Gabriela Sabatini (geb. 1970) auch im Doppel.

    Sie gewinnt die Grand-Slam Turniere in Melbourne, Paris, Wimbledon und Flushing Meadows und die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul/Korea.

    Insgesamt gewinnt Graf in diesem Jahr 72 von 75 Spielen.

    Die Stadt Brühl ernennt sie zur Ehrenbürgerin.

  • 1989

    Zweiter Sieg in Wimbledon.

    Insgesamt gewinnt sie in diesem Jahr 86 von 88 Spielen.

    Die Women's Sport Foundation erklärt Steffi Graf zur Weltsportlerin des Jahres.

  • 1990

    Graf siegt zum dritten Mal bei den Australian Open in Melbourne und gewinnt damit ihren neunten Grand-Slam-Titel.

    Bei den French Open in Paris wird sie von der 16 Jahre alten Jugoslawin Monica Seles (geb. 1973) besiegt.

    In Wimbledon scheitert sie bereits im Halbfinale und bei den US Open im Finale.

    In der Presse wird über eine angebliche geheime Vaterschaft von Peter Graf und seine Affäre mit einem Nacktmodell berichtet.

  • 1991

    10. März: Nach einer Niederlage gegen Gabriela Sabatini fällt Graf auf Platz zwei der Weltrangliste hinter Monica Seles zurück.

    Sie war damit 1310 Tage auf Platz eins der Weltrangliste.

    Das ist länger als jemals ein Tennisspieler oder eine Tennisspielerin vor ihr.

    Sie siegt zum dritten Mal in Wimbledon.

  • 1992

    Graf siegt zum vierten Mal in Wimbledon.

    Bei den Olympischen Spielen in Barcelona/Spanien holt sie die Silbermedaille im Einzel.

  • 1993

    Juni: Nachdem Monica Seles in Hamburg bei einem Anschlag verletzt wird, rückt Graf wieder auf Platz eins der Weltrangliste auf. Der Attentäter gibt zu, genau dieses sei sein Motiv für die Tat gewesen.

    Graf gewinnt zum dritten Mal die French Open.

    Juli: Fünfter Sieg in Wimbledon.

  • 1994

    Graf gewinnt zum vierten Mal die Australian Open.

    In Wimbledon scheitert sie bereits in der ersten Runde.

    Im Finale der US Open verletzt sie sich am Rücken und verliert das Spiel gegen Arantxa Sanchez-Vicario (geb. 1971). Die Saison ist für Graf vorzeitig beendet.

  • 1995

    Durch eine Fußoperation ist sie zu Beginn des Jahres stark beeinträchtigt.

    Juni: Nachdem sie sich Anfang des Jahres sechs Mal als Nummer eins der Weltrangliste mit Arantxa Sanchez-Vicario abgewechselt hat, rückt sie nun wieder an die Spitze auf.

    August: Nachdem die Mannheimer Staatsanwaltschaft gegen sie und ihren Vater Peter Graf ein Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung einleitet, wird Peter Graf wegen Verdunkelungs- und Fluchtgefahr in Untersuchungshaft genommen. Der "Steuerfall Graf" weitet sich zu einem Medienspektakel aus.

    Trotz des Medienrummels und ihrer Fußverletzung gewinnt Graf in diesem Jahr die French Open, die US Open und Wimbledon.

    Präsentation einer Mode-Kollektion, die ihren Namen trägt.

    Der Tennisweltverband ITF ehrt sie als "Weltmeisterin 1995" und das Tennis Magazin ernennt sie zur "Spielerin des Jahres 1995".

  • 1996

    April: Gegen Peter Graf wird Anklage wegen Steuerhinterziehung erhoben. Gegen Steffi Graf wird das Verfahren eingestellt. Sie kann den Verdacht von sich weisen, von den Steuerhinterziehungen gewusst zu haben.

    Juni: Mit ihrem 19. Grand-Slam-Sieg bei den French Open in Paris überflügelt Graf in der ewigen Bestenliste Martina Navratilova und Chris Evert.

    Mit ihrem siebten Sieg in Wimbledon feiert sie auch gleichzeitig ihren hundertsten Turniersieg.

    August: Graf gründet die "Steffi Graf Sport GmbH" (SGS).

    November: Peter Graf wird gegen hohe Auflagen und eine Kaution von fünf Millionen DM aus der Untersuchungshaft entlassen.

    Ein Geschäft mit dem "Deutschen Tennis-Bund" (DTB) wird bekannt. Danach erhält Graf die Werberechte an allen Heimspielen im Federation Cup. Als Gegenleistung verzichtet sie auf Prämien und Antrittsgelder wenn sie für die deutsche Mannschaft spielt und erklärt sich bereit, alle Turniere auf deutschem Boden zu bestreiten.

  • 1997

    Peter Graf wird wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und neun Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

    Mai: Nach einer dreimonatigen Verletzungspause kehrt Graf bei den German Open in Berlin auf den Tennisplatz zurück und erlebt im Viertelfinale mit 0:6 und 1:6 die höchste Niederlage ihrer Karriere.

    Oktober: Graf wird Redakteurin des Magazins "Max".

    Sie verliert im Viertelfinale der French Open.

    Sie wird an der Patellasehne des linken Knies operiert.

  • 1998

    Graf gründet in Zusammenarbeit mit Ärzten der Flüchtlingsambulanz der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf die Stiftung "Children for Tomorrow" für traumatisierte Kinder.

    April: Peter Graf wird aus der Haft entlassen.

    Juli: Beim Einladungsturnier in Mahwah/New Jersey verbucht Graf nach 14 Monaten wieder einen Turniersieg.

  • 1999

    Graf gewinnt zum sechsten Mal bei den French Open in Paris.

    13. August: Graf gibt ihren Rücktritt vom Profisport bekannt.

    Ende des Monats wird sie von der Weltrangliste gestrichen, auf der sie zuletzt den dritten Platz innehatte. Insgesamt hat sie 22 Grand Slam-Siege errungen und war 377 Wochen die Nummer eins im Tennis, länger als jede andere Spielerin.

    Die Ehe der Eltern Graf wird einvernehmlich geschieden.

    September: Graf berichtet in der Öffentlichkeit erstmals von ihrer Freundschaft zu dem Tennisspieler Andre Agassi (geb. 1970).

    November: Max Schmeling und Graf werden von deutschen Sportjournalisten zu den "Sportlern des Jahrhunderts" in Deutschland gewählt.

  • 2001

    22. Oktober: Heirat mit Andre Agassi in Las Vegas, wo sie einen Wohnsitz haben.

    26. Oktober: Geburt des Sohnes Jaden Gil.

  • 2003

    3. Oktober: Geburt der Tochter Jaz Elle.

  • 2004

    Juli: Steffi Graf wird in die "International Tennis Hall of Fame" aufgenommen.

 

(iz/reh) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 08.04.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Haunhorst, Regina/Zündorf, Irmgard: Biografie Steffi Graf, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/steffi-graf.html
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