Werner Bergengruen 1892 - 1964

Werner Bergengruen ist ein deutsch-baltischer Schriftsteller. Obwohl seine Bücher während der Zeit des Nationalsozialismus verboten sind, wird sein Werk „unter der Hand“ immer bekannter. Mit seiner christlich-humanistischen Einstellung steht Bergengruen dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber. 1935 veröffentlicht er seinen wohl erfolgreichsten Roman „Der Großtyrann und das Gericht“, welcher als Abrechnung mit dem Hitler-Regime gelesen werden kann.

  • 1892

    16. September: Werner Bergengruen wird in Riga/Livland als Sohn eines baltendeutschen Arztes geboren.

    Obwohl sich seine Familie wegen der Russifizierungspolitik des Zarenreiches zur Ausreise entschließt, bleibt Bergengruen zeitlebens der Landschaft und Kultur seiner Heimat verbunden.

  • bis 1914

    Studium der Germanistik, Rechtswissenschaften, Geschichte und Theologie in Marburg, München und Berlin, ohne einen Studienabschluss zu erwerben.

  • 1914-1918

    Kriegsfreiwilliger auf deutscher Seite im Ersten Weltkrieg.

  • 1919

    Bergengruen tritt der Baltischen Landeswehr bei, die in seiner Heimat gegen die Rote Armee kämpft.

  • 1922

    Leiter der Zeitschrift "Ost-Informationen" in Berlin.

  • 1925

    Hauptschriftleiter der "Baltischen Blätter".

  • seit 1927

    Lebt er als freier Schriftsteller in Berlin und München.

  • 1923-1931

    Veröffentlichung der Romane "Das Gesetz des Atum" (1923), "Das große Alkahest" (1926), "Herzog Karl der Kühne oder Gemüt und Schicksal" (1930) und "Der goldene Griffel"(1931).

  • 1933-1945

    Dem Nationalsozialismus steht Bergengruen vor allem wegen seiner christlich-humanen Gesinnung ablehnend gegenüber. Seine regimekritischen Gedichte des Gedichtzyklus "Der ewige Kaiser"(1937) gehen in Abschriften von Hand zu Hand.

    1937 schließen ihn die Nationalsozialisten wegen seines Romans "Der Großtyrann und das Gericht" (1935) aus der Reichsschrifttumskammer mit der Begründung aus, er sei nicht geeignet, "durch schriftstellerische Veröffentlichungen am Aufbau der deutschen Kultur mitzuarbeiten". Es folgt das Verbot einiger seiner Bücher sowie ein Rundfunk- und Vortragsverbot.

  • 1936

    Konversion zum katholischen Glauben.

  • 1937

    Bergengruens bekannteste Novelle "Die drei Falken" handelt vom eigensüchtigen Streit unter den Erben eines Falkenmeister, wobei der Haupterbe aus Abscheu vor der Gier seiner Geschwister einem wertvollen Falken die Freiheit schenkt.

  • 1946

    Lebt zunächst bei Freunden in Zürich, 1948/49 in Rom.

    Veröffentlichung der Werke "Zauber und Segenssprüche", "Lobgesang" und "Der hohe Sommer".

  • 1951

    Auszeichnung mit dem Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig.

  • 1952

    Veröffentlichung des Romans "Der letzte Rittmeister".

  • 1958

    Verleihung der Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät der Universität München und des Großkreuzes des Bundesverdienstordens.

    Wenig später wird er als Nachfolger seines verstorbenen Freundes Reinhold Schneider Mitglied des Ordens "pour le mérite"

  • 1960

    Veröffentlichung der Erzählungen "Zorn, Zeit und Ewigkeit".

  • 1964

    4. September: Werner Bergengruen stirbt in Baden-Baden.

 

(iz/reh) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 28.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Haunhorst, Regina/Zündorf, Irmgard: Biografie Werner Bergengruen, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/werner-bergengruen.html
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