Der Bau der Berliner Mauer ist für viele Menschen in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR ein Schock. Die Regierung der DDR versucht daher mit viel Propaganda, die Zustimmung in der eigenen Bevölkerung zu den ergriffenen Maßnahmen zu gewinnen. Demzufolge verhindere der sogenannte Antifaschistische Schutzwall nicht, dass weitere Menschen die DDR verlassen, sondern schütze sie im Gegenteil vor der Aggression der Bundesrepublik. Auch die Mitglieder der Massenorganisationen in der DDR werden aufgefordert, ihre Begeisterung über die Abriegelung der Grenze öffentlich zu zeigen. Die Thälmann-Pioniere der Klasse 6a der Oberschule II aus der sächsischen Kleinstadt Niesky bedanken sich mit einem von allen Schulkindern handschriftlich unterzeichneten Brief bei den Grenzsoldaten für ihren Einsatz bei der Bewachung der Grenze.
Für den Unterricht
Beschreiben: Die Schülerinnen und Schüler können den Brief der Thälmann-Pioniere der 6. Klasse an die Grenzsoldaten genau anschauen und anhand folgender Kriterien beschreiben: Absender, Empfänger, Datum und Aufbau des Briefes. Wie geht der Brief auf den Mauerbau ein?
Recherchieren und einordnen: Anhand der LeMO-Darstellung "Mauerbau" und des Zeitzeugeninterviews mit Hubert Lampe können die Schülerinnen und Schüler recherchieren, wie die Regierung der DDR versuchte, gerade junge Menschen vom Mauerbau zu überzeugen.
Welche Funktion hatte der sogenannte Antifaschistische Schutzwall für die DDR? Mit welchen weiteren Methoden wurden Jugendliche dazu gebracht, sich zum Mauerbau zu äußern?
Untersuchen und analysieren: Die Schülerinnen und Schüler können sich mit Hilfe der LeMO-Darstellung "Hoffnungsträger Jugend" sowie anhand des Zeitzeugeninterviews mit Hartmut Richter über die Entstehung und den Zweck der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in der DDR informieren: Warum war für die Regierung gerade die Erziehung und Lenkung der Jugend so wichtig? Ausgehend von ihren Rechercheergebnisse können die Schülerinnen und Schüler anschließend das Dankesschreiben näher untersuchen: Welche Aufgaben werden in dem Brief beschrieben, die ein Teil der Thälmann-Pioniere zukünftig in der DDR übernehmen sollte? Sie können abschließend darüber diskutieren, ob der Brief wirklich die Meinung aller widerspiegelte und ob es für Einzelne die Möglichkeit gab, den Brief nicht zu unterschreiben.
Für den Museumsbesuch
Analysieren: Im Tränenpalast können die Schülerinnen und Schüler sich den Brief ansehen und die Ausstellungseinheit analysieren: Welche Objekte werden in der unmittelbaren Umgebung gezeigt? Wie spiegeln sie Reaktionen in Ost- und West-Berlin auf den Mauerbau wider?
Medienkompetenz entwickeln: Im Tränenpalast können sich die Schülerinnen und Schüler im Kino die Filmcollage zum geteilten Berlin anschauen und analysieren. Wie wirken die Bilder auf sie? Welche Perspektiven werden gezeigt? Wie wirkt die Sprache auf sie? Welche Emotionen sollen hervorgerufen werden?
Recherchieren und beurteilen: Die Schülerinnen und Schüler können sich die naheliegenden Ausstellungseinheiten ansehen und sich über den Mauerbau informieren. In der Medienstation gegenüber dem Kino finden sie Berichte von Menschen, deren Familien durch die Grenzschließung getrennt wurden. Sie können darüber diskutieren, wie es für sie gewesen wäre, wenn die eigene Familie getrennt worden wäre und sie gleichzeitig ein Dankesschreiben hätten unterschreiben sollen, in dem der Mauerbau besonders gelobt wird.