Die Menschen aus der DDR dürfen nur in Ausnahmen in die Bundesrepublik reisen. So können sich getrennte Familien, Freunde und Verwandte nicht besuchen. Sie schreiben sich Briefe und schicken sich Päckchen. Die Menschen in der DDR nennen die Päckchen aus dem Westen „Westpakete“. In ihnen sind oft Dinge enthalten, die es in der DDR nicht oder nur schwer zu kaufen gibt. Es ist etwas Besonderes, ein Westpaket zu bekommen, und sie werden oft im Kreis der Familie ausgepackt. Lehrende können sich als Hintergrundinformation mit dem Merkblatt informieren, was das Büro für gesamtdeutsche Hilfe als Inhalt für ein Westpaket empfiehlt.
Für den Unterricht
Einordnen: Die Schülerinnen und Schüler können überlegen, warum sich die Menschen wohl freuen, scheinbar alltägliche Dinge geschenkt zu bekommen. Was würden sie heute in ein Paket packen, dass sie an Verwandte oder Freunde schicken?
Reflektieren: Die Schülerinnen und Schüler können überlegen, wie es ist ein Paket mit besonderen Dingen zu erhalten. Wie kann man sich bedanken bzw. etwas zurückgeben, wenn man selbst keine besonderen Dinge kaufen kann?
Überlegen und diskutieren: Auf einer Packliste muss der gesamte Inhalt des Pakets verzeichnet werden. Manche Dinge sind im Westpaket verboten, zum Beispiel Musikkassetten und Zeitschriften. Von anderen Dingen darf nicht zu viel ins Paket getan werden, wie Kaffee und Schokoladen. Die Schülerinnen und Schüler können überlegen und diskutieren, aus welchen Gründen es diese Regel gibt. Wie fänden sie es, ein Paket zu erhalten, das von jemand Fremden geöffnet und aus dem etwas entnommen wurde?
Für den Museumsbesuch
Analysieren: Im Museum in der Kulturbrauerei können Schülerinnen und Schüler das Westpaket in der Ausstellungseinheit betrachten. Welche Objekte werden in der Nähe gezeigt? Welche anderen Möglichkeiten entdecken sie, um an begehrte Waren zu kommen?
Reflektieren: Wenn Besucherinnen und Besucher heute das Päckchen in der Ausstellung entdecken sprechen sie oft darüber, wie sie früher selbst Westpakete bekommen und erhalten haben. Die Schülerinnen und Schüler können überlegen, woran sich die Besucherinnen und Besucher wohl besonders gut erinnern.