Die UFA-Wochenschau berichtet über Fluchten aus der Deutschen Demokratischen Republik. Ein junger Mann durchschwimmt die kalte Spree, acht Personen durchbrechen in einem Omnibus die Grenze.
- Ort und Zeit:
- Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Demokratische Republik, 1963
- Objektart:
- Video
- Bildnachweis:
- Bundesarchiv Bestand Film, UFA-Wochenschau 336/1963
- Urheber:
- Deutsche Wochenschau GmbH (Produktion)
Dieses Objekt ist eingebunden in folgende LeMO-Seiten:
Sprecher:
Durch die eiskalte Spree und den Kugelhagel ostzonaler Grenzwächter an der Oberbaumbrücke flüchtete dieser Tage ein junger Mann in die Freiheit West-Berlins. Mit der gleichen Tollkühnheit flohen in einem gepanzerten und getarnten Omnibus, Baujahr 1941, acht Zonenbewohner über den Kontrollpunkt Babelsberg nach West-Berlin. Sie hatten in monatelanger geheimer Arbeit den Bus für einen Durchbruch durch einen Grenzübergang vorbereitet. Der eine unter dem Handicap einer schweren Kriegsverletzung. Zu welchem Mut der Verzweiflung und Todesverachtung Terror und Not in der Zone befähigen, beweist dieser Kugeleinschlag.
Vater der flüchtenden Familie:
Wir haben, äh, sehr große Aufregung gehabt und, äh, mir ham, äh, aber immerhin das Gefühl gehabt, äh, nach den vielen, äh, monatelangen Beobachtungen der Kontrollstellen, äh, muss es uns gelingen.
Junger Mann:
Also ich hatte ein, ein, ein sozusagen ein richtiges Glücksgefühl wie diese Barrieren zur Seite flogen, und mir hat es direkt Spaß gemacht die letzten zwei noch durchzubrechen.
Journalist:
Haben sie sehr viel Angst gehabt?
Mutter der flüchtenden Familie:
Wir hatten überhaupt keine Angst.
Journalist:
Und du?
Kleines Mädchen:
Nein.