Franz-Josef Wuermeling ist ein deutscher CDU-Politiker und von 1953 bis 1962 Familienminister unter Bundeskanzler Adenauer. Nach dem Krieg schließt sich Wuermeling der CDU an, wird 1947 im rheinland-pfälzischen Landtag Abgeordneter, Staatssekretär im Innenministerium und 1949 Bundestagsmitglied. Die Bundesregierung schafft 1953 ein Ministerium für Familienfragen, an dessen Spitze Wuermeling berufen wird. Er setzt sich in den folgenden neun Jahren besonders für die Förderung kinderreicher Familien ein, doch sein christlich-konservatives Familienbild, das gegen die Gleichberechtigung ausgerichtet ist, sorgt nicht nur beim politischen Gegner für heftige Kritik.
- 1900
8. November: Franz-Josef Wuermeling wird als Sohn des Zentrumsabgeordenten und Ministerialdirektors Dr. Bernhard Wuermeling in Berlin geboren.
- 1918-1925
Nach dem Abitur dient Wuermeling noch drei Monate bei der Marine.
Anschließend studiert er Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft an den Universitäten Münster, Hamburg und Freiburg im Breisgau.
1921 promoviert er zum Dr. rer. Pol., 1922 und 1925 legt er die Prüfungen zum Regierungsreferendar und zum Regierungsassessor ab .
- 1926
Aufnahme in das preußische Ministerium des Inneren.
- 1928
Ernennung zum Regierungsrat.
- 1931-1939
Landesrat und Finanzdezernent der Provinzialverwaltung Kassel.
- 1938
Wuermeling wird aus politischen Gründen zwangspensioniert.
- 1940-1947
Tätigkeit in der Basaltindustrie, anfangs als Angestellter und ab 1945 als Vorstandsmitglied der Basalt A.G. Linz am Rhein.
Kurzzeitig Kriegsdienst bei der Marine.
- 1945
Vorübergehend Bürgermeister von Linz am Rhein. Eintritt in die Christlich Demokratische Union (CDU).
- 1947-1949
Staatssekretär im Innenministerium von Rheinland-Pfalz.
- 1947-1951
Mitglied des Landtages von Rheinland-Pfalz.
- 1949-1969
Mitglied des Bundestages.
- 1953-1962
Bundesminister für Familienfragen im 2., 3. und 4. Kabinett Adenauer.
Selbst Vater von fünf Kindern, setzt Wuermeling sich vehement für eine familienfreundlichere Politik und die Erhöhung des Kindergeldes ein.
Auf seine Initiative geht der Bundesbahn-Ausweis - im Volksmund "Wuermeling-Ausweis" genannt - zurück, mit dem Kinder und Jugendliche aus kinderreichen Familien zum halben Preis fahren können.
- 1958
Auszeichnung mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
- 1962
Nach der durch die Spiegel-Affäre ausgelösten Regierungskrise wird Wuermeling, der sich während seiner gesamten Amtszeit als Minister heftiger Kritik seitens der anderen Parteien ausgesetzt sah, von seinem Posten abgelöst. Bis 1969 verbleibt er aber noch im Deutschen Bundestag.
- 1966
Vorsitzender des "Sozialdienstes Katholischer Männer".
- 1968
Wegen zunehmender politischer Differenzen mit Helmut Kohl scheidet Wuermeling aus dem CDU-Landesvorstand von Rheinland Pfalz aus und begibt sich in den Ruhestand.
- 1986
7. März: Franz-Josef Wuermeling stirbt in Münster.
(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 19.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Franz-Josef Wuermeling, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/franz-josef-wuermeling.html
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