Heinz Kahlau 1931 - 2012

  • 1931

    6. Februar: Heinz Kahlau wird in Drewitz bei Potsdam als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren.

  • 1945-1948

    Arbeit als ungelernter Elektriker, Holzdrechsler und Traktorist in Potsdam.

  • ab 1948

    Funktionär bei der Freien Deutschen Jugend (FDJ).

  • 1948-1950
  • 1949

    Übersiedlung nach Berlin.

  • 1953-1956

    Meisterschüler von Bertolt Brecht an der Deutschen Akademie der Künste in Berlin.

  • 1954

    Veröffentlichung seines ersten Gedichtbandes "Hoffnung lebt in den Zweigen der Caiba".

  • ab 1956

    Als freischaffender Schriftsteller veröffentlicht er Lyrik, Dramen, Prosa sowie Agitation- und Propaganda-Lieder und arbeitet als Funk- und Filmautor. Seine Kinderstücke, -hörspiele und - bücher bahnen der Erneuerung des Kindertheaters in der DDR und anderen sozialistischen Ländern den Weg.

  • 1957-1964

    Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Nach eigenen Bekundungen aus dem Jahre 1990 unterschreibt er die Verpflichtungserklärung, nachdem ihm wegen kritischer Verse in Zusammenhang mit dem Ungarn-Aufstand von 1956 Haft droht. Auf eigenen Wunsch wird er 1964 aus der Zusammenarbeit entlassen.

  • 1963

    Auszeichnung mit dem Heinrich-Heine-Preis.

  • 1964

    Die Veröffentlichung des Gedichtbandes "Der Fluß der Dinge" mit den autobiographischen Gedichten "Der Selbstmordversuch" oder "Wieviel Erschütterung trägt ein Mensch?" werden als Wende seiner poetischen Tätigkeit bezeichnet. Er wendet sich darin der Subjektivität zu und schildert seine Entscheidung für den Kommunismus und die darauffolgenden Anfechtungen seiner Person.

  • ab 1966

    Uraufführung der Theaterstücke "Ein Krug mit Oliven" (1966), "Der Musterschüler" (1969), "Die kluge Susanne" (1973) und "Galoschenoper" (1978).

  • 1970-1980

    Präsident des PEN-Zentrum der DDR.

  • 1972

    Verleihung des Lessing-Preises. Kahlau tritt wieder in die SED ein.

  • 1979-1987

    Mitglied im Bezirksvorstand Berlin des Schriftstellerverbandes der DDR.

  • 1981

    Verleihung der Johannes-R. Becher-Medaille des Kulturbundes der DDR.

  • 1984

    Auszeichnung mit dem Nationalpreis III. Klasse der DDR.

  • 1987-1990

    Mitglied im Zentralvorstand des Schriftstellerverbandes der DDR.

  • 1989

    Noch vor der Öffnung der innerdeutschen Grenze veröffentlicht Kahlau zum Teil regimekritische Verse in dem Gedichtband "Querholz".

    Zum 40. Jahrestag der DDR wird er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze als "Aktivist der Ersten Stunde" ausgezeichnet.

  • 1990

    Kahlau legt seine Tätigkeit für den Staatssicherheitsdienst der DDR freiwillig offen.

  • 1990/91

    Mitglied der Untersuchungskommission zur Geschichte des Schriftstellerverbandes der DDR.

  • 1990-1992

    Bezirksverordneter der PDS in Berlin-Pankow.

  • 1991-1993

    Mitglied des Vorstandes des Berliner Verbandes Deutscher Schriftsteller.

  • 1992

    Veröffentlichung des Gedichtbandes "Kaspers Waage" mit Texten aus den Jahren 1989 bis 1991.

  • 1999

    Veröffentlichung des Gedichtbandes "Zweisam", einer Sammlung von Liebesgedichten.

  • 2005

    Veröffentlichung von "Sämtliche Gedichte".

  • 2006

    Zu seinem 75. Geburtstag zieht sich Kahlau auf die Insel Usedom zurück.

  • 2012

    6. April: Kahlau stirbt in Greifswald an Herzschwäche

 

(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 22.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Heinz Kahlau, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/heinz-kahlau.html
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