- 1931
6. Februar: Heinz Kahlau wird in Drewitz bei Potsdam als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren.
- 1945-1948
Arbeit als ungelernter Elektriker, Holzdrechsler und Traktorist in Potsdam.
- ab 1948
Funktionär bei der Freien Deutschen Jugend (FDJ).
- 1948-1950
Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).
- 1949
Übersiedlung nach Berlin.
- 1953-1956
Meisterschüler von Bertolt Brecht an der Deutschen Akademie der Künste in Berlin.
- 1954
Veröffentlichung seines ersten Gedichtbandes "Hoffnung lebt in den Zweigen der Caiba".
- ab 1956
Als freischaffender Schriftsteller veröffentlicht er Lyrik, Dramen, Prosa sowie Agitation- und Propaganda-Lieder und arbeitet als Funk- und Filmautor. Seine Kinderstücke, -hörspiele und - bücher bahnen der Erneuerung des Kindertheaters in der DDR und anderen sozialistischen Ländern den Weg.
- 1957-1964
Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Nach eigenen Bekundungen aus dem Jahre 1990 unterschreibt er die Verpflichtungserklärung, nachdem ihm wegen kritischer Verse in Zusammenhang mit dem Ungarn-Aufstand von 1956 Haft droht. Auf eigenen Wunsch wird er 1964 aus der Zusammenarbeit entlassen.
- 1963
Auszeichnung mit dem Heinrich-Heine-Preis.
- 1964
Die Veröffentlichung des Gedichtbandes "Der Fluß der Dinge" mit den autobiographischen Gedichten "Der Selbstmordversuch" oder "Wieviel Erschütterung trägt ein Mensch?" werden als Wende seiner poetischen Tätigkeit bezeichnet. Er wendet sich darin der Subjektivität zu und schildert seine Entscheidung für den Kommunismus und die darauffolgenden Anfechtungen seiner Person.
- ab 1966
Uraufführung der Theaterstücke "Ein Krug mit Oliven" (1966), "Der Musterschüler" (1969), "Die kluge Susanne" (1973) und "Galoschenoper" (1978).
- 1970-1980
Präsident des PEN-Zentrum der DDR.
- 1972
Verleihung des Lessing-Preises. Kahlau tritt wieder in die SED ein.
- 1979-1987
Mitglied im Bezirksvorstand Berlin des Schriftstellerverbandes der DDR.
- 1981
Verleihung der Johannes-R. Becher-Medaille des Kulturbundes der DDR.
- 1984
Auszeichnung mit dem Nationalpreis III. Klasse der DDR.
- 1987-1990
Mitglied im Zentralvorstand des Schriftstellerverbandes der DDR.
- 1989
Noch vor der Öffnung der innerdeutschen Grenze veröffentlicht Kahlau zum Teil regimekritische Verse in dem Gedichtband "Querholz".
Zum 40. Jahrestag der DDR wird er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze als "Aktivist der Ersten Stunde" ausgezeichnet.
- 1990
Kahlau legt seine Tätigkeit für den Staatssicherheitsdienst der DDR freiwillig offen.
- 1990/91
Mitglied der Untersuchungskommission zur Geschichte des Schriftstellerverbandes der DDR.
- 1990-1992
Bezirksverordneter der PDS in Berlin-Pankow.
- 1991-1993
Mitglied des Vorstandes des Berliner Verbandes Deutscher Schriftsteller.
- 1992
Veröffentlichung des Gedichtbandes "Kaspers Waage" mit Texten aus den Jahren 1989 bis 1991.
- 1999
Veröffentlichung des Gedichtbandes "Zweisam", einer Sammlung von Liebesgedichten.
- 2005
Veröffentlichung von "Sämtliche Gedichte".
- 2006
Zu seinem 75. Geburtstag zieht sich Kahlau auf die Insel Usedom zurück.
- 2012
6. April: Kahlau stirbt in Greifswald an Herzschwäche
(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 22.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Heinz Kahlau, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/heinz-kahlau.html
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