Helene Weber 1881 - 1962

  • 1881

    17. März: Helene Weber wird in Elberfeld als Tochter des Volksschullehrers Wilhelm Weber und seiner Frau Agnes Christiane Weber (Geburtsname: van Gent), als zweites von sechs Kindern geboren.

    Besuch der Volksschule und der Städtischen Höheren Töchterschule in Elberfeld.

  • 1897-1900

    Besuch des Lehrerinnenbildungsseminars in Aachen.

  • 1900-1905

    Volksschullehrerin in Haaren bei Aachen und in Elberfeld.

  • 1905-1909

    Weber studiert Geschichte, Philosophie, Romanistik und Sozialpolitik in Bonn und Grenoble. Sie erhält die Lehrbefähigung für mittlere und höhere Schulen.

  • 1909-1911

    Studienrätin am Städtischen Lyzeum und Oberlyzeum in Bochum.

  • 1911-1916

    Studienrätin an der Kaiserin-Augusta-Schule in Köln.

  • 1916

    Weber wird Leiterin der am 8. November eröffneten Sozialen Frauenschule des Katholischen Deutschen Frauenbundes in Köln.

    11. November: Gründung des Vereins der katholischen Sozialbeamtinnen (1936 umbenannt in Hedwig-Bund) unter dem Vorsitz Webers. Später übernimmt sie auch die Redaktionsleitung der Vereinszeitschrift "Mitteilungen".

  • 1919

    19. Januar: Bei den Wahlen zur verfassunggebenden Nationalversammlung erringt Weber als Kandidatin der Deutschen Zentrumspartei im Wahlkreis Düsseldorf ein Mandat.

    Im selben Jahr wird sie zusätzlich als Referentin ins Preußische Ministerium für Volkswohlfahrt berufen.

  • 1920-1933

    Nach Auflösung der Nationalversammlung übernimmt sie als Ministerialrätin im Preußischen Ministerium für Volkswohlfahrt die Leitung des Dezernats "Soziale Ausbildung und Jugendfragen".

  • 1922-1924

    Mitglied des Preußischen Landtags.

  • 1924-1933

    Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei. Als Politikerin und Ministerialbeamtin ist Weber mit sozialpolitischen Fragen befasst. Ihr spezielles Interesse gilt der Frauenbildung, der Jugendwohlfahrt und dem Familienrecht.

    Innerhalb und außerhalb der Partei tritt sie entschieden gegen die Lockerung des Abtreibungsparagraphen 218 ein, über den in den zwanziger Jahren eine heftige Kontroverse geführt wird.

  • 1925-1933

    Vorsitzende des Reichsfrauenbeirats.

  • 1925

    Vorstandsmitglied der neu gegründeten Union Catholique de Service Social sowie der Weltunion der katholischen Frauenorganisationen.

  • 1930

    Die Universität Münster verleiht Weber die Ehrendoktorwürde der Staatswissenschaften.

  • 1933

    23. März: In den Beratungen der Zentrumsfraktion über das Ermächtigungsgesetz spricht sich Weber gegen eine Zustimmung aus. Bei der entscheidenden Abstimmung im Reichstag votiert sie jedoch aus Gründen der Fraktionsdisziplin für die Verabschiedung des Gesetzes.

    30. Juni: Weber wird wegen "politischer Unzuverlässigkeit" fristlos aus dem Staatsdienst entlassen. Alle politischen Aktivitäten werden ihr untersagt.

  • 1933-1943

    Tätigkeit im Fürsorge- und Caritasdienst in Berlin.

  • 1943

    Nachdem ihre Berliner Wohnung bei einem alliierten Bombenangriff zerstört worden ist, zieht Weber zu ihrer Schwester nach Marburg.

    Sie unternimmt häufig Reisen, um Mitglieder des Hedwig-Bundes zu betreuen, aber auch um sich dem willkürlichen Zugriff der Gestapo zu entziehen.

  • 1945

    Übersiedlung nach Essen.

  • 1946

    Nachdem sich Weber gleich nach Kriegsende der neu gegründeten Christlich Demokratischen Union (CDU) angeschlossen hat, wird sie Abgeordnete des ersten nordrhein-westfälischen Landtags.

  • 1946-1948

    Weber ist Mitglied des Zonenbeirats, der die Militärregierung der britischen Besatzungszone auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens berät.

  • 1948-1949

    Mitglied des Parlamentarischen Rates.

    In den Beratungen über das Grundgesetz spricht sich Weber gegen eine "schematische" Gleichberechtigung von Männern und Frauen aus, um den "Eigenwert" der Frau zu bewahren.

    Gleichzeitig tritt sie jedoch für die Verankerung des Rechtes auf Lohngleichheit ein.

  • 1949

    14. August: Weber wird als Kandidatin der CDU im Wahlkreis Aachen-Stadt in den Ersten Deutschen Bundestag gewählt.

  • 1949-1958

    Vorsitzende der Frauenvereinigung der CDU.

  • 1950

    Mitglied der deutschen Delegation des Europarats.

  • 1952-1959

    Nach dem Tod von Elly Heuss-Knapp, der Gattin des Bundespräsidenten Theodor Heuss, übernimmt Weber den Vorsitz des Kuratoriums des Deutschen Müttergenesungswerks.

  • 1956

    Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern.

  • 1961

    17. März: Anlässlich ihres 80. Geburtstags verleiht Bundespräsident Heinrich Lübke Weber das Schulterband zum Großen Bundesverdienstkreuz.

  • 1962

    25. Juli: Nach längerer Krankheit verstirbt Helene Weber im Alter von 81 Jahren in Bonn.

 

(str/reh) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 22.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Haunhorst, Regina/Trösch, Sven: Biografie Helene Weber, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/helene-weber.html
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