Wilhelm Zaisser 1893 - 1958

20. Juni: Wilhelm Zaisser wird in Rotthausen bei Gelsenkirchen als Sohn eines Gendarmeriewachtmeisters geboren.

Besuch eines Lehrerseminars in Essen.

Zaisser absolviert seinen Militärdienst.

Volksschullehrer in Essen.

Offizier im Ersten Weltkrieg.

Eintritt in die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD).

Volksschullehrer in Essen.

Eintritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD).

Während des Kapp-Lütwitz-Putsches wird Zaisser einer der militärischen Leiter der sogenannten Roten Ruhrarmee.

Januar: Verhaftung und Verurteilung zu vier Monaten Gefängnis wegen seiner Tätigkeit in der "Roten Ruhrarmee".

April: Entlassung aus dem Schuldienst.

Zaisser wird danach Parteiangestellter der KPD.

Tätigkeit als Redakteur des "Ruhr-Echos" in Essen und anschließend bei der "Bergischen Volksstimme" in Barmen.

Zunächst wird Zaisser Mitglied der Bezirksleitung, ab Oktober Mitglied der Reichsleitung der "Union der Hand- und Kopfarbeit".

Heirat mit der Lehrerin Elisabeth Knipp (1898-1987).

Als Leiter des Nachrichtendienstes der KPD im Ruhrgebiet leistet Zaisser während der französischen Ruhrbesetzung Zersetzungsarbeit.

Mitglied der KPD-Bezirksleitung Ruhrgebiet.

März-Juni: Teilnahme an einem Lehrgang an der militärpolitischen Schule der Kommunistischen Internationale (Komintern) in Moskau.

Militärpolitischer Leiter des KPD-Bezirks Ober-West (Rheinland und Westfalen).

Zaisser ist im Auftrag des Generalstabs der Roten Armee beziehungsweise des militärischen Nachrichtendienstes der UdSSR Militärischer Berater in Nordafrika und in Syrien.

Mitarbeiter im Zentralkomitee (ZK) der KPD im zentralen militärpolitischen Apparat als Verantwortlicher für militärpolitische Schulungen.

Mitglied der zentralen militärpolischen Leitung der KPD in Berlin. Verantwortlicher für militärpolitische Schulungen.

Mitarbeiter der Kommunistischen Internationale in Moskau.

Im Auftrag des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) arbeitet Zaisser 1927 bis 1930 in China.

1930 bis 1932 leistet er im Auftrag des EKKI Abwehrarbeit in der tschechoslowakischen Armee.

Mitglied der Vereinigten Kommunistischen Partei (Bolschewiki), der Vorläuferpartei der KPdSU.

Zaisser ist Lehrer und stellvertretender Leiter der Militärpolitischen Schule in Bakowka bei Moskau. Zugleich unterrichtet er an der Lenin-Schule in Moskau.

Zaisser reist nach Spanien.

Zunächst ist er militärischer Berater beim 5. Regiment der spanischen Volksarmee.

Im November 1936 wird er zum Brigadegeneral befördert. Unter dem Namen "General Gomez" kommandiert er die XIII. Internationale Brigade.

1937 übernimmt er die Leitung der Ausbildung an der KPD-Schule in Benicasim.

Ende 1937 wird er Kommandeur über die Basis der gesamten Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg.

Nach seiner Rückkehr nach Moskau arbeitet Zaisser wieder für das EKKI.

Er ist Chefredakteur der deutschen Sektion im Verlag für fremdsprachige Literatur in Moskau.

Zaisser erhält die sowjetische Staatsbürgerschaft.

Nach dem deutschen Überfall auf die UdSSR wird Zaisser Mitarbeiter der Politischen Hauptverwaltung der Roten Arbeiter- und Bauern-Armee.

Lehrer an "Antifa-Schulen" beziehungsweise Leiter des deutschen Sektors für "antifaschistische Schulungen" der Kriegsgefangenen in der UdSSR.

Februar: Rückkehr nach Deutschland in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ). Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).

Chef der Landesbehörde der Polizei Sachsen-Anhalt in Halle.

Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident in Sachsen.

Juni: Vizepräsident der Verwaltung des Inneren in der SBZ.

Abgeordneter der Provisorischen Volkskammer beziehungsweise der Volkskammer.

Mitglied des Politbüros und des ZK der SED. Leiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS).

Juni: Auszeichnung mit dem Karl-Marx-Orden.

Juli: Zaisser wird wegen "parteifeindlicher fraktioneller Tätigkeit" aus dem Politbüro und dem ZK der SED entlassen und seines Ministeramtes enthoben. Hintergrund ist die schon länger bestehende Rivalität zwischen Zaisser und Walter Ulbricht sowie der laut Ulbricht ungenügende Einsatz der staatlichen Machtmittel der DDR beim Aufstand vom 17. Juni.

Januar: Zaisser wird aus der Partei als "Feind der Partei" ausgeschlossen. Seine Frau tritt von ihrem Amt als Ministerin für Volksbildung zurück.

Tätigkeit als Übersetzer beim Dietz-Verlag und am Institut für Marxismus-Leninismus (IML) in Berlin.

3. März: Wilhelm Zaisser stirbt in Berlin. Offiziell wird von seinem Tod keine Notiz genommen.

25. April: Zaisser wird durch die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) rehabilitiert.