Am 18. März 1990 finden in der DDR die ersten und letzten freien Wahlen zur Volkskammer statt. 24 Parteien, politische Vereinigungen und Bündnisse treten an. Das Plakat der SPD steht beispielhaft für diese Wahl und ihr bestimmendes Thema: Sollen die beiden deutschen Staaten vereinigt werden? Anhand des Plakats können Schülerinnen und Schüler in das Thema "Deutsche Einheit" einsteigen und zugleich ihr Wissen zu den Ereignissen der Jahre 1989/90 vertiefen.
Für den Unterricht
Benennen und diskutieren: Im Beitrag Der Runde Tisch recherchieren die Schülerinnen und Schüler, welche Alternative es 1990 zu einer Wiedervereinigung gibt und wer diese auszuarbeiten versucht. Sie können diskutieren, welche Vor- und Nachteile die von den Runden Tischen angestrebte Lösung aus ihrer Sicht gehabt hätte.
Herausarbeiten und diskutieren: Im Artikel Freie Volkskammerwahl informieren sich die Schülerinnen und Schüler über die Umstände und das Ergebnis der ersten freien Volkskammerwahl der DDR und stellen Vermutungen darüber an, warum die Gruppen, die als Träger der friedlichen Revolution gelten, nur einen geringen Stimmenanteil erhalten.
Analysieren: Christine Grabe gehört der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an und übernimmt damit politische Verantwortung. Anhand des Interviews mit ihr können die Schülerinnen und Schüler nachvollziehen, was sie damals dabei beflügelt und wodurch sie sich gehemmt fühlt.
Für den Museumsbesuch
In der Dauerausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig können die Schülerinnen und Schüler das SPD-Plakat mit der Wahlwerbung verschiedener anderer Parteien vergleichen und die jeweiligen Kernforderungen herausarbeiten. Einzelheiten sind im „Wahllokal“ hinter der Litfaßsäule an einer Medienstation abrufbar.
Im Ordner „Pro und Contra zur Wiedervereinigung“ in der angedeuteten Telefonzelle können sich die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Positionen zur deutschen Einheit vertraut machen und die Gründe für die jeweiligen Meinungen kritisch hinterfragen.
In einem sogenannten Lentikularbild sehen die Schülerinnen und Schüler – je nach Standpunkt und Blickwinkel – Fotografien von zwei historischen Ereignissen aus den Jahren 1945 und 1990, die zentral für die deutsch-deutsche Geschichte sind. Um welche Geschehnisse handelt es sich und welche Folgen haben sie? Informationen zur jüngeren der beiden Fotografien gibt der Text in der Vitrine unter dem Bild.
Rechts neben dem Bild thematisieren drei Karikaturen die Vorbehalte, die es weltweit gegen die deutsche Wiedervereinigung gibt. Die Schülerinnen und Schüler können diese interpretieren und die Sorgen von Menschen aus verschiedenen Nationen beschreiben.