Zeitzeugen > Geteiltes Deutschland: Gründerjahre

Willi Maslankowski: Fußball-Weltmeisterschaft 1954

Dieser Beitrag wurde von Willi Maslankowski (*1936) im Jahr 2013 in Königswinter verfasst.

Aus meinem Leben (...) bedarf es der Erwähnung eines Ereignisses, von dem damals ganz Deutschland gepackt worden ist: dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Meine Begeisterung für den Fußball war immer noch wach. Vor allem aber war das Selbstwertgefühl der Deutschen nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg wieder hergestellt. Wir waren wieder wer. Marthas Familie hatte in Hangelar, das damals ein Dorf war, bereits einen Fernsehapparat. So oft ich konnte, sah ich im total überfüllten Wohnzimmer die Spiele der deutschen Mannschaft. Am 4. Juli 1954 war das Endspiel, das Deutschland gegen das hoch favorisierte Ungarn 3:2 gewann. Helmut Rahn von Rot-Weiß Essen hatte das dritte Tor für Deutschland geschossen, das das Siegtor wurde. Rahn wurde eine Art Nationalheld Deutschlands. Das "Wunder von Bern" wurde Fußballgeschichte. Ob es bei diesem Spiel mit "rechten Dingen" zugegangen ist, ist bis heute zweifelhaft. Die meisten Länderspiele nach dem gewonnenen Endspiel gegen Ungarn hat Deutschland verloren, und einige Spieler der Nationalmannschaft erkrankten an Gelbsucht. Bis heute ist unklar, ob die Fußball-Nationalmannschaft für das Endspiel gegen Ungarn nicht gedopt war. Allerdings war Doping im Sport damals noch gar nicht üblich und auch nicht verboten; aber fair war es auch nicht.

Empfohlene Zitierweise:
Maslankowski, Willi: Fußball-Weltmeisterschaft 1954, in: LeMO-Zeitzeugen, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/zeitzeugen/willi-maslankowski-fussball-wm-1954.html
Zuletzt besucht am: 24.11.2024

lo