Dieser Beitrag wurde von Wolfgang Dietz aus Königswinter verfasst.
Meine erste Italienfahrt habe ich 1954 mit 17 Jahren unternommen. Ich hatte die Möglichkeit, mit der Pfarrjugend eines Nachbarortes, dem mein Schulfreund angehörte, über Pfingsten nach Italien und Österreich zu fahren.
Grenzkontrollen
Damals brauchte man noch einen Reisepaß, der Personalausweis genügte nicht! Aber wir fuhren mit dem Bus als geschlossene Gesellschaft, und dafür gab es einen Sammelpaß, in dem jeder einzelne aufgeführt war; an der Grenze gab es dann einen Namensaufruf, und jeder mußte den Grenzbeamten den Personalausweis vorzeigen. An Geld durfte jeder 5.000 Lit. eintauschen, was zwar in Kaufkraft mehr war als heute, aber große Sprünge konnte man damit nicht machen. Übrigens: bei der Ausreise wurde an der Grenze amtlicherseits - mit Namensaufruf! - kontrolliert, wieviel davon noch da war. Ich - und auch ein paar andere - hatten alles ausgegeben, daher weiß ich nicht, wie mit den Restbeträgen verfahren wurde.
Zelten am Gardasee
Die Reise wurde ganz schön anstrengend, zwei Nächte verbrachten wir im Bus, am Gardasee übernachteten wir im Zelt (die Zelte hatten wir mitgebracht) und in Österreich in einem Landgasthaus. Aber wir haben in den paar Tagen viel gesehen, für die meisten von uns war es die erste Auslandsreise. Es ging über München, lnnsbruck und Verona zum Gardasee, jeweils mit Besichtigungspausen, am nächsten Tag nach Padua und Venedig. Am Martinsplatz mußten wir uns unterstellen, weil es ein scheußliches Gewitter gab; aber anschließend erlebten wir die Stadt, wie wir sie uns vorgestellt hatten, sogar die singenden Gondolieri. Dann ging es zurück nach Österreich, dort Übernachtung und weiter nach Hause.
Empfohlene Zitierweise:
Dietz, Wolfgang: Italienurlaub, in: LeMO-Zeitzeugen, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/zeitzeugen/wolfgang-dietz-italienurlaub.html
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