Notizen des Ministerpräsidenten der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Otto Grotewohl, über ein Treffen von führenden Mitgliedern des SED-Regimes mit der sowjetischen Führung in Moskau am 2. Juni 1953. In dem Treffen äußert die sowjetische Führung ihre Beunruhigung über die Lage in der DDR und schreibt dem SED-Regime "Maßnahmen zur Gesundung" vor, die besonders zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation führen sollen.
Die Gespräche finden vom 2. Juni bis zum 4. Juni 1953 statt. Für das SED-Regime nehmen Parteichef Walter Ulbricht, Politbüro-Mitglied Fred Oelßner, Staatspräsident Wilhelm Pieck und Ministerpräsident Otto Grotewohl teil, von Seiten der Sowjetunion unter anderem KPdSU-Parteichef Nikita Chruschtschow, Regierungschef Georgi Malenkow, Außenminister Wjatscheslaw Molotow und Innenminister Lawrenti Beria. Grund für die Besprechung ist die Verschlechterung der wirtschaftlichen und politischen Lage in der DDR durch den "Aufbau des Sozialismus" sowie die massenhafte Flucht Ostdeutscher. Um die "Gesundung der Lage in der Deutschen Demokratischen Republik" voranzutreiben, ordnet die Sowjetunion Maßnahmen an, etwa eine Verlangsamung der Kollektivierung. Das SED-Regime beschließt diesen "Neuen Kurs" am 9. Juni 1953. Bestehen bleibt jedoch die zehnprozentige Erhöhung der Arbeitsnorm, die schließlich einer der zentralen Gründe für den Volksaufstand des 17. Juni 1953 ist.
- Ort und Zeit:
- Moskau, 02.06.1953
- Objektart:
- Dokument
- Bildnachweis:
- Bundesarchiv
- Urheber:
- Grotewohl, Otto (Verfasser)
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Ulbricht
Ölsner
Gr.
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Beunruhigt über DDR. Dokument über Maßnahmen zur Gesundung. Verbesserung d. Ökonomie
10.00 am 3.6. Fortsetzung
Wilhelm .- 4.6.
Berichtet