Der Deutsche Schriftstellerverband im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung (ab 1973 Schriftstellerverband der Deutschen Demokratischen Republik) begrüßt in seiner Stellungnahme die Note der Sowjetregierung an die Westmächte über den Friedensvertrag mit Deutschland vom 10. März 1952 ("Stalin-Note"). Nachdem das SED-Regime vorab von der Note des sowjetischen Diktators Josef Stalins an die Westmächte informiert wird, organisiert es eine öffentliche Zustimmungskampagne in der DDR. So begrüßen beispielweise Ministerpräsident Otto Grotewohl, SED-Parteichef Walter Ulbricht sowie die Volkskammer ebenso die Initiative Stalins wie der Deutsche Schriftstellerverband.
- Ort und Zeit:
- DDr, Berlin-Ost, 13. März 1952
- Objektart:
- Dokument
- Bildnachweis:
- Bundesarchiv, DY 27/707
- Urheber:
- Deutscher Schriftstellerverband im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands
Der Deutsche Schriftstellerverband im KB zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, Berlin, erklärt durch seinen erweiterten Vorstand u.a.: [Text vor handschriftlichen Korrekturen: Beschluß des erweiterten Vorstandes des Deutsche Schriftstellerverbandes zur Note der Sowjetunion in seiner Sitzung vom 12. März 1952]
"[handschriftlich ergänzt] Die Note der Sowjetregierung an die Westmächte über einen Friedensvertrag mit Deutschland ist von einer Vernünftigkeit, Klarheit und Eindeutigkeit, die allen Spaltern und Kriegstreibern die Sprache verschlägt.
Sie ist an die Westmächte gerichtet und spricht doch zu allen friedliebenden Völkern der Erde und vor allem zu unserem zerrissenen und kriegsbedrohten Vaterlande.
Wir deutschen Schriftsteller, im Deutschen Schriftstellerverband zur Verteidigung der Einheit unseres Vaterlandes und seiner Kultur zusammengeschlossen, danken der Regierung der UdSSR für diesen Appell an die Vernunft und das Gewissen. Wir danken aus bewegtem Herzen und in der festen Überzeugung, daß der von dieser Note gewiesene Weg Deutschland zur Einheit und die Welt zum Frieden führt, wenn er mit Entschlossenheit und Zuversicht beschritten wird.
Das befreiende Wort ist gesprochen. Es kann nicht überhört und nicht totgeschwiegen werden. Es verlangt Antwort.
Unsere Antwort ist ein freudiges Ja, von der Liebe zu Deutschland diktiert. [Satz gestrichen]
Wir rufen alle Schriftsteller in ganz Deutschland, die ihnen gegebene Macht des Wortes in dieser Stunde voller Gefahren, aber auch voller Verheißungen für den Friedensvorschlag der Sowjetunion einzusetzen als für den einzigen Weg, auf dem es möglich ist, zu Einheit und Frieden zu kommen." [handschriftlich ergänzt]
13.3.52 [unleserliches Unterschriftenkürzel]