Hans Werner Richter 1908 - 1993

  • 1908

    12. November: Hans Werner Richter wird in Bansin auf der Insel Usedom als Sohn eines Fischers geboren.

  • 1924-1927

    Buchhändlerlehre in Swinemünde.

  • ab 1928

    Arbeit als Buchhändlergehilfe in einer Buchhandlung in Berlin.

  • 1930
  • 1932

    Ausschluss aus der KPD als "trotzkistischer Abweichler".

  • 1933

    Wiederannäherung an die inzwischen illegale KPD.

    Emigration nach Paris.

  • 1934-1940

    Rückkehr nach Berlin.

    Tätigkeit als Buchhändler und für verschiedene Verlage.

  • 1940

    Februar: Kurzzeitige Verhaftung durch die Gestapo unter dem Verdacht, ein Führer der pazifistischen Jugend zu sein. Aus Mangel an Beweisen wird Richter freigelassen.

    Mai: Einberufung zum Kriegsdienst in der Deutschen Wehrmacht.
  • 1943-1946

    Amerikanische Kriegsgefangenschaft; seine Erfahrungen verarbeitet er in dem Roman "Die Geschlagenen".

  • 1946-1947

    Zusammen mit Alfred Andersch und René Hocke Begründer und Herausgeber der Zeitschrift "Der Ruf" in München, die 1947 von der amerikanischen Besatzungsmacht verboten wird.

  • 1947

    Aus einem Treffen ehemaliger Mitarbeiter der Zeitschrift "Der Ruf" im Hause Ilse Schneider-Lengyels am Bannwaldsee erwächst die "Gruppe 47".

    Unter Richters Ägide entwickelt sie sich bald zum wichtigsten literarischen Forum der späteren Bundesrepublik Deutschland.

    Schon 1948 schließen sich Verleger, Lektoren und Kritiker den jährlichen Treffen der Vereinigung an. Die Begegnungen sind von dem Bestreben geprägt, eine neue, demokratische Literaturpolitik zu betreiben.

  • 1949

    Veröffentlichung des Romans "Die Geschlagenen" für den er den Fontane-Preis der Stadt Berlin erhält.

  • 1951

    Veröffentlichung des Romans "Sie fielen aus Gottes Hand" der mit dem René-Schickele-Preis ausgezeichnet wird.

    In einer erzählten Montage sind hier die Schicksale von zwölf Kriegstätern und -opfern aller europäischen Nationen verwoben.

    Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.

  • 1953

    Veröffentlichung des Romans "Spuren im Sand", in dem er seine Kindheit und Jugend in einem Klima politischer und geistiger Engstirnigkeit beschreibt.

  • 1956

    Der Roman "Du sollst nicht töten" erfasst gleichnishaft den alle Werte zerstörenden Krieg im Schicksal einer deutschen Familie.

  • 1962-1965

    Mit den Romanen "Bestandsaufnahme. Eine deutsche Bilanz" (1962) und "Plädoyer für eine neue Regierung oder Keine Alternative" (1965) kritisiert er offen die Politik der Adenauer-Zeit.

  • 1970

    Der autobiografische Roman "Blinder Alarm. Geschichten aus Bansin" berichtet von Richters Vater, der gegen die Autoritäten opponiert und dabei unterliegt.

  • 1974

    Mit "Briefe an einen jungen Sozialisten" schafft Richter ein Plädoyer für einen "demokratischen Sozialismus".

  • 1977

    Letztes Treffen der Gruppe 47 in Bad Saulgau.

  • 1978

    Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Karlsruhe.

  • 1979

    Ernennung zum Professor ehrenhalber durch die Stadt Berlin.

  • 1980

    Veröffentlichung der Liebesgeschichte "Die Flucht nach Abanon".

  • 1986

    Veröffentlichung des Buches "Im Etablissement der Schmetterlinge. Einundzwanzig Porträts aus der Gruppe 47".

  • 1986

    Auszeichnung mit dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

  • 1989

    Veröffentlichung der "Reisen durch meine Zeit. Lebensgeschichten".

  • 1993

    23. März: Hans Werner Richter stirbt in München.

 

(db/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 19.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Blume, Dorlis/Zündorf, Irmgard: Biografie Hans Werner Richter, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/hans-werner-richter.html
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