Die Bundesrepublik Deutschland unter Bundeskanzler Konrad Adenauer sucht die Einbindung in den Kreis der westlichen Demokratien. Schritt für Schritt soll ihr Entscheidungsspielraum vergrößert und die Souveränität erreicht werden. Die Sicherung der Freiheit durch die Westintegration besitzt für Adenauer Vorrang vor der Wiedervereinigung. Dies ist innenpolitisch allerdings heftig umstritten.

Zusammentritt der Verfassungsorgane

Am 7. September 1949 konstituiert sich der erste Deutsche Bundestag und wählt den 73-jährigen CDU-Politiker Adenauer zum Kanzler der ersten Bundesregierung. Auch der Bundesrat tritt zusammen. Die Bundesversammlung wählt wenige Tage später Theodor Heuss zum Bundespräsidenten. Zuletzt nimmt das Bundesverfassungsgericht 1951 seine Arbeit auf.

Politik Adenauers

Wichtige staatliche Kompetenzen liegen zunächst noch in den Händen der Alliierten Hohen Kommission. Bundeskanzler Adenauer gelingt es, durch Verträge und Abkommen die Bundesrepublik in die westlichen Allianzen einzubinden und den Weg der europäischen Integration zu beschreiten. Adenauers Moskau-Reise und die Lösung der Saarfrage mehren das Ansehen des Bundeskanzlers.

Innenpolitische Auseinandersetzung

Innenpolitisch ist die Westbindung heftig umstritten. Die SPD befürchtet, dass die Chance auf eine schnelle Wiedervereinigung Deutschlands verspielt werde. Die deutsche Wiederbewaffnung mit dem Aufbau der Bundeswehr sorgt für gesellschaftliche Kontroversen.

Ende der 1950er Jahre leidet das Ansehen Adenauers, vor alle durch die Präsidentschaftskrise. Zugleich erneuert sich die SPD durch das auf einem Parteitag verabschiedete Godesberger Programm.

(ag, mw) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 16.10.2014
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Grau, Andreas/Würz, Markus: Weg nach Westen, in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/weg-nach-westen.html
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