Ulrike Poppe ist eine deutsche Politikerin und Bürgerrechtlerin in der DDR. Von 2010 bis 2017 ist sie Beauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur des Bundeslandes Brandenburg.
- 1953
26. Januar: Ulrike Wick wird in Rostock als Tochter eines Historikers und einer Slawistin geboren.
- 1971-1973
Nach dem Abitur studiert sie Kunsterziehung und Geschichte an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin, bricht aber vorzeitig das Studium ab.
- 1976-1988
Assistentin am Museum für Deutsche Geschichte in Ost-Berlin.
- 1979
Heirat mit Gerd Poppe. Die Ehe wird 1997 geschieden.
- 1980
Mitinitiatorin des ersten unabhängigen Kinderladens in Ost-Berlin.
- 1982
Mitbegründerin des Netzwerkes "Frauen für den Frieden".
- 1983
Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) überstellt Ulrike Poppe zusammen mit Bärbel Bohley wegen "Verdachts auf landesverräterische Nachrichtenübermittlung" für sechs Wochen in Untersuchungshaft.
- seit 1985
Mitglied der Initiative Frieden und Menschenrechte.
- 1987/88
Regionalvertreterin von Berlin-Brandenburg im Fortsetzungsausschuss des DDR-weiten Netzwerks der unabhängigen Gruppe "Frieden konkret".
- 1987-1989
Mitglied des Arbeitskreises "Initiative für Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung".
- 1989
September: Mitglieder der "Initiative Frieden und Menschenrechte", der "Initiative für Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" verfassen gemeinsam mit anderen Intellektuellen einen "Aufruf zur Einmischung in eigener Sache" und "Thesen für eine demokratische Umgestaltung in der DDR". Ulrike Poppe ist Erstunterzeichnerin der daraufhin entstehenden Bürgerbewegung Demokratie Jetzt (DJ).
- 1989-1991
Mitglied des Sprecherrates der Bewegung DJ.
- 1989-1990
Vertreterin der Vereinigung DJ am Zentralen Runden Tisch.
- 1990
Mitarbeiterin der Volkskammerfraktion Bündnis 90/Die Grünen.
- 1991-2010
Ulrike Poppe ist als Studienleiterin für Politik und Zeitgeschichte an der Evangelischen Akademie Berlin-Brandenburg tätig.
- 1995
Zusammen mit anderen Bürgerrechtlern der früheren DDR wird Ulrike Poppe das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Mitherausgeberin der Schrift "Zwischen Selbstbehauptung und Anpassung. Formen des Widerstandes und der Opposition in der DDR".
- 1999
Poppe ist kurzzeitig Mitglied des Gründungsvorstandes der Grünen Akademie bei der Heinrich-Böll-Stiftung.
- 2000
Für ihr Engagement als Bürgerrechtlerin in der DDR erhält Ulrike Poppe zusammen mit zwei weiteren ostdeutschen Dissidenten den von der SPD gestifteten Gustav-Heinemann-Bürgerpreis.
- 2001
Poppe heiratet den Politologen Claus Offe.
- seit 2002
Ulrike Poppe ist Mitglied im Kuratorium des Instituts für Deutschlandforschung an der Ruhr-Universität Bochum.
- 2010-2017
Beauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur in Brandenburg. Zu Ulrike Poppes Aufgaben gehören u.a. die Beratung von Opfern der SED-Diktatur, Öffentlichkeitsarbeit sowie die Beratung öffentlicher Stellen des Landes.
- 2014
September: Ulrike Poppe wird mit der Berliner Friedensuhr für ihren Einsatz in der Friedens- und Bürgerrechtsbewegung in der DDR gewürdigt.
- 2017
April: Aus gesundheitlichen Gründen bittet Ulrike Poppe Landtagspräsidentin Britta Stark, sie bereits im August 2017 in den Ruhestand zu versetzen. Ihre Amtszeit sollte ursprünglich bis August 2018 laufen.
(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 22.12.2022
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Ulrike Poppe, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/ulrike-poppe.html
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