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Torwarthandschuhe BSG „Aktivist Schwarze Pumpe“

Sport, Kinderbetreuung, Theater, Urlaub: Viele „Volkseigene Betriebe“ (VEB) in der DDR sind mehr als reine Arbeitsstätten und bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren Familien ein umfassendes Freizeitangebot. Da es keine Sportvereine gibt, bilden „Betriebssportgemeinschaften“ (BSG) häufig die einzige Gelegenheit für organisierten Freizeitsport. Die Torwarthandschuhe gehören Uwe Zimmermann, der als Elektriker im Gaskombinat „Schwarze Pumpe“ arbeitet und als Torwart für die BSG „Aktivist Schwarze Pumpe“ spielt. Obwohl das SED-Regime mit Sport auch einen erzieherischen Auftrag verfolgt und die Menschen für den Sozialismus begeistern möchte, erlebt Uwe Zimmermann den Sport in der BSG als unpolitische Freizeitaktivität.

Für den Unterricht

Recherchieren: Das Objekt kann als Impuls für eine Recherche zum Thema „Arbeitsalltag“ in der DDR dienen: Mit der LeMO-Darstellung „Brigaden der sozialistischen Arbeit“ informieren sich die Schülerinnen und Schüler über die Arbeitsorganisation in den Betrieben und machen sich mit den Begriffen „Kollektiv“ und „Brigade“ vertraut. Sie können auch das Zeitzeugeninterview von Arno Polzig hinzuziehen: Was spielt neben der Arbeit noch eine Rolle in den Betrieben?

Analysieren und verknüpfen: Die Schülerinnen und Schüler können ihre Erkenntnisse mit dem Thema „Sport“ verknüpfen: Anhand der LeMO-Darstellung „Sport“ und Zeitzeugeninterviews der ehemaligen Sportler Andreas Schelzig und Karin Enke arbeiten sie politische Aspekte des Sports in der DDR heraus: Welche Ziele verfolgt das SED-Regime? Was bedeutet dies für die Athletinnen und Athleten?

Untersuchen und erörtern: Uwe Zimmermanns Torwarthandschuhe sind in der DDR nicht zu bekommen – Verwandte bringen sie von einer Reise in die Bundesrepublik mit. Ausgehend von der Objektbetrachtung recherchieren die Schülerinnen und Schüler, welche Elemente darauf verweisen, dass es sich um ein westdeutsches Produkt handelt. Weshalb ist das Modell auch in der DDR begehrt?

Für den Museumsbesuch

Beschreiben und einordnen: Im Museum betrachten die Schülerinnen und Schüler die Inszenierung der Torwarthandschuhe in der Ausstellung. Bei der Beobachtung können sie beschreibend vorgehen: Wo genau befinden sich die Torwarthandschuhe? Was ist dort noch zu finden? Die Schülerinnen und Schüler stellen Bezüge zwischen Gestaltung und Themen des Ausstellungsbereichs her.

Vergleichen und bewerten: Am Sportspind vergleichen die Schülerinnen und Schüler Zitate verschiedener Freizeitsportler: Welche Motivation haben die Menschen, sich in den Betriebssportgemeinschaften zu engagieren? Die Schülerinnen und Schüler können die Aussagen vor dem Hintergrund der erzieherischen und politischen Ziele des SED-Regimes bewerten. Hierzu können sie an der Medienstation rechts neben dem Sportspind die Beiträge zum Thema „Sport im Betrieb“ hinzuziehen.

Medienkompetenz entwickeln und diskutieren: An der Medienstation lernen die Schülerinnen und Schüler Kultur und Urlaub als weitere betriebliche Angebote in der DDR kennen: Wie werden die Aktivitäten dargestellt? Welchen Eindruck machen die Menschen in den Beiträgen? Dabei können die Schülerinnen und Schüler die Intention der Filmemacher problematisieren. Ausgehend von den Filmausschnitten können die Schülerinnen und Schüler außerdem Vor- und Nachteile der betrieblichen Freizeitangebote in der DDR diskutieren und dabei unterschiedliche Perspektiven von Menschen in der DDR und heute berücksichtigen.

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