Kindershampoo im Froschformat, ein Wanderrucksack für große Reisen oder doch lieber eine neue LP? Von 100 D-Mark Begrüßungsgeld kaufen sich Menschen aus der DDR nach dem Mauerfall 1989 die verschiedensten Dinge. Praktisches für den Handwerkerschuppen, Spielzeug für die Kinder oder eine Spieluhr in Glockenform. Sie erfüllen sich langersehnte Wünsche oder erfreuen sich an Spontankäufen. Manches davon ist auch heute noch in Benutzung.
30 Jahre nach der letzten Auszahlung des Begrüßungsgeldes fotografiert Sophie Kirchner die Gegenstände und die Menschen, die sie erworben haben. Die Fotografin wirft gemeinsam mit ihrem jeweiligen Gegenüber einen Blick in die Vergangenheit, befragt die Menschen nach Erinnerungen und spricht mit ihnen über Gegenwart und Zukunftswünsche. Dabei entwirft sie in Bild, Text- und Tonausschnitten einmalige Porträts. Welche Hoffnungen und Träume haben Sie? Welchen Wunsch haben Sie sich mit dem Begrüßungsgeld erfüllt?
In Anknüpfung an die Fotografien sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, selbst einen Blick zurückzuwerfen und gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Dazu lädt auch ein Wohnzimmerregal voller Alltagsschätze im Museum ein – ein Sammelsurium an Wünschen und Träumen, die uns für unsere Ausstellung zur Verfügung gestellt wurden. Welchen Wunsch würden Sie sich heute für 100 Euro erfüllen?
Sophie Kirchner, 1984 geboren und aufgewachsen in Ost-Berlin, ist Fotografin und erkundet in ihrer Fotoserie „Träume aus Papier“, was die Menschen damals und heute bewegt.
Mit unserer Reihe „späti! - Kultur nach Feierabend" laden wir Sie abends zu uns ins Museum ein: Um 18.00 Uhr erkunden wir gemeinsam bei einem Getränk die Ausstellung „Heavy Metal in der DDR" und erfahren mehr über die Heavy-Metal-Szene sowie Musik- und Jugendkultur in der DDR und Ostdeutschland. Zu ausgewählten Terminen begleiten uns dabei spannende Gäste und kommen mit uns ins Gespräch. Am 16. Januar begrüßen wir unter dem Motto „Vom Buch zur Ausstellung” Dr. Nikolai Okunew (ZZF Potsdam), Autor des Buchs „Red Metal. Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR”, und Liza Soutschek aus dem Ausstellungsteam.
Das Angebot ist kostenfrei und die Plätze sind begrenzt.