Was ist typisch deutsch? Woran lässt sich nationale Identität festmachen? In rund 60 Bildern entdeckt Pia Malmus mit unverbrauchtem Blick historische Orte und bekannte Ereignisse neu. Die Ausbeute ihrer Reise ist keine klassische Fotoreportage. Vielmehr fügen sich ihre Motive zu einem mosaikartigen Gesamtbild. Im heutigen Deutschland können viele sehr unterschiedliche Bilder zum Thema nationale Identität nebeneinander ihren Platz finden.
Das Standbild von Goethe und Schiller in Weimar, der Palast der Republik oder das Nürnberger Reichsparteitagsgelände: Die junge Fotografin Pia Malmus zeigt Orte, Landschaften, Städte und Bauten, an denen deutsche Geschichte und Kultur sichtbar werden. Mit ihrer Fotoserie „Deutschlandreise“ begibt sie sich auf die Suche nach deutscher Identität.
„Deutschlandreise“ ist eine Ausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig und der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die Erstpräsentation fand im Haus der Geschichte Bonn vom 9. Juni 2006 bis 22. April 2007 statt. Die Präsentation im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig fand vom 11. Mai 2007 bis 17. Juni 2007 statt.
Dies ist eine Ausstellung, die Museen und kulturelle Einrichtungen ausleihen können, um sie in ihren Häusern zu zeigen. Es handelt sich um eine Foto-Ausstellung, die verpackt in kompakten Transportkisten zu sehr günstigen Konditionen ausgeliehen werden kann. Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen zu Bedingungen, Vorgehensweise und Ansprechpartnern.
Allgemein
Der Leihnehmer führt eine Eröffnungsveranstaltung durch und übersendet dem Leihgeber rechtzeitig Belegexemplare der Einladung zur Ausstellungseröffnung. Der Leihnehmer führt die Pressearbeit durch und organisiert ein Begleitprogramm zur Ausstellung. Das Haus der Geschichte stellt dafür eine Presseinformation sowie Pressefotos zur Verfügung.
Eröffnungsveranstaltung
Nach terminlicher Rücksprache kann ein Vertreter des Hauses der Geschichte angefragt werden. Die Fahrtkosten und ggf. die Kosten für die Unterkunft sind vom Leihnehmer zu übernehmen.
Bilder von Stadtansichten, Denkmälern, Landschaften, historischen Orten und Bauten - die Fotografin Pia Malmus ist mit ihrer Fotoserie "Deutschlandreise" auf der Suche nach deutscher Identität in Vergangenheit und Gegenwart. Ob Reichstagsgebäude oder deutsches Eck in Koblenz, ob Hermannsdenkmal, die Skyline von Frankfurt am Main oder Goethe und Schiller in Weimar - die junge Fotografin Pia Malmus sucht mit ihrer Kamera Orte und Menschen in Deutschland auf, die eines miteinander verbindet: Sie alle tragen Spuren der Suche nach der eigenen Identität.
Auf ihrer Reise quer durch Deutschland dokumentiert Pia Malmus Ereignisse, Denkmäler, Städte, Land und Leute. Sie sammelt Spuren einer "gegenwärtigen Vergangenheit" und stellt an sie die Frage nach den Wurzeln heutiger deutscher Identität. So entstehen Fotos von Orten und Begebenheiten, denen "die deutsche Geschichte ihren Stempel" aufgedrückt hat, wie die Fotografin sagt. Ihre zentrale Frage: Wie treten nationale Identität und symbolische Orte mit ihrer Gemeinschaft stiftenden Sinngebung als sichtbare, reale Zeugnisse in Erscheinung?
Die fotografische Ausbeute ihrer Reise ist kein Katalog deutscher Nationalsymbole oder typisch deutscher Orte. Vielmehr setzen sich die Motive der Fotografin zu einer subtilen Zusammenschau von Befindlichkeiten zusammen, die als "typisch deutsch" gelten. Was die Serie von Pia Malmus dabei auszeichnet, ist der unverbrauchte Blick, mit dem sie historische Orte und bekannte Ereignisse neu entdeckt.
Wenn Malmus etwa das Hermannsdenkmal bei Detmold ablichtet, so positioniert sie das kraftstrotzende Standbild des germanischen Kriegers mit seinem überdimensionalen Sockel nicht in die Bildmitte. Vielmehr "köpft" ihr Foto den Cheruskerfürsten, indem das Bildmotiv vom Bildrand her überschnitten wird. Ein anderes Beispiel für den ungewöhnlichen Blickwinkel der Fotografin ist ihr Foto von der Skyline der Frankfurter City: Ein Schrottplatz im Vordergrund der Aufnahme konterkariert den Blick auf die Optimismus, Reichtum und Zukunft versprechenden Bankenhochhäuser der wohlbekannten Stadtsilhouette.
Die Serie enthält aber auch Fotos, deren Aussage durch einen bestechenden formalen Bildaufbau auf die Spitze getrieben wird. So fotografiert Malmus das auf dem Alexanderplatz stehende Denkmal von Karl Marx und Friedrich Engels von hinten - sozusagen rücklings - und trennt die Figuren optisch voneinander durch den Fernsehturm, der sich weit in den nebelig weißen Himmel ragend zwischen die beiden Gestalten drängt.
Der Titel der Serie - "Deutschlandreise. Auf der Suche nach deutscher Identität" - ist Programm und greift ein Thema auf, dem sich die großen Fotografen der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts - zum Beispiel August Sander - widmeten. Auch die später entstandenen Serien "Deutsche" und "Deutsche Gesellschaft" von Stefan Moses oder René Burris "Die Deutschen" dokumentieren ein Land und seine Lebensformen. Die "junge" frische fotografische Position von Pia Malmus verleiht der Frage nach deutscher Identität aber eine ganz eigene Aktualität. Mal frech, mal unbestechlich, mal mit einer fast aufdringlichen Nüchternheit zieht die Fotoserie "Deutschlandreise" von Pia Malmus ein Fazit: Im heutigen Deutschland haben viele, sehr unterschiedliche Bilder zum Thema nationale Identität nebeneinander Platz.
"Deutschlandreise. Fotografien von Pia Malmus" ist eine Ausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig und der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die Erstpräsentation fand im Haus der Geschichte Bonn vom 9. Juni 2006 bis 22. April 2007 statt. Die Präsentation im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig fand vom 11. Mai 2007 bis 17. Juni 2007 statt.