Anfang der 1950er Jahre sorgt nackte Haut im Film noch für Empörung, heute erreichen die Darstellungen sadomasochistischer Praktiken in der Roman-Trilogie „50 Shades of Grey“ Millionenauflagen. Die Leih-Ausstellung „Schamlos? Sexualmoral im Wandel“ geht diesem Phänomen nach. Sie beleuchtet die tiefgreifenden Veränderungen von Sexualmoral und Geschlechterbeziehungen in Deutschland seit 1945. Dabei berücksichtigt die Ausstellung auch die unterschiedlichen Lebensbedingungen und -erfahrungen im geteilten Deutschland.
Gezeigt werden unter anderem politische Plakate über den Kampf um Frauenrechte bis hin zur umstrittenen "Regenbogenfamilie" homosexueller Paare. Zeitschriften von der „Brigitte“ bis zur „Bravo“ liefern Frauen Haushalts- und Beziehungstipps und klären die Jugend auf. Zensierte LP-Covers von Roxy Music oder den Rolling Stones mit echtem Reißverschluss werden zum Manifest einer ganzen Bewegung. Eine lila Latzhose steht als Sinnbild der politischen Emanzipation. Und die erste Antibaby-Pille versinnbildlicht die revolutionierte Selbstbestimmung der Frau zwischen Mutterdasein und Lust.
Eine Befragungstafel zum Thema „Wer hat Sie aufgeklärt?“ wendet sich direkt an die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung.
Die Erstpräsentation der Ausstellung fand im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig der Stiftung Haus der Geschichte von November 2014 bis April 2015 statt, anschließend war sie als Wechselausstellung im Haus der Geschichte in Bonn von Mai 2015 bis Februar 2016 zu sehen.
Dies ist eine Ausstellung, die Museen und kulturelle Einrichtungen ausleihen können, um sie in ihren Häusern zu zeigen. Sie besteht aus 90 gerahmten Objekten und Medien und kann in kompakten Transportkisten zu sehr günstigen Konditionen ausgeliehen werden. Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen zu Bedingungen, Vorgehensweise und Ansprechpartnern.
Gliederung der Ausstellung
I. Wandel der Rollenbilder
II. Von der Pflicht zur Lust
III. Ausgrenzungen und Akzeptanz
IV. Sexualaufklärung im Umbruch
V. Reizthema Prostitution
VI. Gute Geschäfte
Umfang der Leih-Ausstellung
Allgemein
Der Leihnehmer führt eine Eröffnungsveranstaltung durch und übersendet dem Leihgeber rechtzeitig Belegexemplare der Einladung zur Ausstellungseröffnung. Der Leihnehmer führt die Pressearbeit durch und organisiert ein Begleitprogramm zur Ausstellung. Das Haus der Geschichte stellt dafür eine Presseinformation sowie Pressefotos zur Verfügung
Plakat und Einladungskarte
Das Haus der Geschichte stellt dem Leihnehmer pauschal 50 Plakate und 300 Einladungskarten mit dem Ausstellungsmotiv ohne individuellen Eindruck zur Verfügung. Dieser kann auf Wunsch und auf Kosten des Leihnehmers in Absprache mit dem Haus der Geschichte eingedruckt werden. Zusätzliche Kontingente können zum Herstellungspreis abgenommen werden.
Eröffnungsveranstaltung
Nach terminlicher Rücksprache kann ein Vertreter des Hauses der Geschichte angefragt werden. Die Fahrtkosten und ggf. die Kosten für die Unterkunft sind vom Leihnehmer zu übernehmen.
Eine Veröffentlichung der Fotos ist nur in Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Ausstellung und unter Angabe des Copyright-Hinweises zulässig.
Zeitschrift DER SPIEGEL 5/2014, "Der Papst und der verdammte Sex"
© DER SPIEGEL 5/2014; http://www.spiegel.de/spiegel
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Filmplakat "Oswalt Kolle. Das Wunder der Liebe, 2. Teil"
© Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
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Spiel "Durch den Dschungel der Verhütung und Sexualität"
© Stiftung Haus der Geschichte
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Filmplakat "Zur Sache Schätzchen. Ein Film, der schnell zur Sache kommt"
© Stiftung Haus der Geschichte
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Das Miteinander der Geschlechter hat sich in den vergangenen sieben Jahrzehnten tiefgreifend und nachhaltig verändert. Alte Leitbilder gehen über Bord – in der Bundesrepublik ebenso wie in der DDR. In Bezug auf Sexualität und Partnerschaft scheint heute alles möglich. Aber macht uns das wirklich frei? Als Leih-Ausstellung der Stiftung Haus der Geschichte beleuchtet „Schamlos? Sexualmoral im Wandel“ die tiefgreifenden Veränderungen von Sexualmoral und Geschlechterbeziehungen in Deutschland seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Dabei berücksichtigt sie die unterschiedlichen Lebensbedingungen und -erfahrungen im geteilten Deutschland.
Partnerschaft und Sexualität gehören zum Intimsten des Menschen. Gleichzeitig unterliegen sie gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen und sind oft Gegenstand öffentlicher Debatten. Gegliedert in sechs Bereiche behandelt die Ausstellung „Schamlos? Sexualmoral im Wandel“ die Kontroverse um Sexualität und Geschlechterbeziehungen zwischen Liberalisierung, Werteverfall und Pluralisierung.
Sexualität fand in Deutschland lange hinter verschlossenen Türen statt, bis die 1960er Jahre eine Welle der Hemmungslosigkeit auslösten. Journalist und Filmemacher Oswalt Kolle sowie Erotik-Unternehmerin Beate Uhse wurden zu Wegweisern dieser „Sexwelle“: Peepshows, Pornokinos und Nachtclubs vermarkteten Erotik nun in aller Öffentlichkeit.
Heute ist nackte Haut auf der Straße oder in den Medien selten noch Sensation oder Provokation. Was die Gesellschaft jedoch immer noch spaltet, sind Themen wie die Gleichberechtigung Homosexueller. Der Streit um die „Regenbogenfamilie“ führt die Aktualität des Themas deutlich vor Augen.
Die Ausstellung „Schamlos? Sexualmoral im Wandel“ besteht aus Plakaten, Zeitschriften, Fotografien sowie einigen dreidimensionalen Objekten. Eine lila Latzhose ist Sinnbild der politischen Emanzipation. Zensierte LP-Covers von Roxy Music und den Rolling Stones werden zum Manifest einer ganzen Bewegung. Zeitschriften wie die „Bravo“, Spiele zu Verhütung und Sexualität oder ein Filmplakat des Regisseurs Oswalt Kolle stehen für eine neue Aufklärungswelle Ende der 1960er Jahre. Für eine aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten sorgen interaktive Elemente, beispielsweise eine Befragungstafel zum Thema „Wer hat Sie aufgeklärt?“.
„Schamlos? Sexualmoral im Wandel“ ist eine Ausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die Erstpräsentation fand im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig von November 2014 bis April 2015 statt. Anschließend wurde die Ausstellung im Haus der Geschichte Bonn von Mai 2015 bis Februar 2016 gezeigt.