Es ist Anfang der 1990er Jahre in Ostdeutschland, die Phase der großen Veränderungen nach dem Fall der Mauer. Der 30-jährige Ost-Berliner Fotograf Jürgen Hohmuth dokumentiert diese Umbruchszeit. Er bereist Dörfer und Städte und fotografiert die erlangten Freiheiten, die neuen Konsummöglichkeiten, aber auch den Stillstand in vielen Betrieben.
Ein Kind auf dem Fahrrad, junge Männer in einem verbeulten Auto, Schriftzüge an Hausfassaden: Augenblicke, wie sie uns fast immer und überall begegnen können. Diese gewöhnlichen Szenen lassen die Zeiten tiefgreifender Umbrüche nur erahnen. Mit seiner Kamera blickt Jürgen Hohmuth auf die Spuren des Wandels im Spiegel des Alltäglichen. Er hält die fundamentalen Veränderungen im öffentlichen Leben, der Arbeitswelt und des Familienlebens mit seiner Kamera fest.
Ob in Angermünde, Berlin, Halle-Neustadt oder Leipzig: Sein Werk vermittelt ein tiefes Gespür für die Alltagsstimmung in Ostdeutschland und gleicht einem kollektiven Fotoalbum. Es konfrontiert uns auch heute noch mit der Frage: Gibt es Normalität in Zeiten radikaler Veränderung?
Diese Fotografien von Jürgen Hohmuth werden erstmalig in einer Ausstellung präsentiert. Ergänzt werden die Bilder durch eine Audiospur mit den Erinnerungen an die Umbruchszeit von ostdeutschen Schriftstellerinnen und Schriftstellern, darunter Peter Richter, Kathrin Schmidt und Ingo Schulze. Die Audiospur kann per Smartphone im hauseigenen W-LAN abgerufen werden. Bringen Sie gerne Ihre eigenen Kopfhörer mit.
Unsere Fotoausstellung können Sie digital als Gruppe besuchen. Buchen Sie dazu einen Termin über den Besucherdienst. Nach Terminabsprache erhalten Sie von uns einen Einwahllink zur Veranstaltung.