Anton Ackermann 1905 - 1973

Anton Ackermann gehörte bis 1953 zum inneren Führungszirkel der SED. Als Funktionär der KPD war er zunächst an der Bildung der SED, dann am Aufbau des SED-Regimes in der DDR beteiligt.

  • 1905

    25. Dezember: Anton Ackermann wird unter dem bürgerlichen Namen Eugen Hanisch in Thalheim in Sachsen geboren. Sein Vater arbeitet als Strumpfwirker und Heimarbeiter.

  • 1912-1920

    Ackermann besucht die Volksschule.

  • 1919

    Er tritt der kommunistischen Freien Sozialistischen Jugend (FSJ) bei.

  • 1920

    Ackermann tritt dem Deutschen Textilarbeiterverband und dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) bei.

  • 1920-1921

    Hilfsarbeiter in Thalheim

  • 1920-1923

    Ackermann besucht die Fortbildungsschule in Thalheim.

  • 1920-1928

    Auf örtlicher und regionaler Ebene ist Ackermann Funktionär des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands, des Textilarbeiterverbandes und des Roten Frontkämpferbundes.

  • 1921-1928

    In Thalheim arbeitet Ackermann als Strumpfwirker.

  • 1926

    Ackermann tritt in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein und ist Leiter des Bezirks Erzgebirge (Vogtland) sowie Abgeordneter im Thalheimer Stadtparlament.

  • 1929-1933

    Besuch der Internationalen Lenin-Schule in Moskau; ab 1931 ist Ackermann dort als Aspirant (wissenschaftliche Nachwuchskraft) und Lektor beschäftigt.

    Zeitweise ist er in der Deutschland-Abteilung des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationalen als Mitarbeiter von Fritz Heckert, Wilhelm Florin und Wilhelm Pieck tätig.

  • 1930

    Ackermann tritt in die Kommunistische Partei der Sowjetunion (Bolschewiki) ein.

  • 1933-1935

    Im März 1933 Rückkehr nach Deutschland.

    Bis September arbeitet Ackermann zunächst als Sekretär des Parteivorsitzenden John Schehr, dann als Agitpropleiter für die illegale Landesleitung der KPD.

    Von Oktober 1933 bis Juli 1935 ist er Politischer Leiter der illegalen KPD-Bezirksleitung Berlin.

  • 1935

    Oktober: Auf der als "Brüsseler Konferenz" getarnten Parteikonferenz der KPD in Moskau wird Ackermann Mitglied des Zentralkomitees und Kandidat des Politbüros.

  • 1935-1937

    In Prag ist Ackermann Mitglied der Exilorganisation der KPD.

  • 1937-1940

    Mitglied der Exilorganisation der KPD in Paris.

    Zeitweise leitet Ackermann die Politschulen der Internationalen Brigaden in Benicàssim in Spanien und Draveil in Frankreich.

    Er ist außerdem verantwortlich für drei Exil-Zeitungen.

  • 1940-1945

    Ackermann befindet sich im Exil in Moskau.

    Ab 1941 arbeitet er als Redakteur der Zeitung „Das freie Wort“ in Moskau, ab 1943 als Chefredakteur des Senders „Freies Deutschland“ des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD).

    1944/1945 arbeitet er an Programmen für die Nachkriegszeit.

    In dieser Zeit heiratet er die KPD-Politikerin Elli Schmidt, späteres Mitglied des SED-Zentralkomitees und Vorsitzende des Deutschen Frauenbundes.

  • 1945

    Ackermann erhält den sowjetischen "Orden des Roten Sterns" verliehen.

    Mai: Ackermann kehrt als Leiter der KPD-Initiativgruppe für Sachsen nach Deutschland zurück.

    Seine Frau und er unterzeichnen den Gründungsaufruf der KPD am 11. Juni 1945.

    Er ist Mitglied des Sekretariats der KPD. Außerdem ist er Mitglied der Studienkomission des Einheitsausschusses der SPD und KPD und somit unmittelbar am Zusammenschluss der beiden Parteien zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) beteiligt.

  • 1946

    Februar: Ackermann veröffentlicht den Aufsatz "Gibt es einen besonderen deutschen Weg zum Sozialismus?", den er im September 1948 widerruft.

    April: Auf dem Vereinigungsparteitag von SPD und KPD zur SED wird Ackermann in den Parteivorstand und das Zentralsekretariat der SED gewählt. Er verfasst die "Grundsätze und Ziele der SED".

  • 1946-1950

    Als Abgeordneter der SED sitzt Ackermann im Sächsischen Landtag.

  • 1949 - 1953

    Ackermann ist Kandidat des SED-Politbüros, Staatssekretär im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und Direktor des Marx-Engels-Lenin-Stalin-Instituts.

  • 1950-1954

    Ackermann sitzt für die SED in der Volkskammer.

  • August 1951-November 1952

    Ackermann leitet das Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung, die Vorgängereinrichtung der Hauptabteilung Aufklärung des Ministeriums für Staatssicherheit.

  • 1953

    Januar: Nach dem Sturz des bisherigen Außenminister Georg Dertinger übernimmt Ackermann "bis auf weiteres“ die Geschäftsführung des Außenministeriums.

    Juli: Wegen der Verbindungen zur "parteifeindlichen Fraktion“ Rudolf Herrnstedt und Wilhelm Zaisser werden er und seine Frau Elli Schmidt aus dem Politbüro ausgeschlossen.

    Oktober: Ackermann wird von seinen Tätigkeiten im Außenministerium enthoben.

  • 1954

    Januar: Ausschluss aus dem Zentralkomitee der SED und "strenge Rüge". Am 29. Juli 1956 rehabilitiert das SED-Regime Ackermann.

  • 1954-1958

    Ackermann ist Leiter der Hauptverwaltung Film im Ministerium für Kultur.

  • 1958-1961

    Zunächst Abteilungsleiter, dann ab 1960 stellvertretender Vorsitzender der Staatlichen Planungskommission für Bildung und Kultur

  • 1961

    Ackermann erkrankt an Krebs.

  • 1962

    Juni: Ackermann wird aller seiner Funktionen entbunden.

  • 1965

    Mai: Ackermann erhält den Vaterländischen Verdienstorden.

  • 1973

    4. Mai: Anton Ackermann begeht auf Grund seiner unheilbaren Krankheit in Ost-Berlin Selbstmord.

 

(mw/ipo) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 15.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Behr, Friedrich/Pollentzke, Isabelle/Würz, Markus: Biografie Anton Ackermann, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/anton-ackermann.html
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