Hans Speidel 1897 - 1984

  • 1897

    28. Oktober: Hans Speidel wird in Metzingen als Sohn eines promovierten Oberforstrats und außerordentlichen Professors geboren.

  • 1914-1918

    Nach dem Abitur meldet er sich freiwillig zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg.

  • ab 1921

    Als Offizier wird Speidel in die Reichswehr übernommen.

    Neben dem Dienst studiert er Volkswirtschaft und Geschichte an den Universitäten Berlin und Tübingen sowie an der TH Stuttgart.

  • 1925

    Promotion zum Dr. phil.

  • 1930-1933

    Speidel absolviert eine Generalstabsausbildung.

  • 1933-1935

    Der fließend französisch sprechende Speidel wird Gehilfe des deutschen Militärattachés in Paris.

  • 1936

    Speidel erhält ein Truppenkommando als Bataillonskommandeur und wechselt Ende des Jahres als Leiter der Abteilung "Fremde Heere West" zum Generalstab des Heeres in Berlin.

  • 1937

    Er begleitet den Generalstabschef des Heeres Ludwig Beck nach Paris und wird anschließend 1. Generalstabsoffizier in Mannheim.

  • 1939

    Speidels Division wird am Westwall eingesetzt.

  • 1940

    Teilnahme am Frankreichfeldzug.

    Juni: Chef des Stabes des Militärbefehlshabers in Paris.

    1. August: Stabschef des Militärbefehlshabers in Frankreich.

  • 1941

    1. Februar: Beförderung zum Oberst.

  • 1942

    März: Ernennung zum Chef des Generalstabes des V. Armeekorps an der Ostfront.

  • 1943

    In der Winterkrise wird Speidel als Generalmajor zeitweilig zur 8. italienischen Armee kommandiert. Dann wird er Chef des Stabes bei der Heeresgruppe Süd.

  • 1944

    April: Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B und damit enger Mitarbeiter Erwin Rommels. In dieser Position versucht er, Rommel für die Pläne des militärischen Widerstands zu gewinnen.

    Juni: Nach der schweren Verwundung Rommels versucht Speidel vergeblich dessen Nachfolger Generalfeldmarschall Hans-Günther von Kluge (1882-1944) während der kritischen Stunden des 20. Juli zum Anschluss an die Widerstandsgruppe zu bewegen.

    7. September: Nach Kluges Selbstmord wird Speidel inhaftiert, aber noch nicht abgeurteilt.

  • 1945

    Nach Kriegsende wird er von französischen Truppen aus der an den Bodensee verlagerten Wehrmachtshaftanstalt Küstrin befreit.

    Nach Entlassung aus alliiertem Gewahrsam widmet sich Speidel wieder historischen und philosophischen Studien.

  • 1949

    Lehrbeauftragter an der Universität Tübingen. Veröffentlichung der militärwissenschaftlichen Studie "Invasion 1944. Ein Beitrag zu Rommels und des Reiches Schicksal", das - vielfach übersetzt - lange das Bild Rommels in der zeitgeschichtlichen Betrachtung prägt.

  • 1950

    Militärischer Berater Bundeskanzler Adenauers.

  • 1951

    Januar: Zusammen mit Adolf Heusinger wird Speidel als Sachverständiger in das Amt Blank, dem späteren Verteidigungsministerium, berufen.

  • 1951-1954

    Chefdelegierter bei der Konferenz zur Bildung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) .

  • 1954/55

    Nach Scheitern des EVG-Pojekts vertritt Speidel die Bundesrepublik bei den Verhandlungen über den Eintritt in die NATO.

  • 1955

    12. November: Speidel erhält zusammen mit Heusinger die Bestallungsurkunde als Generalleutnant der Bundeswehr.

    22. November: Ernennung zum Chef der Abteilung Gesamtstreitkräfte im Bundeverteidigungsministerium.

    Speidel gibt den kommentierten Nachlass seines engen Freundes und Weggefährten Ludwig Beck heraus.

  • 1957-1963

    Als General der Bundeswehr wird er zum Oberbefehlshaber der alliierten Landstreitkräfte in Mitteleuropa mit Sitz in Fontainebleau/Frankreich ernannt.

    Speidel sorgt für die reibungslose Eingliederung der deutschen Bundeswehr in die NATO.

    Als strikter Befürworter der NATO-Vorwärtsstrategie findet er in General de Gaulle einen unversöhnlichen politischen Gegner. Auf dessen Druck wird Speidel Anfang September 1963 bei der NATO abgelöst.

  • 1964

    Speidel zieht sich in den Ruhestand zurück.

    Oktober: Ernennung zum Präsidenten der Stiftung Wissenschaft und Politik.

  • 1971

    Auszeichnung mit dem Titel eines Professor h.c.

  • 1972

    Speidel wird Ehrenbürger seiner Heimatstadt Metzingen.

  • 1977

    Veröffentlichung seiner Memoiren unter dem Titel "Aus unserer Zeit".

  • 1984

    28. November: Hans Speidel stirbt in Bad Honnef. Er wird auf dem Stuttgarter Pragfriedhof beigesetzt.

 

(db/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 19.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Blume, Dorlis/Zündorf, Irmgard: Biografie Hans Speidel, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/hans-speidel.html
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