- 1897
28. Oktober: Hans Speidel wird in Metzingen als Sohn eines promovierten Oberforstrats und außerordentlichen Professors geboren.
- 1914-1918
Nach dem Abitur meldet er sich freiwillig zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg.
- ab 1921
Als Offizier wird Speidel in die Reichswehr übernommen.
Neben dem Dienst studiert er Volkswirtschaft und Geschichte an den Universitäten Berlin und Tübingen sowie an der TH Stuttgart.
- 1925
Promotion zum Dr. phil.
- 1930-1933
Speidel absolviert eine Generalstabsausbildung.
- 1933-1935
Der fließend französisch sprechende Speidel wird Gehilfe des deutschen Militärattachés in Paris.
- 1936
Speidel erhält ein Truppenkommando als Bataillonskommandeur und wechselt Ende des Jahres als Leiter der Abteilung "Fremde Heere West" zum Generalstab des Heeres in Berlin.
- 1937
Er begleitet den Generalstabschef des Heeres Ludwig Beck nach Paris und wird anschließend 1. Generalstabsoffizier in Mannheim.
- 1939
Speidels Division wird am Westwall eingesetzt.
- 1940
Teilnahme am Frankreichfeldzug.
Juni: Chef des Stabes des Militärbefehlshabers in Paris.
1. August: Stabschef des Militärbefehlshabers in Frankreich.
- 1941
1. Februar: Beförderung zum Oberst.
- 1942
März: Ernennung zum Chef des Generalstabes des V. Armeekorps an der Ostfront.
- 1943
In der Winterkrise wird Speidel als Generalmajor zeitweilig zur 8. italienischen Armee kommandiert. Dann wird er Chef des Stabes bei der Heeresgruppe Süd.
- 1944
April: Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B und damit enger Mitarbeiter Erwin Rommels. In dieser Position versucht er, Rommel für die Pläne des militärischen Widerstands zu gewinnen.
Juni: Nach der schweren Verwundung Rommels versucht Speidel vergeblich dessen Nachfolger Generalfeldmarschall Hans-Günther von Kluge (1882-1944) während der kritischen Stunden des 20. Juli zum Anschluss an die Widerstandsgruppe zu bewegen.
7. September: Nach Kluges Selbstmord wird Speidel inhaftiert, aber noch nicht abgeurteilt.
- 1945
Nach Kriegsende wird er von französischen Truppen aus der an den Bodensee verlagerten Wehrmachtshaftanstalt Küstrin befreit.
Nach Entlassung aus alliiertem Gewahrsam widmet sich Speidel wieder historischen und philosophischen Studien.
- 1949
Lehrbeauftragter an der Universität Tübingen. Veröffentlichung der militärwissenschaftlichen Studie "Invasion 1944. Ein Beitrag zu Rommels und des Reiches Schicksal", das - vielfach übersetzt - lange das Bild Rommels in der zeitgeschichtlichen Betrachtung prägt.
- 1950
Militärischer Berater Bundeskanzler Adenauers.
- 1951
Januar: Zusammen mit Adolf Heusinger wird Speidel als Sachverständiger in das Amt Blank, dem späteren Verteidigungsministerium, berufen.
- 1951-1954
Chefdelegierter bei der Konferenz zur Bildung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) .
- 1954/55
Nach Scheitern des EVG-Pojekts vertritt Speidel die Bundesrepublik bei den Verhandlungen über den Eintritt in die NATO.
- 1955
12. November: Speidel erhält zusammen mit Heusinger die Bestallungsurkunde als Generalleutnant der Bundeswehr.
22. November: Ernennung zum Chef der Abteilung Gesamtstreitkräfte im Bundeverteidigungsministerium.
Speidel gibt den kommentierten Nachlass seines engen Freundes und Weggefährten Ludwig Beck heraus.
- 1957-1963
Als General der Bundeswehr wird er zum Oberbefehlshaber der alliierten Landstreitkräfte in Mitteleuropa mit Sitz in Fontainebleau/Frankreich ernannt.
Speidel sorgt für die reibungslose Eingliederung der deutschen Bundeswehr in die NATO.
Als strikter Befürworter der NATO-Vorwärtsstrategie findet er in General de Gaulle einen unversöhnlichen politischen Gegner. Auf dessen Druck wird Speidel Anfang September 1963 bei der NATO abgelöst.
- 1964
Speidel zieht sich in den Ruhestand zurück.
Oktober: Ernennung zum Präsidenten der Stiftung Wissenschaft und Politik.
- 1971
Auszeichnung mit dem Titel eines Professor h.c.
- 1972
Speidel wird Ehrenbürger seiner Heimatstadt Metzingen.
- 1977
Veröffentlichung seiner Memoiren unter dem Titel "Aus unserer Zeit".
- 1984
28. November: Hans Speidel stirbt in Bad Honnef. Er wird auf dem Stuttgarter Pragfriedhof beigesetzt.
(db/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 19.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Blume, Dorlis/Zündorf, Irmgard: Biografie Hans Speidel, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/hans-speidel.html
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