- 1886
29. Juni: Robert Schuman wird in Clausen/Luxemburg als Sohn eines aus Lothringen stammenden Vaters und einer luxemburgischen Mutter geboren. Schuman wächst zweisprachig auf und wird von der französischen und der deutschen Kultur und Religiosität gleichermaßen geprägt.
- 1904-1910
Studium der Rechtswissenschaften in Bonn, München, Berlin und Straßburg, Abschluss mit der Promotion zum Dr. jur. in Straßburg.
- 1912
Eröffnung einer Anwaltskanzlei in Metz.
- 1913
Organisationsleiter des 60. Deutschen Katholikentages in Metz.
- 1914
Kriegsdienst im deutschen Heer als Ersatzreservist.
- 1918
Nach der Abtrennung Elsass-Lothringens wird Schuman französischer Staatsbürger.
- 1919
Beitritt zur "Union Républicane Lorraine" (URL).
- 1919-1940
Mitglied der Nationalversammlung als Vertreter des Departement Mosel. Schuman setzt sich für die Eigenständigkeit Elsass-Lothringens auf religiösem und sprachlichem Gebiet ein, ohne eine ausgeprägt autonomistische Haltung einzunehmen.
- 1919/20
Beitritt zur "Entente Républicaine Démocratique" (ERD).
- 1929-1936
Präsident der Elsass-Lothringen-Kommission.
- 1932
Wechsel von der ERD zur "Parti Démocratique Populaire" (PDP).
- 1940
März: Ernennung zum Unterstaatssekretär für Flüchtlingsfragen in der Regierung Reynaud.
Juni: Austritt aus der Vichy-Regierung.
- 1940-1942
Nach Verhaftung durch die Gestapo Gefängnishaft in Metz und Sonderhaft in Neustadt/Pfalz.
- 1942-1945
Nachdem ihm 1942 die Flucht nach Frankreich gelingt, hält er sich im Untergrund auf und knüpft Kontakte zur Widerstandsbewegung.
- 1945-1963
Mitglied der Nationalversammlung für die neugegründete republikanische Volksbewegung "Mouvement de Rassemblement Populaire" (MRP).
- 1946/47
Juni - Januar: Finanzminister in den Regierungen Bidault und Ramadier.
- 1947/48
November - Juli: Ministerpräsident Frankreichs.
- 1948-1953
- 1949
13. Juli: Schuman wird Ehrenbürger von Luxemburg.
- 1950
Januar: Schuman tritt in Reden vor Studenten in Mainz und Berlin in deutscher Sprache für eine weitgehende deutsch-französische Annäherung ein.
9. Mai: Schuman stellt den Plan einer westeuropäischen Montanunion vor, den sogenannten Schuman-Plan, der auf Vorschlägen seines Mitarbeiters Jean Monnet basiert.
- 1951
18. April: Die Außenminister der Beneluxstaaten, Frankreichs, Italiens und der Bundesrepublik unterzeichnen in Paris den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) (Montanunion). Der Vertrag tritt am 23. Juli 1952 in Kraft.
Als Außenminister treibt Schuman auch die Gründung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft voran und unterstützt die gleichberechtigte Behandlung der Bundesrepublik innerhalb der westeuropäischen Staatengemeinschaft, die mit dem sogenannten Deutschlandvertrag sanktioniert wird.
- 1952
Schumans Außenpolitik wird vor allem von gaullistischer Seite heftig angegriffen, hauptsächlicher Anlass dafür ist seine kompromissbereite Haltung in der Saarfrage.
Als am 22. Dezember das Kabinett Pinay zurücktritt, verzichtet auch Schuman auf sein Amt.
Schuman setzt sich weiterhin für die Bildung einer auch politischen Europäischen Gemeinschaft ein.
- 1955
Juni: Schuman wird zum Präsidenten der Europäischen Bewegung gewählt.
- 1955/56
Justizminister in der Regierung Faure.
- 1958
März: Schuman wird einstimmig zum ersten Präsidenten des Europäischen Parlaments in Straßburg gewählt und im Januar 1959 in diesem Amt bestätigt.
Mai: Auszeichnung mit dem Karlspreis der Stadt Aachen.
- 1960
März: Schuman tritt vom Amt des Präsidenten des Europäischen Parlaments zurück und wird Ehrenpräsident.
- 1961
Auf einem Spaziergang erleidet Schuman einen Schlaganfall von dem er sich nicht wieder ganz erholt.
- 1963
4. September: Robert Schuman stirbt in Chazelles bei Metz.
(db/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 04.03.2016
Text: CC BY NC SA 4.0
Empfohlene Zitierweise:
Blume, Dorlis/Zündorf, Irmgard: Biografie Robert Schuman, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/robert-schuman.html
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