Theodor Blank 1905 - 1972

Theodor Blank ist ein deutscher CDU-Politiker, der sich in den 1950er Jahren vor allem für die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland einsetzt. Blank ist von 1950 bis 1955 Leiter der „Dienststelle Blank“, der Vorgängerinstitution des Verteidigungsministeriums. Er wird 1955 erster Bundesminister für Verteidigung im Kabinett Adenauers. Von 1957 bis 1965 ist Blank Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.

  • 1905

    19. September: Theodor Blank wird in Elz an der Lahn als Sohn einer kinderreichen katholischen Schreinerfamilie geboren. Nach der Volksschule und Fachschule erlernt er das Handwerk eines Modelltischlers.

  • 1930-1933

    Verbandssekretär des Zentralverbandes christlicher Fabrik- und Transportarbeiter für das nördliche und nordwestliche Ruhrgebiet.

  • 1933

    Nach seiner Entlassung als Verbandssekretär holt er das Abitur nach.

  • 1936-1939

    Zweijähriges Studium der Mathematik und Physik in Münster, anschließend Studium des Ingenieurwesens in Hannover.

  • 1939-1945

    Einberufung zur Wehrmacht. Kehrt 1945 als Oberleutnant aus der Gefangenschaft zurück.

  • 1945

    Mitbegründer der Christlich Demokratischen Union (CDU) in Westfalen. Stadtverordneter in Dortmund.

  • 1946

    Mitglied des Landtages und des Zonenbeirats. Gleichzeitig nimmt er seine Arbeit in der Gewerkschaftsbewegung wieder auf und setzt sich für den Aufbau einer Einheitsgewerkschaft ein.

  • 1947

    Mitglied im Frankfurter Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes.

  • 1948-1950

    3. Vorsitzender der IG Bergbau. Als Sprecher der Arbeitnehmer im Frankfurter Wirtschaftsrat setzt er sich entscheidend für die von Ludwig Erhard vertretene Wirtschaftspolitik ein.

  • 1949-1972

    Mitglied des Bundestages.

  • 1950-1955

    "Bundesbeauftragter der Bundesregierung für alle Fragen, die mit der Verstärkung der alliierten Besatzungstruppen zusammenhängen". Einrichtung der sogenannten Dienststelle Blank, die sich der Frage der Wiederbewaffnung und dem Aufbau einer Bundeswehr widmet.

  • 1950

    Vorstand der IG Bergbau.

  • 1955

    6. Juni: Ernennung zum Bundesverteidigungsminister.

  • 1956

    Aufnahme in den Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

    Sein Wehrprogramm bleibt umstritten und so wird er bereits im Oktober 1956 durch seinen Gegenspieler Franz Josef Strauß ersetzt.

  • 1957

    Blank erarbeitet den Gesetzesentwurf zur Privatisierung des Volkswagenwerkes.

  • 1957-1965

    Bundesminister für Arbeit und Soziales. Während seiner gesamten Amtszeit versucht er, die Sozialreform mit Hilfe eines sogenannten Sozialpaketes durchzusetzen, von dem allerdings wenig verwirklicht wird. In Fragen der Kriegsopferversorgung stößt er immer wieder auf Widerstand seitens der Kriegsopferverbände. Ebenso umstritten bei Ärzten und Politikern sind seine Bemühungen um eine Reform der Krankenversicherung. Obwohl aufgrund dieser Rückschläge häufig als "Minister ohne fortune" bezeichnet, werden in seiner Amtszeit die Altersrenten um insgesamt 70 Prozent erhöht und das 312 - D-Mark-Gesetz zur Vermögensbildung der Arbeitnehmer beschlossen.

  • 1965

    Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

  • 1972

    Im April legt er aus gesundheitlichen Gründen sein Abgeordnetenmandat nieder.

    14. Mai: Theodor Blank stirbt in Bonn.

 

(db/iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 28.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Blume, Dorlis/Zündorf, Irmgard: Biografie Theodor Blank, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/theodor-blank.html
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