Wolfgang Ullmann 1929 - 2004

  • 1929

    18. August: Wolfgang Ullmann wird als Sohn eines Verwaltungssekretärs in Bad Gottleuba bei Dresden geboren.

  • 1948-1954

    Studium der evangelischen Theologie und Philosophie an der Kirchlichen Hochschule in West-Berlin und ab 1950 in Göttingen.

  • 1952

    Ullmann weigert sich trotz eines Rufes seiner Landeskirche vorerst in die DDR zurückzukehren.

  • 1954

    Rückkehr in die DDR nachdem er seine Studien mit der Promotion zum Dr. theol. abgeschlossen hat.

    Übernahme der Landgemeinde Colmnitz bei Freiberg/Sachsen, zuerst als Vikar und später als Pfarrer.

  • ab 1963

    Dozent für Kirchengeschichte am Katechetischen Oberseminar in Naumburg.

    Schwerpunkte seiner Studien liegen auf den Kirchenvätern des dritten und vierten Jahrhunderts, dem Theologen und Revolutionär Thomas Münzer und dem Philosophen Eugen Rosenstock-Huessy.

  • ab 1978

    Dozent für Kirchengeschichte, sowie Welt- und Rechtsgeschichte am Sprachenkonvikt in Ost-Berlin, der Ausbildungsstätte der Evangelischen Kirche Berlin/Brandenburg in der DDR.

    Engagement in Oppositionsbewegungen die sich unter dem Dach der evangelischen Kirche der DDR formieren.

  • ab 1987

    Mitglied des Arbeitskreises "Initiative für Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung".

  • 1989

    Engagement für die Aufklärung der Wahlfälschungen bei den DDR-Kommunalwahlen im Mai 1989.

    September: Mitglieder der Initiative Frieden und Menschenrechte, der "Initiative für Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" verfassen gemeinsam mit anderen Intellektuellen einen "Aufruf zur Einmischung in eigener Sache" und "Thesen für eine demokratische Umgestaltung in der DDR".

    Ullmann wird Mitbegründer der daraufhin entstehenden Bürgerbewegung Demokratie Jetzt.

  • 1989-1990

    Vertreter von "Demokratie Jetzt" am Zentralen Runden Tisch.

  • 1990

    Februar-April: Minister ohne Geschäftsbereich in der DDR-Übergangsregierung Modrow.

    Ullmann setzt sich besonders für die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) ein.

    März-Oktober: Abgeordneter und als Vertreter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Vizepräsident der Volkskammer der DDR.

  • 1990-1994

    Mitglied des Deutschen Bundestages für Bündnis 90/Die Grünen.

    Mitarbeiter im Innen-, Rechts- und im Verteidigungsausschuss.

    Für die Wahlen 1994 verzichtet Ullmann auf eine erneute Kandidatur.

  • 1991

    Veröffentlichung der Schrift "Demokratie - jetzt oder nie! Perspektiven der Gerechtigkeit".

  • 1991-1993

    Mitglied der Gemeinsamen Verfassungskommission des Bundes und der Länder.

    Ullmann tritt für eine Aufnahme des Rechtes auf Volksabstimmung, Volksbegehren und Volksentscheid in die Verfassung ein.

    Nach der Ablehnung seiner Forderungen verlässt er die Verfassungskommission.

  • 1994

    Wahl in das Europaparlament für die Liste der Grünen. Auszeichnung mit der Theodor-Heuss-Medaille.

  • 2004

    30. Juli: Wolfgang Ullmann stirbt während eines Urlaubs im Erzgebirge.

 

(iz) © Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Stand: 22.01.2016
Text: CC BY NC SA 4.0

Empfohlene Zitierweise:
Zündorf, Irmgard: Biografie Wolfgang Ullmann, in: LeMO-Biografien, Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: http://www.hdg.de/lemo/biografie/wolfgang-ullmann.html
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