"Heavy Metal in der DDR"
Ausstellung im Museum in der Kulturbrauerei eröffnet

Im Beisein von Kulturstaatsministerin Claudia Roth wurde gestern Abend die Ausstellung „Heavy Metal in der DDR“ feierlich eröffnet. Stiftungspräsident Prof. Dr. Harald Biermann begrüßte zu Beginn die rund 200 Gäste im Museum in der Kulturbrauerei, von denen viele selbst zur DDR-Heavy-Metal-Szene gehörten. Er freute sich, dass die Ausstellung, die den Alltag von Fans und Bands in den 1980er Jahren und nach dem Mauerfall beleuchtet, auf ein so reges Interesse stößt: „Der Blick auf Musik- und Jugendkultur bietet die Chance, sich dem letzten Jahrzehnt der DDR noch einmal neu anzunähern. Wir zeigen am Beispiel einer Subkultur den Alltag von Jugendlichen in der SED-Diktatur zwischen Duldung und Schikane durch die staatlichen Autoritäten. Eine Vielzahl von Originalobjekten lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, in die DDR-Heavy-Metal-Szene einzutauchen.“

In ihrem Grußwort zeigte sich Frau Roth ebenfalls angetan von dem Thema, das bislang kaum in Ausstellungen behandelt wurde: „Heavy Metal in der DDR hat eindrucksvoll gezeigt, dass Musik Identität stiftet – gerade in Subkulturen, gerade in unterdrückerischen Regimen. Wenn ein Staat eine Musikkultur unterdrücken, kontrollieren oder vereinnahmen will, hat er den rechtsstaatlichen Boden längst verlassen. Wir sehen das bis heute leider weltweit. Demokratie hingegen fördert Musik statt sie zu verbieten, Demokratie ist damit der Garant für die Freiheit der Kunst. Aus heutiger Sicht ist die Geschichte des Heavy Metal in der DDR auch eine Erfolgsstory. Er war durch nichts aufzuhalten, durch keine Verbote und keine Überwachung klein zu kriegen. Die DDR ist seit fast 35 Jahren vorbei – der Heavy Metal rockt den Osten noch immer.“

Die Fans und Bands in der DDR mussten sich mit den Gegebenheiten arrangieren: Trotz einer zunehmenden Akzeptanz durch das SED-Regime gehörten Schikanen und die Überwachung durch die Staatssicherheit zum Alltag. Erst die politischen Umbrüche von 1989/90 führten zu tiefgreifenden Veränderungen.

Im Gespräch mit der Zeitzeugin Conny Wollek fragte Projektleiterin Franziska Gottschling explizit nach diesem Neubeginn. Für die Sängerin kamen mit Mauerfall und Wiedervereinigung neue Freiheiten. Endlich war es etwa möglich, internationale Bands live zu sehen. Gleichzeitig bedeutete dies aber auch den vorläufigen Endpunkt dieser spezifischen DDR-Szene. In den 2010er Jahren kam es zu einem Revival einer spezifisch ostdeutschen Metal-Szene, die sich auf ihre Wurzeln in der DDR besann. Insbesondere die Stimmen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die in der Ausstellung zu hören sind, machen diese Geschichte lebendig.

Den Höhepunkt des Abends stellte ein Konzert der jungen ostdeutschen Band Prowler aus Leipzig dar. Unter begeistertem Beifall würdigten Prowler in ihrem Auftritt mit mehreren Coversongs die DDR-Band Formel 1.

Die Ausstellung „Heavy Metal in der DDR“ ist bis zum 9. Februar 2025 im Museum in der Kulturbrauerei in Berlin zu sehen.

"Heavy Metal in der DDR"
19. März 2024 bis 9. Februar 2025
Di-Fr 9-18 Uhr; Sa, So, Feiertage 10-18 Uhr, Eintritt frei
Museum in der Kulturbrauerei, Knaackstraße 97, 10435 Berlin

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Direktor
Museum in der Kulturbrauerei
Tränenpalast
Dr. Mike Lukasch
Assistentin des Direktors
Museum in der Kulturbrauerei
Tränenpalast
Anne-Katrin Niemeyer

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Eröffnung der Ausstellung mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Stiftungspräsident Prof. Dr. Harald Biermann und Museumsdirektor Dr. Mike Lukasch.
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Kulturstaatsministerin Claudia Roth beim Besuch der Ausstellung "Heavy Metal in der DDR"
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Prof. Dr. Harald Biermann, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, eröffnet die Ausstellung in der Kulturbrauerei.
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Eröffnung der Ausstellung mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Prof. Dr. Harald Biermann, Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

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Museumsdirektor Dr. Mike Lukasch bei der Eröffnung der Ausstellung im Museum in der Kulturbrauerei.
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Ausstellungskuratorin Franziska Gottschling im Gespräch mit Zeitzeugin Conny Wollek und Martin Hartmann, Sänger der Band "Prowler".
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Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei der Eröffnung der Ausstellung "Heavy Metal in der DDR".
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Kulturstaatsministerin Claudia Roth hält ihre Rede zur Ausstellungseröffnung.
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Besucherinnen und Besucher beim Gang durch die neue Wechselausstellung "Heavy Metal in der DDR"
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Volles Haus bei der Eröffnung der Ausstellung "Heavy Metal in der DDR"
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Livekonzert der Band "Prowler" aus Leipzig.
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Livekonzerte der Band "Prowler" aus Leipzig
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Plakat zur Ausstellung
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