Geschichte erleben - im Tränenpalast. Die Mauer teilt Berlin von 1961 bis 1989 in zwei Hälften, in Ost und West. Am Tränenpalast ist einer der wenigen Grenzübergänge zwischen beiden Teilen der Stadt. Hoffnungsvolle Ausreisen, schmerzliche Abschiede - hautnah am historischen Ort.
In unserer Dauerausstellung erinnern mehr als 550 Objekte und Dokumente an Trennung und Abschied, an Fluchten und Proteste, Überwachung und Kontrollen. Zahlreiche Zeitzeugen schildern ihre persönlichen Erlebnisse am Grenzübergang Friedrichstraße. Bildungsangebote für jede Zielgruppe erschließen die Ausstellung und regen dazu an, Fragen an die eigene Lebenswelt zu stellen.
Mit Podiumsdiskussionen, Buchvorstellungen und Workshops bieten wir eine Plattform zum Gespräch mit Zeitzeugen, prominenten Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien. Weit über das Museum hinaus reichen unsere Angebote im Netz zu Geschichte Online.
Der Tränenpalast ist ein Erinnerungsort. Auch 25 Jahre nach der Deutschen Einheit kommen Menschen hierhin, um ihre eigene Geschichte zu finden und sie weiterzuerzählen. Darüber hinaus verstehen wir den Tränenpalast als einen Ort, an dem sich Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt mit Grenzen, Kontrolle, Demokratie und Diktatur auseinandersetzen.
Der Tränenpalast gehört zusammen mit dem Museum in der Kulturbrauerei als Organisationseinheit "Berlin" zur Stiftung Haus der Geschichte. Dieser Berlin-Bereich umfasst sieben Organisationseinheiten. Er wird geleitet von Dr. Mike Lukasch. Für Ausstellungen, Medien, Bildung, die Sammlung und Objektdisposition sowie Verwaltung gibt es jeweils eigene Referentinnen und Referenten. Der Großteil der Büros ist im Museum in der Kulturbrauerei untergebracht.
Als die Mauer Berlin in zwei Hälften teilt, liegt der Tränenpalast dazwischen. Er ist die Abfertigungshalle für die Ausreise von Ost- nach West-Berlin. Das Gebäude wird 1962 errichtet, unmittelbar nach dem Bau der Mauer. Es liegt zwar in Ost-Berlin, stellt aber tatsächlich einen einmaligen Zwischenraum zwischen Ost und West dar, die "Bruchstelle einer zerbrochenen Stadt".
Der Pavillon aus Glas und Stahl knüpft an die Standards der zeitgenössischen Architektur an. Zugleich jedoch verbirgt die abgesenkte Abfertigungshalle Erfahrungen mit dem DDR-Grenzregime vor den Augen der Öffentlichkeit. Vom Umbruch 1989/90 ist der Tränenpalast unmittelbar betroffen. Auch hier wird die Grenze in der Nacht auf den 10. November 1989 durchlässig.