Bilder von Stadtansichten, Denkmälern, Landschaften, historischen Orten und Bauten – die Fotografin Pia Malmus ist mit ihrer Fotoserie „Deutschlandreise” auf der Suche nach deutscher Identität in Vergangenheit und Gegenwart. Rund 60 Bilder ihrer „Deutschlandreise” sind vom 11. Mai bis 17. Juni 2007 im Foyer des Zeitgeschichtlichen Forums ausgestellt.
Ob Reichstagsgebäude oder Palast der Republik, ob Hermannsdenkmal, das Nürnberger Reichsparteitagsgebäude oder Goethe und Schiller in Weimar – die Fotografin Pia Malmus sucht mit ihrer Kamera Orte und Menschen in Deutschland auf, die eines miteinander verbindet: Sie alle tragen Spuren der Suche nach eigener Identität.
Auf ihrer Reise quer durch Deutschland dokumentiert Pia Malmus Ereignisse, Denkmäler, Städte, Land und Leute. Sie sammelt Spuren einer „gegenwärtigen Vergangenheit” und stellt an sie die Frage nach den Wurzeln heutiger deutscher Identität.
So entstehen Fotos von Orten und Begebenheiten, denen „die deutsche Geschichte ihren Stempel” aufgedrückt hat, wie die Fotografin sagt.
Ihre zentrale Frage: Wie treten nationale Identität und symbolische Orte mit ihrer Gemeinschaft stiftenden Sinngebung als sichtbare, reale Zeugnisse in Erscheinung?
Die fotografische Ausbeute ihrer Reise ist kein Katalog deutscher Nationalsymbole oder typisch deutscher Orte. Vielmehr setzen sich die Motive der Fotografin zu einer subtilen Zusammenschau von Befindlichkeiten zusammen, die als „typisch deutsch” gelten. Was die Serie von Pia Malmus auszeichnet, ist der unverbrauchte Blick, mit dem sie historische Orte und bekannte Ereignisse neu entdeckt.
So fotografiert Malmus das Hermannsdenkmal bei Detmold nicht auf die herkömmliche Art und Weise: Das kraftstrotzende Standbild des germanischen Kriegers mit seinem überdimensionalen Sockel wird „geköpft”, das Bildmotiv vom Bildrand her überschnitten. Ein anderes Beispiel für den ungewöhnlichen Blickwinkel der Fotografin ist das Foto des am Alexanderplatz stehenden Denkmals von Karl Marx und Friedrich Engels. Ihre Aufnahme zeigt das Denkmal von hinten und trennt die Figuren optisch voneinander durch den Fernsehturm, der sich weit in den Himmel ragend zwischen die beiden Gestalten drängt.