Podiumsgespräch und Buchvorstellung
Mit Pierre Wilhelm, Tina Pruschmann, Thomas Zill und Tobias Kühnel-Koschmieder (Autorin und Autoren des Buches „Max braucht Gesellschaft“)
Moderation: Christoph Liepach (Herausgeber)
Der Kulturpalast Unterwellenborn, einstiges Aushängeschild der Kulturhäuser in der DDR, steht im Mittelpunkt eines im Oktober erscheinenden Bildbandes und ist der Ausgangspunkt für eine immer wiederkehrende Debatte: Sollen ehemalige DDR-Kulturhäuser als Altlasten abgerissen oder als bedeutendes kulturelles Erbe für die nachfolgenden Generationen bewahrt werden? Als herausragendes Beispiel des „Kulturhaustyps neuen Typs“ verkörperte der Kulturpalast Unterwellenborn das Bestreben, Kultur für alle zugänglich zu machen. Zwar steht er bereits seit 1987 unter Denkmalschutz, aber seine Zukunft ist derzeit ungewiss – wie die vieler anderer ehemaliger DDR-Kulturhäuser.
Im Rahmen der Buchvorstellung des Bildbandes „Max braucht Gesellschaft“ kommen Autorinnen und Autoren ins Gespräch und diskutieren, wie unterschiedlich die Perspektiven heute auf solche Bauwerke sind. Welche Rolle spielen sie in der Erinnerungskultur? Wie sieht ihre Zukunft aus? Das Publikum ist eingeladen, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen und die kulturellen und gesellschaftlichen Aspekte des Erhalts solcher Gebäude zu reflektieren.
Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier: https://sphere-pub.com/katalog/max-braucht-gesellschaft/
Die Veranstaltung gehört zum Rahmenprogramm der Tagung „Palastkulturen. Geschichte und Gegenwart der DDR-Kulturhäuser“, die das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Gera, der Bundeszentrale für politische Bildung, Gera und der Stiftung Humboldt Forum, Berlin am 18. und 19. November 2024 im Kultur- und Kongresszentrum Gera durchführt.
Musik und Gespräch
Mit Dr. Anna Lux (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/Br.) und Jonas Brückner (Universität Leipzig)
Begleitprogramm zur Ausstellung „Hits & Hymnen. Klang der Zeitgeschichte“
Gibt es den Wendesong? Existiert der Soundtrack des Ostens? Natürlich nicht. Aber es ist eine breite, kontinuierliche Beschäftigung mit Ostdeutschland in der Musik zu beobachten – von Schlager über Rap bis zu Singer Songwritern. In den Songs geht es oft um Freiheit, Aufbruch, Krise und Wandel nach 1989/90 und immer wieder auch um Fragen von Herkunft und Prägung. Musik kann uns ergreifen, irritieren, aber auch zum Erinnern anregen. Vor diesem Hintergrund präsentieren die Historikerin Anna Lux und der Historiker Jonas Brückner eine Auswahl an Musikstücken aus den letzten 35 Jahren und laden zum Gespräch: über ostdeutsche Erfahrungsräume in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit und darüber, was „der Osten“ eigentlich ist oder sein kann.
Dr. Anna Lux ist Historikerin an der Universität Freiburg und arbeitet in dem BMBF-Verbundprojekt „Das umstrittene Erbe von 1989. Aneignungen zwischen Politisierung, Popularisierung historisch-politischer Geschichtsvermittlung“. Ihr Schwerpunkt liegt auf populärer Geschichtskultur: den Deutungen von 1989ff. in Romanen, Spielfilmen und Musik.
Jonas Brückner war Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Das umstrittene Erbe von 1989“ und promoviert an der Universität Leipzig zum Thema Männlichkeiten in der späten DDR.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem BMBF-Projekt „Das umstrittene Erbe von 1989“ (Uni Leipzig und Uni Freiburg) statt.
Öffentliche Tagung
Die Debatte, wie weitreichend Rechtsextremismus, auslandsbezogener Extremismus, Linksextremismus sowie Islamismus die Demokratie (in Deutschland) gefährden, dauert an und ist aktueller denn je. Bei der Bekämpfung des Extremismus geht es vor allem darum, ihn möglichst effektiv – insbesondere durch eine innovative Präventionsarbeit – einzudämmen. Im Bereich der politischen Bildung gibt es bereits zahlreiche Vereine, Projekte und Angebote als Instrumente der Prävention, die sich dieser wichtigen Aufgabe annehmen. Aber welchen Beitrag kann und soll politische Bildung zur Extremismusprävention leisten?
Die Deutsche Gesellschaft e. V., die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, die Europäische Bewegung Sachsen e. V. und das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig suchen auf dem XXVIII. Theodor-Litt-Symposium gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bildung, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Extremismusprävention und Demokratieförderung nach Antworten auf diese Frage. Das Aufzeigen und die Differenzierung von Gefährdungen, das Ausloten von Chancen und Grenzen einer effektiven Präventionsarbeit sowie die Erörterung von Maßnahmen zur Förderung einer aktiven Mitgestaltung der Gesellschaft durch demokratische Beteiligung stehen im Vordergrund des Symposiums. Neben dem Blick auf Sachsen und Deutschland sollen auch internationale Entwicklungen in die Betrachtung einbezogen werden.
Um Anmeldung wird bis zum 2. Dezember 2024 gebeten an: heike.tuchscheerer(at)deutsche-gesellschaft-ev.de
Jahreskonferenz des Simon-Dubnow-Instituts
Staatsräson auf dem Prüfstand. Deutschland, Israel und der 7. Oktober Podiumsdiskussion
Mit Jörg Deventer (Stellv. Leiter Simon-Dubnow-Institut), Eren Güvercin (Alhambra Gesellschaft e. V.), Christoph Schult (Redakteur, DER SPIEGEL), Ronen Steinke (Redakteur, Süddeutsche Zeitung) und Susann Wasum-Rainer (ehemalige Diplomatin)
Moderation: Gisela Dachs (Publizistin)
Anmeldung über: www.dubnow.de/veranstaltungen/podiumsdiskussion
Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat die Rede von der Staatsräson insbesondere in Deutschland eine auffällige Konjunktur erfahren. In den vergangenen Monaten haben Politikerinnen und Politiker unterschiedlicher Parteien wiederholt und prominent auf den Begriff verwiesen. Sie wollten damit das deutsche Verhältnis zu Israel und die daraus resultierenden Reaktionen auf die Ereignisse justieren.
Die Konjunkturen des Begriffs „Staatsräson“ sind untrennbar mit der Erfahrung und dem Gedächtnis von Holocaust und Nationalsozialismus verbunden. Die heutige Begriffssetzung scheint sich aus der Abgrenzung zur deutschen Vergangenheit heraus zu bestimmen. Hingegen war es nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst gerade diese Vergangenheit, die einen Bezug auf jene „Staatsräson“ problematisch machte.
Mit dem Ende des Kalten Krieges einigten sich weite Teile Europas auf eine gemeinsame Erinnerungskultur mit dem Holocaust als negativem Gründungsereignis. Heute sieht man diesen Bezugsrahmen zerbrechen – angesichts globaler Krisen und sich verschiebender Wahrnehmungen.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion sollen diese Transformationen in den Blick genommen werden. Dabei deuten die gegenwärtigen Debatten um die Staatsräson an, dass eine weitere Transformation des Begriffs bevorstehen könnte, die nicht nur dessen Gültigkeit unterminiert, sondern auch die Suche nach neuen Termini notwendig macht.
Prof. Dr. Gisela Dachs ist Publizistin und Kommunikationswissenschaftlerin. Seit 2016 lehrt und forscht sie am Zentrum für Deutschlandstudien und am European Forum der Hebräischen Universität in Jerusalem. Als Journalistin berichtete sie für die Zeit mehr als zwanzig Jahre exklusiv aus Israel. Heute arbeitet sie als freie Korrespondentin, unter anderem für die NZZ am Sonntag. Sie ist Autorin mehrerer Bücher und Herausgeberin des Länderbericht Israel und des Jüdischen Almanach. Sie lebt in Tel Aviv.
Eren Güvercin leitet bei der Alhambra Gesellschaft e. V. das Projekt „MuslimDebate 2.0 – Gesellschaft gemeinsam gestalten!“ Die Alhambra Gesellschaft wurde 2017 gegründet und ist ein Zusammenschluss von deutschen Muslimen, die einerseits innermuslimische Debatten anstoßen und andererseits muslimische Perspektiven auf gesamtgesellschaftliche Diskurse sichtbarer machen wollen.
Christoph Schult ist Journalist. Er verbrachte während der Schulzeit ein Jahr bei einer Gastfamilie in Israel und lernte dort Hebräisch. Schult studierte Geschichte und Politikwissenschaft in Hamburg und an der School of Oriental and African Studies in London. Anschließend absolvierte er den 23. Lehrgang der Henri-Nannen-Journalistenschule und wurde Redakteur im neugegründeten Hauptstadtbüro von Spiegel Online und Spiegel. Von 2006 bis 2010 war er Korrespondent des Magazins in Jerusalem, ab 2010 in Brüssel. Seit 2015 ist er als Redakteur im Spiegel-Hauptstadtbüro und dort für Außenpolitik und die Grünen zuständig.
Dr. Ronen Steinke ist promovierter Jurist und Lehrbeauftragter an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hauptberuflich arbeitet er als leitender Redakteur im Politikressort der Süddeutschen Zeitung. Für seine Artikel und Bücher ist er unter anderem mit dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus und dem Wächterpreis der deutschen Tagespresse ausgezeichnet worden.
Prof. Dr. Jörg Deventer ist leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Simon-Dubnow-Institut und Stellvertreter der Direktion. Er studierte Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften. Nach einer Promotion habilitierte er sich an der Universität Hamburg. Nach Stationen unter anderem am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig, am Institut für Europäische Studien der Technischen Universität Chemnitz sowie dem Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg arbeitet er am Dubnow-Institut.
Dr. Susanne Wasum-Rainer ist Juristin und Völkerrechtsexpertin. Seit 1986 ist sie im höheren Auswärtigen Dienst, leitete die Konsularabteilung in Marokko und war als Kulturattachée in der deutschen Botschaft in Tel Aviv stationiert. Sie war Botschafterin in Frankreich und dem Fürstentum Monaco (2012–2015), in Italien und San Marino (2015–2018) und in Israel (2018–2022). Sämtliche Leitungsfunktionen waren mit ihr erstmals einer Frau übertragen worden. Seit 2024 ist sie Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Juristenvereinigung.
Eine Veranstaltung des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow e. V.
Wichtiger Hinweis: Unsere Platzkapazitäten sind begrenzt. Wir empfehlen Ihnen, frühzeitig zu kommen, um sich einen Platz zu sichern. Bitte haben Sie Verständnis, dass bei voller Auslastung kein Einlass mehr möglich ist. Vielen Dank!
„3 ½ Stunden“
Spielfilm (D 2021, 95 Min)
Regie: Ed Herzog
Filmvorführung
In der Reihe „Vor 35 Jahren … Filme zur Friedlichen Revolution“
Am 13. August 1961 wissen die Reisenden des Interzonenzugs von München nach Ost-Berlin noch nicht, dass dieser Tag ihr Leben verändern wird. Als der Zug sich der innerdeutschen Grenze nähert, wird klar: Die DDR baut eine Mauer und schließt die Grenze zur Bundesrepublik. Die Reisenden aus der DDR haben dreieinhalb Stunden Zeit, um über ihre Zukunft zu entscheiden.
Ed Herzog, geboren 1965 in Calw, ist Filmregisseur und Drehbuchautor. Nach seinem Abitur studierte er von 1991 bis 1998 Spielfilm an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Er führte Regie bei bekannten TV-Serien wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“ und „Der Fahnder“. 2005 inszenierte er das Roadmovie „Almost Heaven“, gefolgt von „Schwesterherz“. Seitdem ist er vor allem als Regisseur der „Eberhoferkrimis“ bekannt. Herzogs Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet.
„James Bond – Fiktion oder Realität?”
Filmausschnitte und Gespräch
„Casino Royale“ (2006), „Golden Eye“ (1995), „Live and Let Die“ (1973) „Goldfinger“ (1964) u.a.
Mit Guido Reuther, Professor für Angewandte Physik (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig)
James Bond alias „007“ ist der wohl berühmteste Geheimagent der Welt. In über 60 Jahren und mehr als 25 Kino- sowie Fernsehfilmen hat er schon viel erlebt und bekämpfte dabei immer wieder Bösewichte, die die Welt beherrschen oder zerstören wollten. Bei den spektakulären Actionszenen stellt sich für das Publikum oftmals die Frage: Was davon ist „nur“ Fiktion und was wäre in der Realität tatsächlich möglich?
Wie schafft es James Bond beispielsweise im freien Fall ein Flugzeug einzuholen? Wie kann er einen Widersacher über einen Lastenkran verfolgen? Erstickt ein Mensch wirklich, wenn sein ganzer Körper vergoldet ist? Und kann eine Armbanduhr mit einem Elektromagneten eine Kugel abhalten?
Beantworten kann solche Fragen Physikprofessor Guido Reuther. Beim Wissenschaftskino stellt er Filmstunts aus mehreren James-Bond-Filmen auf den physikalischen Prüfstand und bespricht sie gemeinsam mit dem Publikum.
Prof. Dr. Guido Reuther ist Professor für Angewandte Physik an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und erster Lehrpreisträger der Hochschule.
In Kooperation mit dem Wissenschaftsreferat der Stadt Leipzig und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig