Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig präsentiert vom 31. August bis 26. September 2004 eine Auswahl an Plakaten und Objekten rund um das Thema Konsum im "Konsum" und stellt damit einige Neuerwerbungen für die Sammlung vor. Im Mittelpunkt stehen dabei Plakate des Gebrauchsgrafikers Gottfried Haupt aus den Jahren 1951 bis 1955.

Nach seiner Lehre als grafischer Zeichner arbeitet Gottfried Haupt von 1950 bis 1951 zunächst im Werbeatelier der HO-Industriewaren Dresden. 1952 folgt der Wechsel zum Verband der Konsumgenossenschaften Dresden-Leipzig, ab 1955 arbeitet Haupt als freiberuflicher Gebrauchsgrafiker für Messen und Ausstellungen. Heute widmet sich der Künstler der Malerei. 

Während des "Dritten Reiches" verboten, lässt die Sowjetische Militäradministration mit Befehl Nr. 176 die Konsumgenossenschaften im Dezember 1945 wieder zu. Bereits im Mai 1946, nur wenige Monate nach der Neugründung, überschreitet die Mitgliederzahl die Millionengrenze. 1989 sind es 4,6 Millionen Mitglieder in 198 Genossenschaften. Damit bildet der VdK die drittgrößte Massenorganisation in der DDR. Nach der Einzahlung eines einmaligen Genossenschaftsbeitrages von 50 Mark, sind die Mitglieder am Gewinn beteiligt. Außerdem erhält jedes Mitglied für jeden Einkauf Umsatzmarken. Werden sie sorgfältig in die dazugehörigen Heftchen eingeklebt, sind Rückvergütungen zwischen eineinhalb und drei Prozent möglich. 

Neben Läden für "Waren des täglichen Bedarfs" betreibt der "Konsum" auch Gaststätten, Dienstleistungseinrichtungen und eigene Produktionsbetriebe. Mit einem Fotoalbum wirbt der Konsumgenossenschaftsverband des Bezirkes Leipzig für seine Gaststätten und die "flotte freundliche Bedienung mit fachlicher Leistung". Das Fotoalbum wurde im Sommer 2004 in die Sammlung des Zeitgeschichtlichen Forums übernommen.