Otto Nuschke 1883 - 1957

23. Februar: Otto Gustav Nuschke wird in Frohburg/Sachsen als Sohn eines Druckereibesitzers geboren.

Im väterlichen sowie in fremden Betrieben macht Nuschke eine Ausbildung zum Buchdrucker und besucht danach die Akademie für Graphische Kunst in Leipzig.

In Marburg ist Nuschke Redakteur der "Hessischen Landeszeitung", ab 1904 Chefredakteur.

Nuschke wird Mitglied des National-Sozialen Vereins in Marburg.

Er tritt in die liberale Freisinnige Vereinigung in Marburg ein.

Nuschke wird Generalsekretär der Freisinnigen Vereinigung in Marburg, 1908 deren Generalsekretär in Hessen-Nassau und Waldeck.

In Kassel wird Nuschke Generalsekretär der neu gegründeten liberalen Fortschrittlichen Volkspartei.

Beim "Berliner Tageblatt" arbeitet Nuschke als Parlamentsredakteur.

Nuschke arbeitet als Chefredakteur bei der linksdemokratischen "Berliner Volks-Zeitung".

Er nimmt am Ersten Weltkrieg teil.

Nuschke begründet die Deutsche Demokratische Partei (DDP) mit und leitet deren Geschäftsstelle.

Als Abgeordneter der DDP sitzt Nuschke in der Weimarer Nationalversammlung.

Im Preußischen Landtag ist Nuschke Abgeordneter für die DDP, die sich 1930 mit der Volksnationalen Reichsvereinigung zur Deutschen Staatspartei (DStP) zusammenschließt.

Nuschke ist Reichsgeschäftsführer der DStP und Redakteur der Parteizeitung "Deutscher Aufstieg".

Ausgeschlossen aus dem Reichsverband der Deutschen Presse und mit einem Berufsverbot belegt, lebt Nuschke zunächst als Landwirt in Hennigsdorf.

Zwischen 1936 und 1944 taucht er im Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin-Schöneberg unter.

Nuschke unterhält seit 1943 Verbindungen zur Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis.

Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 versteckt er sich bei Freunden, da er nach dem Sturz der nationalsozialistischen Diktatur als Leiter des Rundfunks vorgesehen war.

Nuschke ist Mitglied des Gründungsausschusses der DDP und Mitunterzeichner des Gründungsaufrufs der Christlich-Demokratischen Union (CDU) in Berlin.

Nuschke ist Mitbegründer und Verlagsleiter des Ost-CDU-Parteiorgans "Neue Zeit".

In der Sowjetischen Besatzungszone ist Nuschke Mitglied im Parteivorstand der CDU.

Als Abgeordneter der CDU sitzt Nuschke im brandenburgischen Landtag.

Nuschke ist Mitglied im Präsidium des 1. Volkskongresses.

Als Nachfolger des von der Sowjetischen Militäradministration abgesetzten Jakob Kaiser wird Nuschke kommissarisch Vorsitzender der Ost-CDU, der er ab 1948 regulär bis zu seinem Tod vorsitzt.

Nuschke ist Mitglied des Deutschen Volksrates.

Für die CDU sitzt Nuschke in der Volkskammer, zudem ist er stellvertretender Vorsitzender des Ministerrates sowie Leiter der "Hauptabteilung Verbindungen zu den Kirchen bei der Regierung der DDR"

17. Juni: Während des Volksaufstandes stoppen Demonstranten Nuschkes Wagen und leiten ihn nach Kreuzberg in den amerikanischen Sektor um. Nuschke wird von der West-Berliner Polizei in Sicherheit gebracht und kehrt am 19. Juni zurück nach Ost-Berlin.

Das SED-Regime ehrt Nuschke mit dem Vaterländischen Verdienstorden.

Die Karl-Marx Universität Leipzig verleiht Nuschke die Ehrendoktorwürde.

27. Dezember: Nuschke stirbt in Hennigsdorf/Berlin.