Dokumentarfilm: Gundermann Revier (Deutschland, 2019, 97 Min, Regie: Grit Lemke)
Filmvorführung und Gespräch
Mit der Regisseurin Dr. Grit Lemke (Berlin) und dem Filmkurator Dr. Andreas Kötzing (Historiker, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Dresden)
Begleitprogramm zur öffentlichen Tagung „Verschwundene und verschwindende Orte. Folgen der Braunkohleförderung in Ostdeutschland“ In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung
Das Lausitzer Revier und die einstige „sozialistische Wohnstadt“ Hoyerswerda bilden den Hintergrund für die Biografie von Gerhard Gundermann – Rockpoet, Baggerfahrer und „Stimme des Ostens“. Wie in einem Brennglas bündeln sich in der Region und in Gundermanns Werk globale Themen: Heimat und Industrie, das Ende der Arbeit, Utopie und individuelle Verantwortung. Eine Lehrerin, seine ersten Wegbegleiter aus der Brigade Feuerstein, sein Tontechniker und enger Mitarbeiter kommen ebenso zu Wort wie die Silly-Musiker Uwe Hassbecker und Ritchie Barton, Andy Wieczorek von der Band „Seilschaft“ und Conny Gundermann, die Witwe des Musikers. Der Bürgerchor Hoyerswerda singt Gundermann und führt ihn in die Gegenwart des Reviers, das sich neu erfinden muss. Poetische Reflexionen einer Ich-Erzählerin, die in Hoyerswerda mit Gundermann aufwuchs, und metaphorische Bilder einer umgebrochenen Landschaft und Stadt führen durch den Film.
Der Filmvorführung schließt sich ein Gespräch zwischen der Regisseurin Dr. Grit Lemke und dem Experten für Film- und Mediengeschichte im 20. und 21. Jahrhundert, Dr. Andreas Kötzing, (Dresden/Leipzig) an.
Mit der öffentlichen Tagung „Verschwundene und verschwindende Orte. Folgen der Braunkohleförderung in Ostdeutschland“ widmet sich das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig am Freitag, dem 1. Dezember 2023 ab 9.30 Uhr dem Erbe des Braunkohletagebaus in Mitteldeutschland sowie aktuell und künftig damit verbundenen Herausforderungen.